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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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ausgegeben, als Vibrationen durch den Rumpf der Royal Avenger gingen. Elektromagnetische Linearbeschleuniger starteten Raketen. Bei der gegenwärtigen Feuergeschwindigkeit würde das Schlachtschiff sich in weniger als fünfzehn Minuten verschossen haben. Es war zu hoffen, dass die Ryall nicht so lange bleiben würden.
    »Meldung von Constantine, Admiral. Farragut ist eben explodiert. Nachrichtenabteilung meldet, dass Constantine Sendung mitten im Satz abgebrochen hat. Rohatan meldet schweren Treffer auf Constantine, ist aber noch im Radar. Fernaufklärung meldet allgemeine Bewegung sämtlicher Ryall in Richtung Sieben Beta. Erster Kontakt 35 Sekunden ...«
    Gower biss die Zähne zusammen und lauschte den fortgesetzten Schadensmeldungen auf der Kommandofrequenz. In rascher Folge verlor seine Flotte sechs Schiffe, darunter zwei schwere Kreuzer, von denen einer mit der gesamten Besatzung verdampfte.
    Die gute Nachricht war, dass die Echsenleute ihre Kühnheit teuer bezahlten. So rasch wie die blauen Echozeichen der eigenen Schiffe von den Bildschirmen verschwanden – die roten Echozeichen der Feindschiffe verschwanden schneller. Kurz nachdem er Befehl gegeben hatte, das Feuer auf die Orbitalfestungen zu konzentrieren, flammte eines der großen, schwerfälligen Ziele in Weißglut auf. Wer oder was immer die Orbitalfestung erwischt hatte, Gower dankte ihm. Natürlich waren alle Waffen, die sie zwischen dem Durchbruch und der Zerstörung hatte abfeuern können, noch unterwegs und würden gefährlich bleiben, bis sie entweder von Abwehrwaffen zerstört wurden oder in einem Schiff der Flotte explodierten.
    Die expandierenden Wolken ionisierten Plasmas von den Antimateriebomben erzeugten einen unerwarteten Effekt. Die Bomben hatten den Raum mit mehreren hundert ionisierten Atomen pro Kubikzentimeter verseucht. Das Ergebnis war, dass die starken Laser und Partikelstrahlen nicht mehr ihre unsichtbaren Löcher in den Raum bohrten. Der Durchgang jedes Energiestrahls hinterließ eine geisterhafte smaragdgrüne Spur von turbulentem Plasma.
    Die Schlacht war zu einer surrealen Lichtschau mit Tausenden grün leuchtender Fäden verwandelt, die ihre tödlichen Netze durch das sauerstoffreiche Plasma webten. Man hätte dem Schauspiel die Schönheit nicht absprechen können, wäre es nicht so tödlich gewesen. Sergej Gowers Bewunderung für den Anblick wurde bald zu Schrecken, als er die taktischen Implikationen dieser geraden Linien durchsichtiger Strahlung durchdachte.
    Seit dem Beginn des Krieges zwischen Ryall und Menschen war es eine militärische Tatsache gewesen, dass die Streitkräfte, welche eine Seite eines Faltpunktes verteidigten, einen nahezu unüberwindlichen taktischen Vorteil gegenüber einem Angreifer hatten. Nicht nur hatte der Verteidiger Zeit, seine Minen auszusäen und seine Schiffe vorteilhaft in Position zu bringen, er konnte sie auch zwischen Tausenden von optisch und elektromagnetisch erzeugter Attrappen verstecken. So konnte er seine Flotte im leeren Raum verbergen.
    Mittlerweile hatten die sechs expandierenden Plasmawolken der Antimateriebomben die beiden kämpfenden Flotten weitgehend eingehüllt und waren in Begriff, zu einer einzigen großen Wolke zu verschmelzen. Die geisterhaften Spuren, die von Laser- und Partikelstrahlen hinterlassen wurden, hatten wenig Wirkung auf die taktische Lage der Ryall. Ihre Schiffe beschleunigten mit äußerster Kraft auf das sich entwickelnde Loch in der menschlichen Blockade, und die Glutstrahlen ihrer Triebwerke beendeten jede Hoffnung auf Tarnung ihrer Position, die sie gehabt haben mochten.
    Auf der anderen Seite waren die Schiffe von Sergej Gowers Kampfgruppe mit der Sorgfalt eines Genetikers eingesetzt worden, der das Genom seines Erstgeborenen analysiert. Die sauerstoffreiche Plasmawolke machte seine sorgfältig ausgearbeiteten Pläne zur Verteidigung des Faltpunktes wirksam zunichte.
    Wo Plasmaspuren zu jedem Schiff zurückführten, das entweder seine Laser- oder Partikelstrahlkanonen abgefeuert hatte, bedurfte es nicht allzu vieler Entladungen, bevor jedes Schiff der Kampfgruppe im Brennpunkt von Dutzenden Fäden feiner Strahlung aus eigener Erzeugung war. Die Ryall-Schiffe bemerkten, wo diese Fäden zusammenliefen, und brachten ihre Gegner ins Fadenkreuz ihrer Zielerkennung. Auf einmal wurde es leicht, die menschlichen Schiffe von ihren Attrappen zu unterscheiden. Letztere waren die Echozeichen, die nicht auf sie feuerten.
    Als im betroffenen Quadranten ein Schiff

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