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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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getan ist, können wir die Vereinbarung vertraglich regeln.«
    Admiral Dardan suchte persönlich den Ministerpräsidenten auf, um mit ihm über seine Begegnung mit Clarence Whitlow zu sprechen. Gareth Reynolds hörte schweigend zu, als Dardan die Forderung des Botschafters erläuterte und seine vorläufige Zustimmung erwähnte. Als der Admiral geendet hatte, lehnte sich der Ministerpräsident in seinem Sessel zurück und betrachtete ihn mit müdem Blick.
    »War es wirklich klug, so rasch auf eine derartige Regelung einzugehen, Admiral?«
    »Ich hielt es für das Beste, Sir. Wenn jenseits des Faltpunktes ein Krieg tobt, werden wir ausnahmslos die Springerantriebe unserer Kreuzer reaktivieren müssen. Dies schien ein gangbarer erster Schritt zu diesem Ziel zu sein.«
    »Ich sehe nicht, wie.«
    »Clarence Whitlow leidet unter der gleichen Krankheit wie wir, Sir. Es fehlt ihm an Informationen, die vernünftige Entscheidungen erst möglich machen. Indem wir auf seine Bedingungen eingehen, liefern wir ihm in der Person seiner Nichte eine Informationsquelle. Sobald er – und wir – besser informiert sind, werden wir alle hoffentlich zu der Schlussfolgerung gelangen, dass unsere Interessen vergleichbar sind. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass er die Springerprogramme und Codes für die übrigen Kreuzer freiwillig herausgeben wird.«
    »Und wenn er entscheidet, dass unsere Interessen gegensätzlicher Natur sind?«
    »Dann werden wir Bethany Lindquist auf unserer Seite haben, wenn es darum geht, ihn zu überzeugen.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Nachdem Whitlow und seine Nichte mein Büro verlassen hatten, sprach ich mit Captain Drake. Er hat Anweisung, der Frau Zugang zu allen Daten zu geben, die während der Expedition gewonnen werden.«
    »Allen Daten, Admiral? Ist das weise?«
    »Ich denke schon, Sir. Wir können uns nicht leisten, dass in ihr der Argwohn wächst, wir würden etwas vor ihr verbergen. Wenn wir sie richtig behandeln, wird sie nicht umhin können, unsere Bemühungen positiv zu sehen und sich mit ihnen zu identifizieren.«
    »Was wissen wir über diese Bethany Lindquist?«, fragte Reynolds.
    Dardan zog mehrere Ausdrucke aus seinem Aktenkoffer.
    »Sie hat einen Lehrauftrag als Historikerin an der Universität von Alta. Gesundheitlich sollte es mit ihr keine Probleme geben. Ich habe mit ihrem Professor gesprochen, der von ihrer Sachkenntnis beeindruckt scheint.«
    »Wie ist ihre politische Einstellung?«
    »Sie scheint keine starken Überzeugungen in dieser oder jener Richtung zu haben. Wir wissen, dass sie dem Wunsch ihres Onkels, als Botschafterin der Erde seine Nachfolge anzutreten, widerstanden hat. Die Wählerlisten zeigen, dass sie regelmäßig an den Wahlen teilnimmt, aber das ist ungefähr alles ... wenigstens bis in die jüngste Vergangenheit.«
    »Was geschah in jüngster Vergangenheit?«
    »Sie ging ein Verhältnis mit Carl Aster ein.«
    Der Ministerpräsident richtete sich ruckartig auf. »Aster?
    Jonathan Carstairs' rechte Hand?«
    »Ja, Sir.«
    »Höchst seltsam. Erst heute Morgen reichte Carstairs eine Personalliste für die Expedition ein. Die Wissenschaftler sind alle entschiedene Anhänger der Konservativen Allianz, versteht sich – es hätte mich gewundert, wenn es andere gewesen wären. Von den Nichtwissenschaftlern waren zwei von besonderem Interesse. Carstairs nominiert Alicia Delevan als Gesandte und Carl Aster als ihren Mitarbeiter. Damit nicht genug, deutete der ehrenwerte Carstairs an, dass es Ärger geben werde, wenn Delevan und Aster nicht in die Teilnehmerliste der Expedition aufgenommen würden. Nun erzählen Sie mir, dass Clarence Whitlows Repräsentant Asters Freundin ist? Wenn ich ein misstrauischer Mensch wäre, würde ich denken, dass die Allianz versucht, diese Expedition unter ihre Kontrolle zu bringen.«
    »Als Angehöriger der Streitkräfte ist es mir nicht gestattet, in der Politik Partei zu ergreifen, Sir. Wenn Sie mich aber nach meiner professionellen Meinung im Hinblick auf die Expedition fragen ...«
    »Das tue ich, Admiral.«
    »Dann bleibt meine Empfehlung die gleiche, Sir. Wie man auch das politische Risiko von Bethany Lindquists Verhältnis mit Aster einschätzen mag, es ändert nichts an unserer Situation gegenüber ihrem Onkel. Wir sollten sein Angebot annehmen, bevor er den Einsatz erhöht.«
    Der Ministerpräsident dachte kurz darüber nach, dann nickte er. »Einverstanden. Es mag Sie überraschen, Admiral, aber unter uns Stimmenfängern gibt

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