Der Anwalt: The Counselor. Ein Drehbuch (German Edition)

vom Müll verschluckt. Die Planierraupe setzt zurück und fährt dann wieder vorwärts. Kurz erscheint der kopflose Körper von Laura in ihrem roten Kleid und verschwindet dann in Müll und Abfall.
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    Weltstadt, Apartment in einem Hochhaus. Nacht. Im Glas das Spiegelbild von Lees Gesicht. Hinter ihm das Spiegelbild einer Reihe von Computern. Unten die Lichter der Stadt. Malkina durchquert den Raum und geht dann zurück.
     
    Lee und Malkina sitzen an den Computern. Sie trägt Kopfhörer. Auf den Bildschirmen laufen Textzeilen durch.
    LEE
    Wie viel beträgt noch mal die Zeitverzögerung?
    MALKINA
    (Nimmt die Kopfhörer ab) Was?
    LEE
    Ich will dich bloß ärgern.
    MALKINA
    Lass das gefälligst.
    LEE
    In Ordnung.
    Malkina bringt Tee aus der Küche. Sie sitzen vor den Bildschirmen.
    MALKINA
    Wir haben zwei Stunden.
    LEE
    Willst du versuchen, ein bisschen zu schlafen? Ich wecke dich.
    MALKINA
    Ich bin zu aufgedreht.
    LEE
    Willst du spazieren gehen?
    MALKINA
    Ich rühre mich nicht von hier weg, und wenn das Gebäude brennt. Du kannst ja mal nachsehen, was im Fernsehen läuft, wenn du magst.
    LEE
    Was, wenn wir das sind?
    MALKINA
    Ich weiß nicht. Vielleicht gibt es virtuelle Gefängnisse für virtuelle Verbrecher.
    *****
    Hochebene in Arizona. Der männliche Gepard liegt unter einem Baum. Er steht auf, tritt bis an den Rand des Grases, bleibt stehen und schaut in die Ferne.
    *****
    Ein Penthouse-Restaurant in einer größeren Stadt bei Nacht, unten der Lichterteppich der Stadt. Malkina wird an der Tür vom Oberkellner begrüßt.
    OBERKELLNER
    Buenas noches, Señora. Buenas noches.
    Bei ihr ist ein hochgewachsener, eleganter Mann in den Vierzigern, der einen schwarzen Geschäftsanzug mit einer teuren goldenen Seidenkrawatte trägt. Der Oberkellner macht eine einladende Handbewegung.
    OBERKELLNER
    Bienvenidos. Bienvenidos.
    Sie trägt einen knöchellangen Faltenrock und ein dunkelgrünes Bolerojäckchen mit schwarzen Litzen, dazu ein schweres, abgestuftes Collier aus Smaragden mit passenden Ohrringen. Sie ist, gerade bemerkbar, etwa im fünften Monat schwanger. Sie durchqueren den Raum, und der Oberkellner geleitet sie unter Gesten zu einem Tisch am Fenster, wo ein Kellner einen Stuhl für sie zurechtrückt. Ein zweiter Kellner entfaltet die Servietten, ein dritter durchquert den Raum mit einem Sektkühler auf einem Beistelltischchen, das er neben dem Mann abstellt. Er nimmt eine Flasche Dom Perignon aus dem Kühler, schlingt eine Serviette darum, dreht den Korken heraus, gießt in zwei Gläser davon ein und stellt die Flasche in den Kühler zurück. Der Oberkellner verbeugt sich.
    OBERKELLNER
    Buen provecho.
    Er entfernt sich. Sie stoßen an. Der Begleiter spricht mit einem möglicherweise europäischen Akzent.
    BEGLEITER
    Dann also auf den Erben.
    MALKINA
    Danke.
    BEGLEITER
    Kehrst du denn in die Staaten zurück? Wenn es so weit ist?
    MALKINA
    Ich glaube, nicht.
    BEGLEITER
    Wohin gehst du dann?
    MALKINA
    Ich kann hingehen, wohin ich will.
    BEGLEITER
    Nach Europa?
    MALKINA
    Europa kommt nicht in Frage. Ich glaube, China könnte mir gefallen.
    BEGLEITER
    China. Wirklich?
    MALKINA
    Ja.
    BEGLEITER
    Du sprichst die Sprache nicht.
    MALKINA
    (Lächelnd) Ich lerne schnell.
    BEGLEITER
    Wie bekommt man Geld nach China?
    MALKINA
    Das ist kein Problem. Man kann investieren. Schwerindustrie ist gut. Pohang Iron and Steel gefällt mir.
    BEGLEITER
    Was ist mit Bargeld?
    MALKINA
    Die einfachste Methode, Vermögen zu komprimieren, sind Diamanten. Man kann sie ohne weiteres zu Geld machen, und sie wiegen nichts. Obwohl ein Gemälde von Picasso – aus dem Rahmen genommen und aufgerollt – ungefähr genauso viel wert ist. In Unzen gerechnet.
    BEGLEITER
    Und wie viel wäre das?
    MALKINA
    (Lächelnd) Ist das bloße Neugier?
    BEGLEITER
    Es ist Neugier.
    MALKINA
    Eine Unze hat grob gerechnet hundertfünfzig Karat. Und Diamanten sind pro Karat durchschnittlich zehntausend Dollar wert. Steine im Bereich von zwei bis fünf Karat. Kannst du es selbst ausrechnen?
    BEGLEITER
    Mach du das.
    MALKINA
    Diamanten sind pro Unze ungefähr eins Komma fünf Millionen wert. Zwanzig Millionen Dollar passen auf eine Hand. Bei Geld als solchem kommen ungefähr dreitausend Dollar auf die Unze. Ungefähr fünfzigtausend Dollar auf ein Pfund. In Hundertdollarnoten wären die zwanzig Millionen Dollar also über vierhundert Pfund Papier. Vierhundertvierzig, um genau zu sein.
    BEGLEITER
    Kann man in China Diamanten verkaufen?
    MALKINA
    Man kann auf dem Mars