Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
Vom Netzwerk:
Weg von seinem Auto zu dem Appartementblock spürte Hask die beißende Kälte im Gesicht. Wenn Perry Jordans Miene etwas zu sagen hatte, brachten sie die Kälte mit. Er hatte als Polizist angefangen, doch anscheinend hatten sich seine ehemaligen Kollegen jegliche Sympathie bei ihm verscherzt – außer Cass Jones vielleicht. Bisher hatte Jordan höflich seinen Beitrag zu den Ermittlungen geleistet – er war schließlich kein Narr –, doch er hatte nichts verraten, was sie nicht schon wussten – nicht einmal auf Druck von Commander Fletcher und der ATD . Perry Jordan war Cass Jones treu ergeben, das sah ein Blinder.
    Auf dem Beistelltisch stand eine offene Bierflasche neben einer leeren und der Aschenbecher war halbvoll. Hask sah auf die Uhr. Es war kurz nach sechs, Jordan hatte früh angefangen. Er warf einen Blick auf den Computerschreibtisch in der Ecke, wo ein kleiner Stapel Rechnungen halb unter einer Zeitung versteckt lag. Jordan hatte sie schnell noch zugedeckt, bevor er die Polizei ins Haus ließ, aber die roten Überweisungsformulare waren deutlich zu sehen. Also hatte er wahrscheinlich nicht mehr viel zu tun, seit polizeilich ermittelt wurde und Jordan in den Zeitungen mutwillig als Komplize erwähnt worden war. Zwei Monate waren nicht lang genug, um diesen Unrat in Vergessenheit geraten zu lassen.
    »Sie können gerne alle glauben, er wäre der Teufel höchstpersönlich.« Jordan griff nach seinem Bier. »Aber Cass Jones war –
ist
 – mein Freund. Er hätte mir nie etwas erzählt, was mir hätte schaden können. Alles, was ich weiß, habe ich Ihnen gesagt.«
    »Das glaube ich Ihnen keine Sekunde.« Ramsey war so groß und Hask so schwer, dass sie das kleine Zimmer völlig ausfüllten. Hask wünschte, der Privatdetektiv würde sie bitten, sich zu setzen, damit sie weniger bedrohlich wirkten.
    »Dann sagen wir mal so.« Jordan verzog den Mund zu einem feinen Lächeln. »Ich habe Ihnen alles gesagt, was Sie wissen müssen. Alles, was ich Ihnen aufgrund der gesetzlichen Verpflichtungen mitteilen muss.«
    »Hat er Sie je gebeten, etwas über einen gewissen Mr Bright herauszufinden?«, fragte Hask.
    »Über wen?« Perry Jordan hörte auf, Ramsey anzustarren, und sah Hask an. »Wer ist das?«
    »Sein Name tauchte sowohl in den Ermittlungen im Fall des Fliegenmanns als auch zu den Morden an Miller und Jackson auf.« Sie mussten Perry Jordan auf ihre Seite bringen und würden nicht weit kommen, wenn sie ihm mit dem Standardsatz der Polizei kämen:
Es ist uns nicht gestattet, unsere Informationen weiterzugeben.
»Er hat sich mit Adam Bradley in der Wohnung getroffen, in der später Carla Rae ermordet wurde, und ihn mit einer DVD der Erschießungen nach Paddington Green geschickt.«
    »Was?« Perry Jordan war sichtlich geschockt und wich unbewusst einen Schritt zurück. Die Aggression, die vorher im Raum gestanden hatte, war auf null gesunken – zumindest für den Moment.
    »Außerdem glauben wir, dass er den Fliegenmann kannte, diesen Solomon«, sagte Ramsey.
    »Klingt ja sympathisch.«
    »Hat Cass Jones Sie nun gebeten, in diesem Zusammenhang Spuren zu verfolgen? Irgendwas Persönliches?«
    »Nein.« Jordan schüttelte den Kopf. »Warum sollte er? Das hätte Ihre Abteilung doch sicher längst erledigt.«
    »Die diesbezüglichen Ermittlungen wurden in einer frühen Phase eingestellt«, sagte Hask.
    »Eingestellt?« Der Privatdetektiv setzte sich auf die Sofalehne.
    »Damals wurde in alle Richtungen ermittelt. Mr Bright wurde als unwichtig eingestuft.«
    Perry Jordan sah nachdenklich von Ramsey zu Hask, der ihn geradezu denken hören konnte. Dieser ehemalige Polizist hatte einen skurrilen Cockney-Charme, der einen leicht täuschen konnte. Jordan war keine windige Eintagsfliege mehr. Er verdiente sich seine Falten.
    »Und warum fragen Sie dann plötzlich nach ihm?«, fragte er.
    Einen Augenblick lang schwiegen alle. Hask verstand Ramseys Zurückhaltung; er wollte ihre Vermutungen nicht jemandem anvertrauen, der im Fall Cass Hauptzeuge war. Es könnte ihnen schaden, und da war Ramsey Old School: Es gab Sachen, die nur die Polizei etwas angingen, und es gab zivile Angelegenheiten. Auch wenn Perry Jordan früher einmal zu Ersteren gehört hatte, zählte er jetzt eindeutig zu Letzteren. Wenn es nach ihm ginge, dachte Hask, würde er dem Privatdetektiv reinen Wein einschenken, aber es war Ramseys Fall. Wahrscheinlich hatte er jetzt schon zu viel über Mr Bright verraten.
    »Ich will einfach keine Spur

Weitere Kostenlose Bücher