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Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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dazu überredet, seine Schlüssel dazulassen und zwei Wochen in Urlaub zu fahren. Wahrscheinlich war es keine Kunst, ihn zu überzeugen: ein bezahlter Trip, Bargeld auf die Kralle und noch einen Bonus bei seiner Rückkehr, keine Namen, keine Fragen, kein Problem.
    »Hier, bitte.« Als Diana Jacobs Kaffee ausgab, nahm Cass auch einen Becher. Maric wedelte mit der Hand und sie stellte seinen auf den Tisch. Er hatte ihren Laptop schon aufgeklappt.
    »Wann stehen Sie normalerweise auf?«, fragte er.
    »Ungefähr um diese Zeit. Wieso?«, fragte Diana.
    »Und loggen Sie sich dann direkt ein?«
    »Ja.« Sie lächelte. »Freizeit von Der Bank gibt es nicht. Wer wach ist, arbeitet, und im Bett sollte man davon träumen.« Sie warf Brian Freeman einen schnellen Blick zu. »Ich freue mich schon sehr darauf zu kündigen und in den Sonnenuntergang zu reisen.« Sie zwinkerte dem alten Mann zu, und in diesem Bruchteil einer Sekunde, als ihre Augen aufleuchteten und sie schelmisch grinste, kapierte Cass, dass sie doch etwas ganz Besonderes war. Es hatte sie harte Arbeit gekostet, diese normale Fassade aufzubauen.
    »Gut.« Maric konzentrierte sich auf das Gerät. »Wir möchten schließlich nicht, dass Sie irgendwie in Verdacht geraten, wenn die Scheiße richtig losgeht.« Er gab ihren Benutzernamen und ihr Passwort ein. »Dann wollen wir doch mal sehen«, murmelte er, »wie es in dir so aussieht.«
    »Wenn niemand was dagegen hat«, sagte Diana, »gehe ich wieder ins Bett. Wecken Sie mich, wenn irgendwas Interessantes passiert.« Als sie sich zu ihrem Zimmer aufmachte, hatte ihr Gang etwas Sinnliches, das sie in Der Bank bestimmt nicht zeigte. Andererseits lag es vielleicht auch nur daran, dass es sehr lange her war, seit Cass Sex gehabt hatte, doch eigentlich glaubte er das nicht. Diana Jacobs war eine vielschichtige Frau.
    Der Hacker steckte sich eine an und hielt sie zwischen den Zähnen, während seine Finger über die Tasten huschten. Für ihn zählte nur noch die Erforschung des Computers. Cass zündete sich eine von seinen eigenen Zigaretten an und ging in die Küche. Komisches Gefühl, einfach dazusitzen und einem anderen bei der Arbeit zuzusehen. Maric schien es nicht zu stören, aber Cass hätte nicht mit ihm tauschen wollen, zumal sich das Ganze hinziehen konnte, wie unschwer zu erkennen war. Immerhin hatte er in den letzten Monaten gelernt, geduldiger zu sein und den richtigen Zeitpunkt abzuwarten.
    Freeman folgte ihm in die Küche.
    »Hoffentlich ist er wirklich gut«, sagte Cass und lehnte sich ans Spülbecken.
    »Gut? Wehe, wenn nicht! Der Mann kostet mich ein Vermögen.« Freeman lehnte sich an die Küchenschränke. »Hoffentlich findet er auch eins.«
    Nach ungefähr einer Stunde fuhr Maric den Laptop wieder runter und klappte ihn zu.
    »Und?«, fragte Freeman.
    Cass’ Herz schlug schneller. Alles stand und fiel mit Maric: Wenn er das System nicht knacken konnte, würde es sehr viel schwerer, um nicht zu sagen, unmöglich, Luke zu finden. Zumal jetzt, da Cass wieder in der Stadt unterwegs war, das Risiko größer war, verhaftet zu werden. Wenn das passierte, war es ganz aus, da machte er sich keine Illusionen.
    »Es gibt keinerlei Hinweise auf Ihren Mr Bright oder ein zweites Netzwerk, die dieser Laptop finden kann, aber das ist kein Wunder. Irgendwo hier drin wird er schon sein.« Bei der Arbeit war Maric wie verwandelt. Der lässige Typ von gestern war Geschichte; heute knisterte der schlanke Mann praktisch vor Energie. »Jeder Mensch, der etwas auf sich hält, hat eine E-Mail-Adresse. Auch Ihr Mr Bright, gut versteckt natürlich, und ich würde mich sehr wundern, wenn er nicht dasselbe Passwort benutzt, um in das geheime System zu gelangen.«
    »Sie kennen diesen Mann nicht«, sagte Cass.
    »Nein, aber wenn seine E-Mail-Adresse im Netzwerk der Angestellten nicht auftaucht, dann werden sie nur wenige Eingeweihte kennen – warum sollte er sich dann ein neues Passwort für ein ebenso geheimes System ausdenken? Aber das ist ganz egal – wir werden es so oder so finden und dann unseren Spaß haben. Aber erst muss ich das zweite Netzwerk finden.«
    »Und wie?«, fragte Freeman.
    »Das System ist sehr kompliziert, aber ich gehe davon aus, dass Mr Bright auch nicht so leicht zu durchschauen ist. Je komplizierter das Problem, umso einfacher muss man darangehen, es zu lösen. Wir könnten viel Zeit damit verschwenden, den Laptop auseinanderzunehmen und in eine Sackgasse zu rennen, wenn wir versuchen, die

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