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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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hatte, wer hatte dann den Brand gelegt? Es war merkwürdig, bisher hatte sie nicht darüber nachgedacht.
    »Tu mir einen Gefallen und lass mir diese Fotos via Langley zukommen, Liz. Wir können sie durch unsere eigene Datenbank jagen und überprüfen, ob wir noch mehr herausfinden.«
    »Ist bereits passiert. Als ich dich zu erreichen versuchte, wurde der Anruf zu einem Mann namens Harper durchgestellt. Er hat die Fotos, das Material der Überwachungskameras aus dem Hotel folgt.«
    »Danke. Ich stehe in deiner Schuld.«
    »Nicht der Rede wert. Wann kommst du zurück?«
    Kharmai seufzte, weil sie wieder an ihren Rauswurf denken musste. Die Vereinigten Staaten erschienen ihr im Augenblick nicht gerade als ihr Zuhause, und London hatte durchaus seine Vorteile. Außerdem war sie britische Staatsbürgerin, und der MI5 suchte ständig erfahrene Mitarbeiter. Vielleicht konnte Liz Peterson etwas für sie tun.
    »Ich weiß nicht«, antwortete sie schließlich. »Aber ich melde mich. Vergiss mich nicht.«
    »Ausgeschlossen.«
     
    Ein paar Minuten später wurde Kharmai in Ken Fichtners Büro geführt. Kealey war bereits da. Er saß vor dem Schreibtisch und wirkte ziemlich unglücklich. Fichtner telefonierte lautstark, sein Gesicht war rot angelaufen. Er hatte seine fleckige
Krawatte gelockert und sah aus, als stünde er kurz vor einem Herzinfarkt. Als Kharmai eintrat, warf er ihr einen finsteren Blick zu, drehte sich aber sofort wieder zu dem einzigen Fenster hinter seinem Schreibtisch um. Sie setzte sich neben Kealey, schob ihren Stuhl dicht an seinen und erzählte, was Liz Peterson gerade am Telefon gesagt hatte.
    Als sie fertig war, nickte Kealey nachdenklich. »Du hast recht … Es muss eine zweite Person geben, die den Brand im Erdgeschoss gelegt hat.«
    »Selber kann er es nicht fertig gebracht haben?«
    »Ich glaube nicht. Ich habe nachgedacht, Naomi. Was er da in Rühmanns Büro zusammengebastelt hat, war schlampige Arbeit. Trotzdem, wir waren kaum aus dem Büro, als die Explosion kam. Sie sollte uns beide töten. Dann ist da noch der Punkt, dass er uns auf dem Dach nicht getroffen hat. Entweder hatte er kein Nachtsicht-Zielfernrohr oder keine Zeit, die Waffe einzuschießen. Wie auch immer, aus seiner Sicht dürften wir jetzt nicht hier sitzen.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich denke, er war nicht gut vorbereitet. Er hat sich für diese Konstruktion entschieden, weil er nicht genug Zeit hatte und weil er so den Stromkreis durch einen Schuss schließen konnte. Und es blieb auch keine Zeit mehr, sich etwas Raffinierteres für das Treppenhaus einfallen zu lassen. Bestimmt nichts, das ebenfalls aus der Ferne hätte gezündet werden können.«
    »Vielleicht hast du recht.« Sie schwieg kurz. »Bleibt die Frage, wie er überhaupt wissen konnte, dass wir da sein würden.«
    »Auch darüber habe ich nachgedacht.« Kealey musste an Samantha Cranes unerwarteten Besuch in seinem Zimmer im Hotel Washington denken.
    »Und?«

    »Ich erzähle es dir später.«
    »Was denkst du über diese Frau? Glaubst du, wir haben Informationen über sie gespeichert?«
    »Ich bezweifle es«, murmelte Kealey, der merkte, dass Fichtner immer wütender wurde. »Der MI5 hat eine riesige Datenbank. Wenn man dort nicht weiß, wer sie ist … Ich rechne nicht damit, dass wir besser sind.«
    Plötzlich drehte Fichtner sich um und knallte den Hörer auf die Gabel. »Okay, nun zu Ihnen. Eigentlich haben Sie es nicht verdient, es zu wissen, aber da Sie schon mal hier sind, erzähle ich es. In dem vorläufigen Polizeibericht steht, dass Thomas Rühmann durch mehrere Kopfschüsse aus einer 22er getötet wurde. Die Leiche seines Lakaien, eines Mannes namens Karl Lang, wurde ebenfalls gefunden. Auch er wurde erschossen, durch zwei Kugeln in die Brust, aber die Waffe war eine andere als bei Rühmann.«
    »Nun, Sir, das passt dazu, was ich gerade …«
    Kharmai versank tiefer in ihrem Sessel und bereute ihre Worte.
    Fichtner schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. »Unterbrechen Sie mich nicht!« Kharmai wurde noch unheimlicher zumute, und er fuhr fort, in einem bedrohlichen, leisen Tonfall. »Wegen Ihnen habe ich einen meiner besten Männer verloren. Es ist mir scheißegal, was Sie zu sagen haben. Und Ihre Theorien interessieren mich auch nicht, Kealey. Sie können nicht beweisen, dass Will Vanderveen Rühmann getötet hat, genauso wenig wie Sie beweisen können, dass er Ihnen in dem Büro diese Falle gestellt hat. Aus meiner Sicht haben Sie seit Ihrer

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