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Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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die Quere kommen, aber ich möchte über alles informiert werden.« Er sah müde aus. »Glauben Sie mir, ich habe selbst mehr als genug zu tun. Die Show überlasse ich gerne Ihnen. Aber falls Sie Verstärkung brauchen, sagen Sie mir einfach Bescheid. Sie dürfen mir nur nichts verschweigen.«
    »Warum sind Sie denn so scharf darauf, ihn zu finden?«, fragte Ramsey. »Hat es etwas mit Abigail Porters Tod zu tun?«
    »Nein – aber vielleicht mit dem Aktienfiasko, in dem anscheinend gerade einige der gesündesten Tochterunternehmen Der Bank pleitegehen?«
    »Ich habe davon gehört«, sagte Ramsey. »Ehrlich gesagt, habe ich nicht so genau hingehört – mit Aktien habe ich nicht viel am Hut.«
    »Das hätten Sie aber besser getan«, erwiderte Fletcher. »Ein Hacker hat ungeheuren Schaden angerichtet – Gott allein weiß, wie hoch die Verluste wirklich sind. Das wird sich wahrscheinlich erst nach einer ganzen Weile herausstellen. Im Augenblick hängt aber unser Land – wenn nicht die ganze Welt – am Tropf Der Bank, um auch nur das kleinste Quäntchen Vertrauen in die Erholung der Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Deswegen gilt es als terroristischer Akt, ihre Systeme zu knacken und ein solches Chaos anzurichten.«
    »Und worin besteht der Zusammenhang zu unseren Ermittlungen?«, fragte Hask, der bereits die Puzzleteilchen zusammenfügte.
    »Der Hackerangriff auf Die Bank ereignete sich ungefähr vierundzwanzig Stunden, nachdem Jones von der Überwachungskamera auf der Straße davor aufgenommen worden war.«
    »Sie glauben,
Cass
hätte Die Bank gehackt?« Ramsey konnte es nicht fassen.
»Wieso?«
    »Keine Ahnung – ich hatte gehofft, dass Sie mir das sagen können. Aber es kann kein Zufall sein, dass er so kurz davor das Gebäude angestarrt hat.«
    »Das sehe ich ein«, sagte Hask. »Jones ist nicht dumm und er macht keine überstürzten Sachen. Außerdem würde er es sicher nicht riskieren, ohne Grund geschnappt zu werden. In jener Nacht hat ihn irgendetwas zum Gebäude Der Bank gezogen. Die Aufnahme zeigt, dass er mindestens eine Viertelstunde nur dagestanden und geraucht hat. Ich tippe darauf, dass er seine Gedanken sortieren musste. Anscheinend betrachtet er Die Bank als Ursprung seiner Probleme – ein Rätsel möglicherweise.« Er sah Fletcher an. »Tun wir für einen Moment doch mal so, als wäre Jones unschuldig. Jemand hat in böser Absicht seinen Neffen entführt und alle ermordet, die ihn zu dem Jungen führen können. Dann hat er es so aussehen lassen, als wäre er der Mörder.«
    »Aber Jones ist abgehauen«, wandte Fletcher ein.
    »Ts, ts.« Hask lächelte. »Von Ihnen hätte ich einen schlaueren Kommentar erwartet. Es ist ein weitverbreitetes Missverständnis, dass nur die wahren Täter die Flucht ergreifen. Das stimmt einfach nicht. Viele unschuldige Menschen laufen weg – weil sie Angst haben, weil sie denken, dass ihnen niemand glauben würde – sie entziehen sich dem Gesetz genauso oft wie die Schuldigen.« Hask hatte seinen Spaß. Polizisten bekamen ihren Kick, wenn sie jemandem auf der Spur waren, aber er liebte es, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Umso besser, dass er so gut dafür bezahlt wurde.
    »Meinetwegen, halten wir ihn mal kurz für unschuldig. Und?«
    »Cass glaubt, dass Die Bank – oder einer ihrer Mitarbeiter – für seine Schwierigkeiten verantwortlich ist. Alles andere ergibt keinen Sinn.«
    »Aber was hat das Finanzchaos damit zu tun? Soll das eine Botschaft sein? Ein ›Leck-mich-am-Arsch‹-Signal?«
    »Möglich«, antwortete Hask. »Vielleicht dienen die Finanzen aber auch als Ablenkungsmanöver. So wie ich Cass Jones kenne, geht es ihm nur um Informationen. Im Augenblick sind sie bei Der Bank so hektisch damit beschäftigt, ihre Konten zu stabilisieren, dass sie nicht überprüfen, auf welche Dateien zugegriffen wurde oder welche kopiert wurden – falls man das überhaupt nachweisen kann. Ich bin Experte für den menschlichen Computer« – er tippte sich seitlich an den Kopf – »für die anderen nicht. Und das Ganze hat etwas Positives: Falls Cass bekommen hat, was er wollte, wird er auftauchen, und zwar länger als für eine nachdenkliche Viertelstunde mitten in der Nacht.
    Und je eher er auftaucht, umso eher können wir ihn schnappen und rausfinden, worum zum Teufel es hier geht.«
    »Warum sollte irgendwer Jones’ Neffen entführen wollen und sich so viel Mühe machen, um ihn davon abzuhalten, ihn zu finden? Und warum Die Bank?« Fletcher wirkte

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