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Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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Gardinen raus und redete immerzu davon, dass alles geplant ist und dass es keine Zufälle gibt. Und dann sagte er auch immer, dass nichts ohne Grund geschieht, und wollte wissen, ob ich das auch glaube. Ich hab nicht richtig zugehört, ich hatte die Kohle und wollte nur, dass er abhaut. Ich fand ihn unheimlich. Als das Zeug dann reinhaute, hab ich noch so was gesagt wie: ›Wer sind Sie eigentlich?‹ Er hat dann wieder so gruselig gelächelt und gesagt: ›Ich bin Mr Bright‹. Mit so einem total selbstgefälligen Lächeln, als hätte ich genau getan, was er erwartet hatte.«
    »Mr Bright? Kein Vorname?«
    »Ich glaub, der gehört zu der Sorte, die so was nicht benutzen. Danach erinnere ich mich nicht mehr an viel. Ich bin für ’ne Zeitlang weggetreten, und als ich wieder zu mir kam, war er weg. Dann bin ich für ’ne Weile zu meiner Mutter runter, und als ich ein bisschen klarer war, hab ich den Umschlag hergebracht.«
    »Die ganze Zeit geht es darum, wie geplant alles war und dass es keine Zufälle gibt«, sagte Hask leise.
    »Das heißt«, Ramsey lehnte sich zurück, »Junkie Adam Bradley trifft Mr Bright, der ihn dazu bringt, Cass dieses Video von den Morden zu übergeben. Sie treffen sich in der Wohnung, wo der Fliegenmann Solomon später Carla Rae ermordet. Wahrscheinlich wollte Bright, dass Bradley identifiziert wird, was nur bedeuten kann, dass Mr Bright Cass auf seinen Namen bringen wollte. Sehe ich das richtig?«
    »Genauso wie Jones und ich damals.« Hask zog ein Blatt aus dem Drucker und kritzelte ein Spinnendiagramm mit Mr Brights Namen in der Mitte. Nicht selten zogen die Leute die Augenbrauen hoch, wenn er wie ein Schuljunge an die Sache heranging, aber es half ihm beim Denken. So weit hatte er die Beschreibung und »keine Zufälle« hingeschrieben. Jetzt setzte er noch ein Wort hinzu:
Solomon?
    Tastengeklapper, dann Ramsey: »Ich hab’s.«
    »Solomon erwähnte Mr Bright, als er Cass anrief«, sagte Hask. »Das weiß ich genau. Ich hatte überlegt, ob Solomon und Mr Bright vielleicht ein und dieselbe Person sein könnten, habe es dann aber verworfen.«
    »Daran erinnere ich mich. Und dann hat Cass berichtet, dass DCI Morgan ihm klipp und klar verboten habe, weitere Nachforschungen zu Mr Bright anzustellen. Er musste alle von diesem Detail abziehen.«
    Hask sah auf den Bildschirm. »Da.« Er zeigte auf einen bestimmten Abschnitt.
    Er las vor, was dort Schwarz auf Weiß stand: »Cass Jones behauptete, er habe den Anrufer gefragt, ob er Mr Bright sei, und dann habe Solomon geantwortet: ›Das würde ihm gefallen. Er hält nach mir Ausschau, ich beobachte ihn.‹« Ramsey scrollte weiter. »Dann spricht Solomon Cass sein Beileid wegen Christians Tod aus und sagt, er habe nichts damit zu tun.«
    »Da.« Hask zeigte wieder auf den Bildschirm. »Er bezeichnet Cass und Christian als
Familie
.« Er schrieb das Wort in sein Diagramm.
    »Ja«, sagte Ramsey, »und er sagt: ›Wir nicht.‹ Im Zusammenhang mit dem Mord an Christian. Nicht nur er hat nichts damit zu tun.
Wir
, sagt er.«
    »Wieso sind wir dem nicht nachgegangen?«
    »Weil es verboten war – außerdem war genug los.«
    »Kann schon sein, dass wir uns an das Verbot gehalten haben.« Hask tippte nachdenklich mit dem Stift aufs Papier. »Aber Cass Jones?«
    Die Tür wurde ohne Vorwarnung aufgerissen.
    »Ich habe ein Team darangesetzt, möglichst viel über Draper rauszufinden, aber vor morgen Früh werden wir wohl keine brauchbare Information bekommen.« Armstrong machte die Tür zu und ging zum Schreibtisch. »Sie können gerne nach Hause gehen, Dr. Hask.« Er machte eine Pause und Hask merkte zu spät, dass sein Gekritzel viel zu groß geschrieben war, als dass ein Polizist mit einem so scharfen Blick, wie ihn der junge Sergeant unter Beweis gestellt hatte, es übersehen könnte.
    »Was ist das?« Armstrong griff nach dem Blatt und runzelte die Stirn. Der Profiler fühlte sich, als hätte man ihn mit der Hand in der Keksschale erwischt.
    »Wir haben uns das Bradley / Jones-Verhör von dem Fliegenmannfall noch mal angehört«, sagte Ramsey und hob den Blick. Falls er sich ertappt fühlte, sah man es ihm jedenfalls nicht an. »Wir dachten, es könnte uns etwas verraten – irgendeinen Hinweis darauf, dass Jones Bradley später noch mal einen Besuch abstatten würde.«
    »Stattdessen haben wir einen Hinweis auf Mr Bright gefunden.«
    »Auf wen?«
    »Das war vor Ihrer Zeit. Sein Name tauchte zweimal im Laufe der Ermittlungen zum Fliegenmann auf,

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