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Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Der Atem der Apokalypse (German Edition)

Titel: Der Atem der Apokalypse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Pinborough
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bemühte sich zurzeit um weitere Informationen und Armstrong konnte so tun, als hätte er deshalb noch nichts gesagt – obwohl es ihm vor allem darum gegangen war, dieser neuen Besessenheit nicht auch noch zuzuarbeiten.
    Spielte es denn überhaupt eine Rolle? Nur weil der Fliegenmann bei Der Bank angestellt war, hieß es noch lange nicht, dass der Todesengel auch dort arbeitete – Draper hätte dem Todesengel nicht nur aus Geldgier helfen können, sondern vielleicht aus Liebe. Da er an dem gleichen Erreger des Virus gestorben war, den der Mörder verbreitete, lag die Vermutung nun wirklich nicht allzu fern, dass sie zusammen waren, obwohl Hask den Mörder in seinem Profil als Pädophilen sah.
    Armstrong nahm einen großen Schluck. Es würde sich überzeugender anhören, wenn er irgendetwas gefunden hätte, wofür Draper wirklich diese Bezahlung verdient hatte. Draper hatte anscheinend keinen Universitätsabschluss oder andere besondere Fähigkeiten. Tatsächlich war der Mann das reinste Gespenst.
    Armstrong wollte nicht mehr über Draper nachdenken. Niemand konnte ihm vorwerfen, dass er Ramsey nicht informiert hatte Dieser Fall hatte keinerlei Verbindung zu anderen Dingen, die sie gerade interessierten. Vielleicht würde er es ihnen sagen, wenn er das nächste Mal zum Dienst erschien. Sollten sie sich doch Knoten ins Hirn denken, während er weiter nach Cass Jones suchte. Er umfasste das Glas fester und stellte erstaunt fest, dass er fast das halbe Pint getrunken hatte.
    *
    Eine zehn Meter lange Einfahrt trennte das Haus von der Straße. Diese Entfernung signalisierte nicht unbedingt Heimlichkeit und doch konnte auf diese Weise niemand zwischen den Eisenstäben der elektrisch gesicherten Tore hindurch sehen, was sich hinter den glänzenden Fensterscheiben abspielte. Osborne war einmal hin- und hergegangen und hatte zwei Überwachungskameras am Tor und ein Magnetkartensystem an der diskreten Messingplakette mit der Aufschrift
Residenz Calthorpe House
am Torpfosten entdeckt.
    Sie parkten ihren schwarzen Range Rover ein wenig entfernt auf der Vorortallee, von wo aus Cass das Gebäude gut im Blick hatte. Der dreistöckige Bau aus rotem Klinker sah aus wie ein Altenheim. Die Einfahrt ging bis zur Haustür und am Haus war überall Kies gestreut, während in der Nähe des Tors auch Bäume und Büsche standen. Durch diese Anlage konnten die Bewohner gut beobachten, wer aus- und einging. Eine hohe Mauer umgab die übrigen drei Seiten des Grundstücks und falls die Bewohner auch Rasen und Garten genießen konnten, mussten diese auf der Rückseite liegen, die niemand einsehen konnte.
    Mittlerweile war früher Nachmittag, und Cass saß seit der Morgendämmerung dort. Am liebsten wäre er ins Haus gestürzt und hätte sich seinen Neffen geschnappt, doch er wollte nichts übereilen – abgesehen davon hätten Osborne und Wharton ihn sicher daran gehindert. Aus diesem Grund hatte Freeman sie wahrscheinlich mitgeschickt. Obwohl sie nicht viel sagten, hatte er sie beide gern, doch vor ihrer Kaltblütigkeit hatte er einen Heidenrespekt. Ihm war bewusst, dass er vor vielen Jahren auch so hätte werden können, wenn er denn wirklich Charlie Sutton gewesen wäre – und wenn er nicht auf der Seite des Gesetzes gestanden hätte, als er abgedrückt hatte.
    »Hübsche Gegend«, sagte Osborne. »Schlau.« Er sah Cass nicht an, sondern behielt unverwandt das Haus im Auge. Eine Frau schob einen Kinderwagen am Tor vorbei, während sie gleichzeitig verzweifelt versuchte, ihren großen Hund unter Kontrolle zu halten.
    »Bedford Park – da wollen alle hin, die hier rumlaufen. Wie die Braut da.« Er zeigte auf die Frau, die bereits fast außer Sichtweite war. »Wetten, es ist allen ganz egal, was da drin passiert?«
    »Außerdem sind wir hier in Chiswick«, ergänzte Wharton vom Rücksitz aus. »Die tragen die Nase viel zu hoch, um Fragen zu stellen. Hauptsache, von außen sieht es gut aus, ist nicht städtisch, und keiner macht zu viel Krach. Sie sehen höchstens mal nach, wie viel es sie kosten würde. Wenn es teuer genug ist, finden sie es toll.« Wharton lachte schnaubend. »Scheiß Mittelschichts-Muppets. Denen wäre es auch egal, wenn da Psychos wohnen würden.«
    »Pass auf, was du sagst, Mann.« Osborne drehte sich um und warf seinem Kollegen einen bösen Blick zu. »Sein Junge ist da drin.«
    »Oh, sorry, Jonesy – ich meinte natürlich nicht, dass Ihr Neffe sie nicht mehr alle hat.« Wharton beugte sich vor und gab Cass einen

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