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Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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damit sie nach seinem Auszug neue Bettwäsche kaufen und gründlich putzen konnten. Mr Craven war so erschöpft gewesen, dass er es einfach geschluckt hatte. Die Sprungfedern in der uralten Matratze hatten sich in seinen ausgemergelten Körper gebohrt, und er hatte höchstens ein paar Stunden und noch dazu schlecht geschlafen, ehe er lange vor dem Morgen aufgewacht war. Die Zeit lief ihm nicht mehr weg, erkannte er, sie war schon abgelaufen. Sein Stundenglas war leer. Jeder wässrige Atemzug bewies ihm von Neuem, dass auch ein erfolgversprechender Plan zur Heimkehr für ihn zu spät käme.
    Danach hatte er ein bisschen geweint – bittere Tränen voller Wut und Selbstmitleid. Er hätte bleiben sollen; er hätte nicht rebellieren dürfen. Er hätte in aller Ruhe zu Hause aufsteigen sollen, statt Ehrgeiz und Ungeduld die Oberhand gewinnen zu lassen.
    Bei Anbruch der Morgendämmerung verließ er sein hellhöriges kleines Zimmer und lief ziellos durch die bitterkalten Straßen. Hin und wieder blieb er stehen, um sich einen heißen Kaffee zu kaufen. Er war nicht als Einziger so früh unterwegs und beobachtete die anderen, die eilig ihren Geschäften nachgingen, den Kragen gegen die Kälte hochgeschlagen und den Hut über die fröstelnden Ohren gezogen. Einige trugen diesen lächerlichen Mundschutz. Trotz seiner Erschöpfung ging er immer weiter. Er hatte das schreckliche Gefühl, dass er sofort und auf der Stelle sterben würde, wenn er aufhörte sich zu bewegen. Sein Atem war eiskalt, doch seine Haut brannte im Fieber, und der Schweiß juckte in der Ritze zwischen dem Hemdkragen und seinem dürren Hals. Er hatte sich so an das Ding gewöhnt, das er so lange um den Hals getragen hatte, dass ihm das Gewicht nie aufgefallen war. Jetzt fühlte es sich an wie ein Mühlstein, eine schwere Bürde. Es war so weit, er musste aufgeben. Es war an der Zeit, mit Cassius Jones zu sprechen.
    Er gab sich geschlagen. Nun weinte er schon wieder.

27
    Sergeant Armstrong war viel zu sehr Profi, um Dr. Hask die Meinung zu geigen. Er hatte sich auch Ramseys Anweisungen nicht widersetzt – dafür war er zu schlau –, doch man musste nicht halb so qualifiziert sein wie Tim Hask, um zu erkennen, wie genervt der junge Polizist war.
    Nachdem Fletcher ihnen das Foto von Cass gezeigt hatte, hatte DCI Heddings mit Cass’ ehemaligem DCI Neil Morgan telefoniert und ihn gefragt, warum damals weitere Nachforschungen zu Mr Bright unterbunden worden waren. Morgan sagte, der Befehl sei von oben gekommen: Alle Fragen, die in diese Richtung zielten, sollten sofort eingestellt werden, sonst würden Köpfe rollen, Morgans zuerst.
    Hask hatte sich gewundert, dass Hugo Heddings ein so offenes Ohr für sie hatte, aber der Gedankenaustausch hatte ganz offensichtlich sein Interesse geweckt. Auch wenn er heutzutage hinterm Schreibtisch festsaß, war er innerlich Polizist geblieben. Für die Öffentlichkeit ging es immer noch darum, Cassius Jones zu finden und einzubuchten, doch Heddings hatte Ramsey beiseite genommen und ihm mitgeteilt, dass sie seinetwegen ruhig diskrete Nachforschungen zu diesem schwer auffindbaren Mr Bright anstellen dürften. Allerdings mussten sie subtil und behutsam vorgehen und nicht wie Elefanten im Porzellanladen ein Chaos hinterlassen, das er dann beseitigen musste.
    Dem jungen Armstrong hatte das alles überhaupt nicht gepasst. Seitdem konzentrierte er sich auf den Fall des Todesengels und fraß sich durch Drapers Geschichte, um eine Verbindung zu dem Mann herzustellen, dem er die Kinder gebracht hatte.
Angeblich.
Trotz der angespannten Atmosphäre in der Einsatzzentrale fand Hask, könnte es durchaus funktionieren. Armstrong war ein intelligentes Kerlchen und wenn jemand den Todesengel finden konnte, hatte er die gleichen Chancen wie die älteren und erfahreneren Kollegen, die an dem Fall dran waren. Er war schon wieder unterwegs, um einer Spur nachzugehen. Es war klug gewesen, ihm etwas zu tun zu geben, bei dem es wirklich auf den Einsatz ankam. Der Sergeant hängte sich dann noch mehr rein.
    Endlich fand Hask den kleinen Konferenzraum, in den Ramsey ihn beordert hatte, und trat ein. Ramsey war nicht allein. Neben ihm stand David Fletcher am runden Tisch.
    »Wem haben wir diese angenehme Überraschung zu verdanken?«, fragte Hask und strahlte den Chef der ATD an. »Haben Sie neue Informationen?«
    »Es fällt auch in meinen Zuständigkeitsbereich, dass Cassius Jones gefunden wird«, sagte Fletcher ruhig. »Ich werde Ihnen nicht in

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