Der Anwalt: The Counselor. Ein Drehbuch (German Edition)
wirklich.
Geh da nicht hin.
(Schmunzelt) Du strotzt förmlich vor sexueller Vitalität?
Nein. Mir gefällt das.
Ja. Und wie.
Du hast dir doch keine Freiheiten gegenüber deiner Person herausgenommen, oder?
(Lächelt, lacht beinahe) Du hast sie nicht mit einer Puderquaste berühren können?
Das ist zu langweilig.
Ich bin ständig aufgewacht und habe gedacht, du wärst da. Ich konnte dein Parfüm im Bettzeug riechen. Ich hatte so eine mordsmäßige Erektion, dass ich aufstehen musste, um mich umzudrehen.
Ja.
Auf dem Flughafen-Parkplatz.
Natürlich.
Ob ich gewusst habe, dass du es mit mir machst? Natürlich.
Ich weiß nicht. Ich dachte, es wäre aufregend.
Wie in der Highschool. Ja.
Ich weiß noch, wie ich dich gefragt habe, ob alles in Ordnung ist. Weil du gekeucht hast wie eine Asthmatikerin.
Natürlich weiß ich das noch. Und gesagt habe ich: Moment, ich helfe Ihnen eben aus Ihren feuchten Sachen. Und dann habe ich dir den Slip heruntergezogen.
Ja.
Ooh.
O Mann.
Ist das Telefonsex?
Ich weiß.
Leben heißt mit dir im Bett sein. Alles andere ist bloß Warterei.
Ja.
Ich liebe dich sehr.
Ja.
Du auch.
Gute Nacht.
Er lässt das Telefon in seinen Schoß sinken und lehnt sich mit geschlossenen Augen im Sessel zurück.
*****
Reiner und der Anwalt in einem menschenleeren Nachtclub. Später Nachmittag.
REINER
Ein solcher Ort im kalten Tageslicht wirkt ziemlich schäbig. Beleuchtung ist wirklich alles. Beleuchtung und Musik. Wenn man hier drin für die richtige Beleuchtung, ein bisschen Musik und ein paar gutaussehende Frauen sorgt, ist es schlagartig eine ganz andere Welt.
ANWALT
Wie lange noch, was meinst du?
REINER
Zwei Wochen. Maximal drei.
ANWALT
Die Tanzfläche behältst du bei.
REINER
Ja. Die nimmt zwar eine Menge Platz weg, aber mit Live-Musik und Tanz hast du gleich einen ganz anderen Laden. Der Eintritt bringt wirklich nicht besonders viel, aber für die Drinks kann man mehr verlangen. In der Hauptsache ist es einfach ein anderes Milieu. Versuch mal, eine Frau an der Bar anzubaggern. Das ist ein Niemandsland. Wie viele Typen sind da wirklich gut drin? Aber fordere eine Braut zum Tanz auf, tja, dann will sie nicht zickig wirken. Du hast bessere Chancen. Wenn sie an der Bar sitzt, muss sie dir sagen, dass du dich verpissen sollst. Du kennst doch Peterson, oder?
ANWALT
Klar.
REINER
Hast du gewusst, dass er Portugiesisch spricht?
ANWALT
Nein.
REINER
Seine Mutter war aus Brasilien. Sie ist hier aufgewachsen, aber ihre ganze Familie stammt aus Brasilien. Da taucht also dieser Cousin von Peterson auf, der ungefähr drei Worte Englisch spricht. Wenn überhaupt. Das ist vielleicht drei Jahre her. Wir sind am Samstagabend alle hier draußen, und der Cousin fragt Peterson, wie man sagt: Darf ich um diesen Tanz bitten, aber wir kriegen das mit, sagen Peterson, er soll die Klappe halten, und bringen dem Cousin bei, wie er es sagen muss. Sprich mir nach: Ich. Will. Dir. Die. Muschi. Lecken. Und wir arbeiten mit ihm, bis er es ziemlich gut hinkriegt. Iich wiehl dier die Muuschi läckän. Und dann schicken wir ihn los. Er ist ein ziemlich eleganter Typ. Trägt Anzug und so. Und er geht durch den Saal und guckt sich diese wahnsinnig gut aussehende Frau aus, stellt sich vor sie hin, verbeugt sich leicht und sagt: Iich wiehl dier die Muuschi läckän. Tja. Am Tisch wird es ziemlich still, die Frau schaut zu ihm hoch und sagt: Was hast du gesagt? Also sagt er’s natürlich noch mal. Leichte Verbeugung. Iich wiehl dier die Muuschi läckän. Sie beguckt ihn sich ein Weilchen, dann beugt sie sich vor, damit sie an ihm vorbeischauen kann, und am anderen Ende des Raums sitzen natürlich diese drei Typen, die sich um den Hals fallen und vor Lachen nicht mehr einkriegen, und sie steht auf, nimmt Petersons Cousin bei der Hand und sagt so was wie: Tja, Kleiner, heute ist dein Glückstag. Und dann geht sie mit ihm raus auf den Parkplatz zu diesem Mercedes-Bus und vögelt ihn, dass die Prärie wackelt. Er ist eine Stunde weg. Wir wissen nicht, was zum Geier da abgeht. Aber alles, was er je über amerikanische Frauen gehört hat, ist wahr. Schließlich bringt sie ihn zurück, gibt ihm einen fetten sexy Kuss, schaut dabei zu uns rüber, um sich zu vergewissern, dass wir es auch ja mitkriegen, und schickt ihn dann an unseren Tisch zurück. Tja. Wir drehen fast durch. Peterson versucht, die
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