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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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entwichen war. Sie würden auch weitere luftdichte Türen sprengen, die sie in ihrem Vordringen antrafen. Wenn die Ryall nicht durch Vakuumanzüge geschützt waren, würde die ganze Mission vergeblich sein.
    Ein weiterer jäher Hammerschlag erschütterte das Deck.
    »Das wird die Gruppe von der Horned Devil sein«, sagte Phillip. »Es wird nur nach eindeutiger Zielansprache geschossen! Sergeant Berthol übernimmt die Führung.«
    Eine große Gestalt mit Rangabzeichen am Schutzanzug glitt in der beinahe vollkommenen Schwerelosigkeit des Korridors zu einer Kreuzung weiter voraus. Er blickte zuerst in die eine, dann in die andere Richtung, bevor er an der Kreuzung in Deckung ging und den anderen winkte, ihm zu folgen. So arbeiteten sie sich zehn Minuten weiter durch das Schiff, ohne auf Widerstand zu stoßen.
    Phillip Walkirk begann sich zu fragen, ob es überhaupt noch lebende Ryall an Bord gab, als ein Marinesoldat namens Traconen einen Durchstieg in einem Schott aufstieß und plötzlich in einem Schauer kleiner Explosionen rückwärts durch den Gang geschleudert wurde. Er prallte gegen eine Seitenwand, und sein durchlöcherter Anzug versprühte roten Nebel, dann segelte er, sich langsam überschlagend, durch den Korridor davon.
    »Carter, Sie bergen Traconen!«, befahl Phillip. »Zwei Mann geben Feuerschutz und halten in die Öffnung.«
    Nicht alle Mitglieder des Enterkommandos waren mit Anästhesieprojektilen ausgerüstet. Einige hatten Sturmgewehre mit Explosivgeschossen und Maschinenpistolen. Zwei von diesen suchten gegen den Rückstoß ihrer Waffen Halt und eröffneten das Feuer auf den Durchstieg. Die Waffen feuerten in unheimlicher Stille, und die Explosionsgase aus ihren Mündungen expandierten im Vakuum und erzeugten einen leichten Wind im Korridor. Sergeant Berthol bewegte sich unter dem Feuer seiner Kameraden geduckt auf die Öffnung zu und löste eine Handgranate vom Gürtel.
    »Feuer einstellen und in Deckung!«, befahl er. Die beiden Marinesoldaten, die Feuerschutz gegeben hatten, zogen sich zurück. Berthol zog die Handgranate ab und warf sie mit der unbeholfenen, seitwärts ausholenden Armbewegung eines Mannes in steifer Schutzausrüstung durch die Öffnung, dann zog er sich eilig zurück.
    Die folgende Explosion blieb zwar lautlos, aber ihre Druckwelle stieß Phillip Walkirk gegen die Wand, so dass seine Zähne im Helm aufeinanderschlugen. Einen Augenblick später prallte ein Splitter mit hellem Klang vom Visier ab, wo er einen kleinen, sternförmigen Sprung vor dem linken Auge hinterließ. Phillip schluckte, dann schickte er einen Erkundungstrupp von zwei Mann in den Raum, aus dem heraus Traconen beschossen worden war. Dreißig Sekunden nachdem sie durch die tödliche Öffnung geschlüpft waren, meldeten die Kundschafter, dass alles frei sei.
    Phillip stieß sich zur Öffnung ab und folgte Berthol hinein, um die Verteidiger mit eigenen Augen zu sehen. Was er sah, war geeignet, ihm den Magen umzudrehen. Zwei Ryall in Vakuumanzügen hatten hinter einer Barrikade aus Einrichtungsgegenständen auf der Lauer gelegen und auf das erste menschliche Gesicht gefeuert, das durch die Tür hereinspähte. Zu Phillip Walkirks Überraschung waren ihre Schusswaffen primitive Feuerrohre, die offenbar in der Bordwerkstatt angefertigt worden waren.
    Phillip verließ den Raum und kehrte zurück in den Korridor, wo Sergeant Berthol und der Marinesoldat Carter über ihren Kameraden Traconen gebeugt standen.
    »Lebt er noch?«
    »Ich fürchte, er ist tot, Sir.«
    »Dann lassen wir ihn hier zurück und nehmen ihn mit, nachdem wir das Schiff unter Kontrolle gebracht haben.«
    »Ja, Sir.«
    Der Rest der Aktion verlief ohne größere Zwischenfälle. Nach zehn Minuten hatte Phillip Walkirks Gruppe sich mit der zweiten Abteilung des Enterkommandos vereinigt, und gemeinsam durchkämmten sie systematisch das Schiff und machten Gefangene. Es waren insgesamt acht. Sieben der Zentauren ergaben sich, indem sie die Arme ausbreiteten. Einer versuchte Widerstand zu leisten.
    Eine halbe Stunde nach ihrem Eindringen in den Erztransporter kehrte Gefreiter Sayers mit einem bewusstlosen Ryall im Schlepptau zum Versammlungspunkt zurück.
    »Was ist mit dir?«, fragte Sergeant Berthol den Gefreiten, als er sah, wie vorsichtig der andere sich bewegte.
    »Der verdammte Zentaur brach mir beinahe den Arm mit einer großen Brechstange, Willem.«
    Berthol betrachtete den leblos wirkenden Außerirdischen, den Sayers hinter sich herzog. »Hast du ihn

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