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Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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vernachlässigen, solange es noch möglich ist«, sagte Ramsey schließlich. »Dieser Mann hatte großes Interesse an Cass, genau wie Solomon. Jones wurde schon einmal reingelegt – wir wollen sichergehen, dass es nicht ein zweites Mal geschehen ist.«
    »Leider kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Von einem Mr Bright war nie die Rede.«
    »Gut, trotzdem vielen Dank«, sagte Hask und warf Ramsey einen Blick zu. Es würde nichts bringen, hierzubleiben und den Mann weiter unter Druck zu setzen. Es war sehr frustrierend, aber falls Perry Jordan Informationen für sie hatte, mussten sie so lange warten, bis er freiwillig damit herausrückte.
    »Wir finden allein raus«, sagte Ramsey und ging zur Haustür, Hask im Schlepptau. Auf halbem Weg machte der Privatdetektiv doch noch den Mund auf.
    »Sie wissen doch, dass es nur dann Paranoia ist, wenn es nicht tatsächlich stimmt.«
    Sie blieben im Flur stehen und drehten sich zu ihm um. Jordan hockte noch immer auf der Sofalehne im Wohnzimmer.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Ramsey.
    »Luke – der verschwundene Neffe? Die gesamte Recherche habe ich für Jones übernommen. Wollen Sie wissen, was ich denke? Irgendwer hat das Baby absichtlich vertauscht. Ich weiß nicht warum, aber so war’s. Und die Toten wussten etwas davon – und das bedeutet, dass jemand wollte, dass es weiterhin geheim blieb.«
    »Diese Möglichkeit haben wir schon durchgekaut«, sagte Ramsey freundlich. »Vielleicht einen Babyschmugglerring. Cass ist durchgedreht und hat sie umgebracht.«
    »Ich glaube nicht, dass Cass sie getötet hat«, fuhr Perry Jordan fort. »Und zwar nicht, weil ich ihn für einen guten Menschen halte – das weiß ich wirklich nicht so genau –, sondern weil er mich in Ruhe gelassen hat.« Er trank einen Schluck Bier. »Für seine Beweisführung bin ich der Nagel zu seinem Sarg. Warum ist er dann nicht hergekommen und hat mich umgebracht? Er hätte doch wenigstens meine Notizbücher und die Aufzeichnungen mitgenommen, oder? Es ergibt einfach keinen Sinn.«
    »Sie sind sein Freund«, sagte Ramsey.
    »Gut und schön, aber eiskalte paranoide Psychokiller haben normalerweise keine Freunde. Und wenn doch, ist ihnen das Leben ihres Freundes im Vergleich zu dem eigenen immer noch scheißegal. Falls Cass wirklich so wäre, wie er überall dargestellt wird, wäre ich längst tot.«
    »Das merke ich mir.« Ramsey lächelte freundlich und wandte sich wieder der Tür zu. Hask blieb noch einen Moment stehen. Perry Jordan hatte recht. Warum hatte er nicht daran gedacht, als er seine eigene Einschätzung der Lage abgegeben hatte? Selbstverständlich kannte er die Antwort: zu viel Arbeit, zu wenig Leute. Man konnte nur bis zu einem gewissen Ausmaß
gut
denken, und dann brauchte man eine Pause. In den letzten neun Monaten war er nur selten dazu gekommen, eine Pause einzulegen. Seinem Bankkonto ging es gut, was man von seinem Körper nicht behaupten konnte.
    »Es ist schon seltsam mit Beweisen, oder?« Perry Jordan hatte sich auch nicht von der Stelle gerührt. »Manchmal hat man jede Menge und so viele Fälle, dass man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Hask.
    »Was ist mit den Studentenselbstmorden? Cass’ Ermittlung, bevor plötzlich die Hölle los war?«
    »Was soll damit sein?« Jetzt hatte er auch Ramseys volle Aufmerksamkeit.
    »Cass hat den Fall genau in dem Augenblick gelöst, in dem Sie ihn wegen Mordes verhaften wollten. Die ATD war überall auf der Wache verteilt und alle drehten durch, stimmen Sie mir da zu?«
    »Ja, und?«
    »Wetten, dass niemand danach gefragt hat, was Cass überhaupt in der Privatklinik wollte, nachdem sich der Staub gelegt hatte? Dort, wo Dr. Shearman arbeitete, der Mann, den Sie verknackt haben, weil er die Selbstmorde verursacht hat?«
    Für Hask war es wie ein Schlag ins Gesicht. Ein
Arzt
. Natürlich! Sein Herz schlug schneller, als der Groschen fiel.
    »
Sie
haben ihm die Adresse besorgt? Er hatte Sie gebeten, Shearman zu finden, weil er mit dem Verschwinden seines Neffen zu tun hatte?«
    »Ihnen macht auch so schnell keiner ein U für ein X vor.« Perry Jordan lächelte. »Ich muss es Ihnen wahrscheinlich nicht erklären, aber bitte schön: Vielleicht sollten Sie mal mit Shearman reden. Ich denke, er hatte in seiner Zelle genug Zeit, um über die Zukunft nachzugrübeln.«
    »Vielen Dank«, sagte Hask mit einem breiten Lächeln.
    »Keine Ursache, Doktor.«
    »Warum zum Teufel haben Sie das nicht

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