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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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hinreißend. Ich nehme an, dass es mit Ihren Kindern genauso ist.«
    »Ja. Die frisch ausgeschlüpften Jungen werden sehr ... ich werde das Menschenwort ›geliebt‹ gebrauchen, obwohl die Bedeutung etwas anders ist.«
    »Vielleicht ist ›gehegt‹ das Wort, nach dem Sie suchen.«
    »Ja, gehegt kommt den wahren Empfindungen, die wir für sie haben, wahrscheinlich näher.«
    »Es ist eine Schande, dass die gerade geschlüpften Jungen durch diesen Krieg gefährdet werden.«
    Varlan starrte die Exobiologin an. Sie hatte lange genug unter den Menschen gelebt, um den Übergang von höflicher Unterhaltung zur geschäftlichen Angelegenheit zu erkennen, selbst wenn es im leichten Gesprächston geschah.
    »Sie möchten unsere Haltung zu diesem Krieg erforschen, Dr. Southington?«
    Die Frau lachte. »Ist es so offenkundig?«
    »Ihre Absicht ist nicht schwer zu erkennen, selbst für eine Fremde.«
    »Gut. Wenn Sie Ihre frisch geschlüpften Jungen so hegen, warum riskieren Sie ihr Leben in der Weise, wie Sie es tun?«
    »Sie verstehen das falsch. Wir kämpfen diesen Krieg, weil unsere Erfahrung ist, dass wir sie andernfalls noch mehr in Gefahr bringen würden.«
    Olivia Southington nickte. »Die Legende von den Schnellen Essern.«
    »Ungeachtet dessen, was Jorge Santiago glaubt, sind die Schnellen Esser keine Legende. Sie existierten und löschten Die Rasse beinahe aus. Wir bekämpften sie eine sehr lange Zeit. Ich bin nicht sicher, dass Sie als Mensch verstehen, wie lange unser Krieg mit den Schnellen Essern dauerte.«
    »Generationen.«
    »Tausende von Generationen, Dr. Southington. Sie haben keine vergleichbare Erfahrung. Ich habe Ihre gelehrte Literatur über das Thema gelesen und beginne zu verstehen, wie Sie denken. Ihre Soziologen haben diesen immerwährenden Streit über Natur gegen Erziehung, ob genetische Prägung oder äußere Einflüsse die Entwicklung Ihrer Jungen stärker beeinflussen. Glauben Sie mir, Dr. Southington: Über lange Zeiträume betrachtet, entsteht genetische Prägung durch äußere Einflüsse der Lebenswirklichkeit und wird schließlich bestimmend. Aber am Maßstab Der Rasse gemessen, seid ihr Menschen ganz von äußeren Einflüssen bestimmt – außengesteuert, sagt man, glaube ich. Genetisch seid ihr unbeschriebene Blätter? ...«
    »Unbeschriebenes Blatt ist der richtige Ausdruck.«
    »Der Mensch wird als ein unbeschriebenes Blatt geboren, und seine Eltern und andere Erwachsene programmieren in frühem Alter alles in ihn hinein, was er weiß. Wir auf der anderen Seite kämpften so lange gegen die Schnellen Esser, und mit einer so hohen Mutationsrate, dass wir einen Instinkt entwickelten, sie zu töten. Wir brauchen nicht lernen, sie zu hassen, die Kodierung ist bereits in uns. Sicherlich kennen Sie einzelne Menschen, die sich beim bloßen Anblick eines Tieres fürchten.«
    »Ich mag keine Ratten, und sehr viele Menschen haben eine Abneigung gegen Schlangen.«
    »Ich habe einen Instinkt, Schnelle Esser zu hassen, und sie sind seit mehr als vier Dutzend Generationen ausgestorben. Es ist Teil meiner Psyche, und ich kann nichts daran ändern.«
    »Müssen Sie es an uns Menschen auslassen?«
    »Unsere Erfahrung mit den Schnellen Essern lehrte uns die Gefahr, zwei intelligente Arten zu haben, die einander dasselbe Territorium streitig machen. Konflikt ist unausweichlich. Im Gegensatz zu Ihrer Art hypnotisiert Die Rasse sich nicht selbst, um unangenehmen Tatsachen aus dem Weg zu gehen. Auch überlassen wir die Lösung bekannter Probleme nicht der nächsten Generation.«
    »Aber Sie bringen diese Generation in wirkliche Gefahr, um ein hypothetisches Risiko in der Zukunft zu vermeiden.«
    »Wir glauben nicht, dass das Risiko in der Zukunft hypothetisch sein wird.«
    »Nehmen wir einmal theoretisch an, dass Ihre Position zutreffend ist. Warum griffen Sie uns in dem Augenblick an, als Sie sich unserer Existenz bewusst wurden? Warum warteten Sie nicht, bis Sie alles über uns in Erfahrung gebracht hatten, was Ihnen zugänglich war? Dann hätten Sie doch noch genug Zeit gehabt, sich auf den Krieg vorzubereiten, nicht wahr?«
    Varlan hatte über diesen Punkt seit ihrer Gefangennahme oft nachgedacht. Wäre es nicht besser gewesen, die Stärke des Feindes auszuspähen, bevor man den Kampf gegen ihn aufnahm?
    »Vielleicht wäre es besser gewesen, Freundschaft vorzugeben, bis wir mehr über Sie gelernt hätten, um Sie umso sicherer zu besiegen. Unglücklicherweise sind Sie die erste intelligente Art, der wir

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