Der Antares-Krieg
Arbeitszimmer eines Vorgesetzten. Er zog sich an den Handgriffen unter der Decke entlang, dann drehte er seinen Körper mit Hilfe der Arme in eine aufrechte Position und brachte sogar eine militärische Ehrenbezeigung zustande, indem er sich zwischen Decke und Boden stemmte.
Drake, der angeschnallt an seinem Schreibtisch saß, erwiderte die Ehrenbezeigung, obwohl das in der altanischen Marine nicht üblich war.
»Setzen Sie sich, Hoheit. Sie sehen aus, als hätten Sie lange keinen Schlaf gefunden.«
»Danke, Sir. So ist es.«
»Ich höre, Sie haben jetzt Ihr eigenes Schiff. Meinen Glückwunsch!«
»Danke, Admiral. Es ist ein feines Schiff bis auf den Umstand, dass vom Schott fünfzehn vorwärts beinahe alles zerstört ist.«
»Und Ihre Besatzung?«
»Die meisten stehen nach dem Verlust von Freunden und Kameraden noch unter Schock. Die gute Nachricht ist, dass sie nicht vor sich hin brüten. Dafür haben sie keine Zeit. Alle arbeiten achtzehn Stunden am Tag, um die notwendigsten Funktionen wiederherzustellen. Nun, da wir die Dienste eines Reparaturschiffes haben, um die Flugtauglichkeit so weit wiederherstellen zu können, hoffen wir, dass wir zu einer richtigen Orbitalwerft humpeln können.«
»Dann wollen Sie die Queen Julia nach Corlis bringen?«
»Es ist das Einzige, was ich tun kann, Admiral.«
Eine von Admiral Beltons höchsten Prioritäten war die Überführung mehrerer großer Orbitaldocks nach Corlis, um dort Gefechtsschäden reparieren und die Schiffe wieder einsatzbereit machen zu können. In seiner Antwort auf Drakes letzte Lagemeldung hatte der Admiral berichtet, dass das erste Dock in Kürze bereit sei, Kunden aufzunehmen.
»Es ist nicht das Einzige, was Sie tun können. Sicherlich wird Sergej Gower einen anderen Kapitän beauftragen, wenn Sie ihn deshalb ersuchen.«
»Nicht im Leben, Admiral. Ich habe mein eigenes Schiff, und das möchte ich behalten.«
»Sicherlich kann der Thronfolger erwarten, dass er relativ früh in seiner Laufbahn ein Kommando erhält.«
»Natürlich. Und Sie wissen, was für ein Schiff es sein wird. Nichts zu Kleines oder zu Großes, eine Korvette oder ein Zerstörer, vielleicht. Die Besatzung wird von der Admiralität handverlesen, was bedeutet, von meinem Vater. Sie wird aus lauter ausnehmend kompetenten Burschen bestehen, und jeder einzelne von ihnen wird direkt den Ministern meines Vaters Bericht erstatten. Sollte ich in der Zentrale einen fahren lassen, wird der Ministerrat wissen, wie es riecht, bevor die Luftreinigungsanlage ihre Arbeit tun kann.
Nein, ich habe ein Schiff–ein richtiges Schiff mit einer richtigen Besatzung, die mich braucht. Zwar mag es beschädigt sein, aber ich würde es nicht mit dem größten Schlachtschiff der Flotte tauschen. Und die Besatzung beginnt bereits zu vergessen, dass ich Kronprinz bin. Wenn man neben den Leuten bis zum Umfallen arbeitet, ergibt sich das von selbst, wissen Sie.«
Drake nickte. Er erinnerte sich einiger Erlebnisse, die ähnlich gewesen waren.
»Sie jagten mir und Admiral Gower Angst ein, als die Meldung eintraf, dass Queen Julia beschädigt wurde. Wie nahe waren Sie dem Schiff, als die Rakete explodierte?«
»Nicht nahe genug, um dem Bordarzt Anlass zu geben, sich um die künftige Qualität des königlichen Spermas zu sorgen, Sir. Aber näher, als ich wieder einer Atomexplosion sein möchte. Es ist fast eine Woche her, und ich sehe noch immer die glühenden Lichteffekte auf der Netzhaut, wenn ich die Augen schließe.«
»Dann sollten Sie Ihr Sehvermögen untersuchen lassen.«
»Das ist schon geschehen, Admiral. Alles in Ordnung. Das Nachwirken scheint sich ganz in meinem Kopf abzuspielen. Ich fürchte, es wird nie wieder verschwinden.«
»Schon möglich.« Drake ließ das Lächeln von den Lippen gleiten und zeigte an, dass der geschäftliche Teil des Gesprächs beginnen sollte. Im Grunde hätte er gern einen ganzen Abend im Gespräch mit dem Prinzen verbracht, zwanglos in einer Nische der Offiziersmesse. Aber alles an Bord eines Schiffes im Vakuum ist rationiert, sogar die Zeit des Flottenadmirals.
»Was kann ich für Sie tun, Hoheit?«
»Auf der Herreise hatten wir kaum Kontakt, Admiral. Unter den Dingen, die meinem Schiff am meisten fehlen, steht der größte Teil der Kommunikationsanlage an erster Stelle. Ich überlegte, ob Sie mir vielleicht sagen könnten, wie es während des zweiten Angriffs am Faltpunkt gegangen ist.«
Drake lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. Es war
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