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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Ankunft in Deutschland nur Ärger gemacht. Sie haben Schwein, dass die Entscheidung nicht bei mir liegt, was mit Ihnen geschieht. Mir persönlich würde nichts besser gefallen,
als die hiesige Polizei anzurufen und ihr ein bisschen über Ihre Rolle bei den Ereignissen der letzten Nacht zu erzählen.« Er schwieg kurz, um nach Luft zu schnappen. »Wollen Sie wissen, was in der Wohnung gefunden wurde? Nichts. Oder was Sie für Ihre Mühe bekommen haben? Nichts, absolut nichts. Keine belastenden Papiere, keine Festplatte … Noch ein paar Stunden, dann wissen die Deutschen, wer Shane Bennett wirklich war. Wenn das passiert, ist die Kacke am Dampfen, und es wäre absolut nicht hilfreich, wenn Sie noch hier sind. Jonathan Harper will, dass Sie in die Staaten zurückkehren. Der Flug nach Washington ist bereits gebucht. Die Maschine geht in zwei Stunden.«
    Kealey und Kharmai nickten gleichzeitig. Sie hatten nichts anderes erwartet.
    Fichtner ordnete ein paar Papiere. »In zehn Minuten holt Sie ein Wagen ab. Um Ihr Gepäck und die Pässe hat man sich bereits gekümmert.« Er griff nach dem Telefonhörer, um das nächste Problem in Angriff zu nehmen. »Verschwinden Sie jetzt aus meinem Büro, ich habe genug von Ihnen.«
     
    Als sie ein paar Minuten später nach draußen traten, regnete es, aber im Vergleich zur letzten Nacht hatte sich das Wetter deutlich beruhigt. Der Wagen wartete bereits, ein schwarzer Chevy Suburban. Kealey klopfte an das Fenster auf der Beifahrerseite, und als es heruntergelassen wurde, beugte er sich herab und fragte: »Warten Sie auf uns?«
    Der Fahrer nickte. Seine finstere Miene deutete darauf hin, dass er wusste, dass sie in Deutschland nicht mehr willkommen waren. »Ihr Gepäck ist hinten. Haben Sie alles, was Sie brauchen?«
    »Ja. Auf geht’s.«

    Sie stiegen ein, und der Wagen fuhr los. Bevor sie das Botschaftsviertel verließen, kamen sie noch an ein paar Kontrollpunkten an der Neustädtischen Kirchstraße vorbei. Kurz darauf rasten sie über die A111. Der Fahrer switchte durch die Radiokanäle und gab erst Ruhe, als er irgendwo den letzten Teeniehit erwischt hatte, den er leise mitsummte. Auf der Rückbank starrte Kharmai durch das getönte Fenster, ihre Gedanken gingen in alle möglichen Richtungen. Sie konnte nicht fassen, dass sie hierher gekommen waren und jetzt mit leeren Händen dastanden, aber sie glaubte, dass ihr etwas Wichtiges entfallen war, etwas, das Bennett am Vortag gesagt hatte. Doch sie wusste, dass es ihr nicht einfallen würde, wenn sie sich zu krampfhaft zu erinnern versuchte, und tatsächlich kam der Geistesblitz erst, als sie schon am Flughafen waren.
    Der Fahrer parkte hinter etlichen anderen Autos vor dem großen Terminal und stieg nicht aus, um ihnen zu helfen. »Ihre Tickets liegen am Schalter der Fluggesellschaft«, sagte er. »Angenehme Reise.«
    Kealey holte seine Tasche und Kharmais schweren Koffer hinten aus dem Wagen, und als er beides auf dem nassen Beton abgestellt hatte, bemerkte er, dass Kharmai etwas entdeckt zu haben schien. »Wo schaust du hin?«, fragte er.
    »Dieser Wagen«, sagte sie bedächtig. »Ein hübscher Schlitten.«
    Er folgte ihrem Blick und sah ein neues Mercedes Coupé, das im Licht des Terminals silbrig glänzte. Ein Mann in mittleren Jahren und in einem Anzug lehnte an dem Auto und rauchte eine Zigarette. »Ein CLK. Was ist damit?«
    Sie schaute ihn an. »Was hat Bennett gestern gesagt, als du ihn ausgefragt hast? Dass Rühmann einen CLK fährt, der unter dem Namen Schäuble angemeldet ist.«

    »Und?«
    »Wir haben uns diesen Wagen nicht angesehen, Ryan. Wahrscheinlich steht er direkt vor dem Haus.«
    Kealey schlug die Hintertür des Suburban zu und klopfte zweimal ans Fenster, aber der Chauffeur fuhr schon an. »Warum sollten wir den Wagen überprüfen, Naomi? Für Papiere gibt’s bessere Verstecke, besonders für solche über illegale Waffenverkäufe.«
    Sein sarkastischer Unterton entging ihr nicht, und sie wurde sofort sauer. »Das weiß ich selber«, sagte sie gereizt, während sie den Griff ihres Koffers heftiger als nötig herauszog und zusammenzuckte, weil ihre verletzte Schulter schmerzte. »Aber es ist einen Versuch wert, oder? Was haben wir schon zu verlieren?«
    »Ja, vermutlich hast du recht«, antwortete er schließlich. Die Glastüren öffneten sich automatisch, als sie sich dem Eingang des Terminals näherten. »Ich muss sowieso mit Harper telefonieren. Dann kann ich ihn gleich bitten, sofort in der Botschaft anzurufen

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