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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Captain Drake in Ihrem Hauptquartier, Admiral?«
    »Vorgestern Abend gewährten wir ihm Zugang zu unseren Computerprogrammen, nachdem er uns gebeten hatte, einige strategische Simulationen durchführen zu dürfen. Seitdem beschäftigt er sich mit theoretischen Untersuchungen.«
    »Kennen Sie den Grund dieser Untersuchungen, Admiral?«
    »Nein, Sir. Drake hat alles unter einem persönlichen Sicherheitscode, der anderen keinen Zugang zu seinem Projekt gewährt. Was er tut, kostet erhebliche Computerzeit, und andere Nutzer haben sich bereits beklagt.«
    Gellard wandte sich an Gower. »Was wissen Sie darüber, Admiral?«
    »Nichts«, sagte Gower. »Seit unserer letzten Sitzung in diesem Büro habe ich Captain Drake nicht mehr gesprochen. Wie Sie sich denken können, ist in letzter Zeit keinem von uns nach geselligem Umgang zumute.«
    »Mrs. Drake?«
    Bethany schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, Koordinator. Ich weiß nur, dass wir vorgestern Abend auf unserem Balkon saßen, als er aufsprang, ein Taxi bestellte und zum Hauptquartier der Großen Flotte fuhr, obwohl es spät am Abend war. Außer einem Anruf, mit dem er mich bat, diese Gesprächsrunde zusammenzurufen, habe ich ihn seitdem weder gesehen noch gesprochen.«
    Gellard öffnete den Mund, um etwas zu sagen, als die Gegensprechanlage auf seinem Schreibtisch summte. Er beugte sich vor und schaltete sie durch Knopfdruck ein. »Ja?«
    »Captain Drake ist hier und möchte Sie sprechen, Koordinator.«
    »Schicken Sie ihn herein.«
    Einen Augenblick später wurde die Tür geöffnet, und Richard Drake trat ein. Zwei Tage angestrengter Arbeit, unterbrochen nur von kurzen Ruhepausen und hastig verzehrten Imbissen hatten ihn verwandelt. Seine Augen waren gerötet. Dunkle Schatten lagen darunter. Die Wangen waren eingesunken, und seine sonst so makellose Uniform sah aus, als hätte er darin geschlafen. Trotz seiner offensichtlichen Übermüdung schritt er entschlossen zum Konferenztisch und begrüßte die Anwesenden mit einer leichten Verbeugung.
    »Verzeihen Sie meine Verspätung, Koordinator.«
    Gellard blickte zu ihm auf. »Als Ihre Frau stellvertretend für Sie um diesen Termin bat, Captain, ging ich darauf ein, weil ich dachte, Sie wären in dieser Aezer-Angelegenheit zur Vernunft gekommen. Nun stellt sich heraus, dass Sie teure Computerzeit im Hauptquartier der Großen Flotte für ein Projekt verwendet haben, von dem nicht einmal Ihr kommandierender Offizier weiß. Was geht hier vor?«
    »Ich werde diese Frage gern beantworten, Koordinator, wenn Sie mir gestatten, Ihren Holoschirm zu benutzen.«
    Gellard nickte. »Bitte.«
    Drake ging zum Bücherschrank und bediente dieselbe Steuerung, die Admiral Ryerson vor drei Tagen betätigt hatte. Wieder schwang ein Teil des Bücherschranks von der Wand und gab den holographischen Projektionstank frei. Aus der Brusttasche seiner Uniform zog Drake eine Datentafel, die er in einen Schlitz neben dem Projektionsraum steckte. Dann wandte er sich zu den Anwesenden um.
    »Meine Herren, vor drei Tagen präsentierten Sie die Ergebnisse einer Analyse des altanisch-sandarischen Planes, die Ryall aus dem System Aezer zu vertreiben. Sie wiesen darauf hin, dass die Grundvoraussetzung des Planes, nämlich, dass die Ryall den Faltpunkt Aezer-Hellsgate von Abwehrkräften entblößen würden, um Aezer-Hermes zu verstärken, unrichtig sei. Unter Verwendung der Navigationsdaten, die wir zur Verfügung stellten, bewiesen Sie, dass die kurzen Kommunikationswege und Reisezeiten innerhalb der Hegemonie Folgendes wahrscheinlich machten: Die Zentauren würden direkt von ihren Heimatsternen aus Verstärkungen entsenden. Da solche Verstärkungen einen Ablenkungsangriff nutzlos machen, empfahlen Sie, dass der Angriff nicht wie geplant ausgeführt werden sollte.
    Nun, die offensichtliche Lösung für eine so missliche Lage wären gleichzeitige Großangriffe auf beide Faltpunkte. Unglücklicherweise bewies Ihre Analyse auch hier wieder, dass eine solche Strategie geringe Erfolgsaussichten haben würde. Das Problem besteht darin, dass wir nicht imstande sein würden, das System schnell genug zu besetzen, um die Verstärkungen der Ryall am Eindringen zu hindern. In einer derartigen Situation würde die überlegene Beweglichkeit die Ryall wahrscheinlich in die Lage versetzen, jedes unserer Schiffe zu überwältigen, das den ersten Angriff überlebt. Schließlich empfahlen Sie, dass wir die Hoffnungslosigkeit unserer Lage akzeptieren und unsere Heimat aufgeben,

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