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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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Horizont eine Lösung des Problems abzeichnete, und mit dieser Einschätzung stand er offensichtlich nicht allein. Eine Reihe prominenter Demokraten hatte im Senat bereits eine alte Debatte wiederaufleben lassen. Sie vertraten die Ansicht, die amerikanischen Soldaten seien nicht
adäquat ausgebildet, um wirkungsvoll einzugreifen, wenn das Land in den Bürgerkrieg abgleite. Auch einige pensionierte Generäle hatten sich zu Wort gemeldet. Die meisten vertraten die Ansicht, die amerikanischen Streitkräfte seien nicht in der Lage, die Situation zu beherrschen, falls die irakische Regierung auseinanderfalle. Kealeys persönliche Meinung stimmte mit ihrer überein, doch das warf ein ganz anderes Licht auf die Lage, und er musste frühere Ansichten überdenken. Was war, wenn jemand die irakische Nationalversammlung vernichten wollte? Wenn jemand Vanderveen aus diesem Grund angeheuert hatte? An dem Bombenanschlag auf das Babylon Hotel war er definitiv beteiligt gewesen, so viel stand fest, aber war er auch in den Mord an Tabrizi in Paris verwickelt? Wenn ja, hatte er seine Spuren bemerkenswert gut verwischt.
    Kharmai schien aufzuwachen, und er blickte zu ihr hinüber. Nachdem er in der letzten Nacht die amerikanische Botschaft angerufen hatte, war innerhalb von zehn Minuten ein Wagen gekommen, dessen Fahrer frische Kleidungsstücke für Kharmai dabeihatte. Nachdem sie sich umgezogen hatte, waren sie sofort zur Botschaft gefahren. Der hiesige CIA-Boss, ein rotgesichtiger Texaner namens Fichtner, nahm sie schon am Tor in Empfang und brüllte Kealey zwanzig Minuten lang an, während ein Arzt die kleinen Kugeln aus Kharmais Arm herausholte. Dann rief Fichtner bei Harper in Washington an. Was der gesagt hatte, wusste er nicht, denn er hörte nur Fichtners Sätze, aber es war klar, dass Harper mit dem Lauf der Dinge nicht zufrieden sein konnte. Bennett, den er persönlich rekrutiert hatte, war tot. Wie Rühmann, und sie waren Vanderveen keinen Schritt näher gekommen. Die ganze Geschichte war eine absolute Katastrophe. Zum ersten Mal seit seinem Rauswurf glaubte Kealey, dass es gute Gründe dafür gab.

    Kharmai setzte sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Dann schlug sie die Bettdecke zurück und enthüllte ein weißes T-Shirt, das wie ein Kleid an ihrem schlanken Körper herabhing. An ihrer linken Schulter sah er durch den Stoff den Verband, doch sehr schnell glitt sein Blick zum unteren Saum des T-Shirts, das gerade bis zum Ansatz ihrer Oberschenkel reichte. Er schaute weg, doch dann spürte er ihren Blick auf sich ruhen, und er wandte sich ihr zu. Sie lächelte, offenbar amüsiert.
    Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Als du mich letzte Nacht ausgezogen hast, wirktest du nicht so schüchtern.«
    Die Bemerkung kam etwas überraschend. »Du warst klatschnass, Naomi. Und es war verdammt kalt. Ich wollte nur …«
    »Schon gut, schon gut, war nur ein Scherz.« Sie stand auf und suchte ihre Jeans. Als sie sie gefunden und angezogen hatte, setzte sie sich wieder auf die Bettkante, und Kealey sah, dass ihr Lächeln verschwunden war. Ihre Miene war ernst, als hätte sie eben seine Gedanken gelesen. »Es sieht gar nicht gut aus, was?«
    Er schüttelte den Kopf, ließ sich aber mit seiner Antwort Zeit. »Es tut mir leid, dass ich dich mit hineingezogen habe«, sagte er schließlich. »Hätte ich vorher gewusst, wie sich alles entwickelt …«
    »Lass es, Ryan, du musst dich nicht entschuldigen.« Sie blickte ihn an und hoffte, dass er ihr glaubte. »Du hast mich nicht gewaltsam ins Flugzeug gezogen, und auch bei der Geschichte mit der Botschaft habe ich freiwillig geholfen. Ich wollte bei allem dabei sein und bedaure es nicht.«
    »Was ist mit deiner Karriere? Erzähl mir nicht, dass sie dir egal ist. Ich weiß, dass es nicht stimmt.«

    Sie zuckte die Achseln. »Ja, sie ist mir wichtig. Ich wollte den Job nicht verlieren … Ich meine, wer will das schon? Aber es ist passiert, das war’s. Außerdem gibt es wichtigere Dinge.«
    »Zum Beispiel?«
    »Dass man Menschen hilft, die einem etwas bedeuten.«
    Sie blickten sich lange in die Augen, und beide überlegten, was als Nächstes zu sagen war, doch dann klopfte es, und der Augenblick war zerstört. Eine Frau mit katzenartigen Gesichtszügen und kurzem, kastanienbraunem Haar steckte den Kopf durch die Tür, und ihr Blick blieb sofort auf Kealeys nacktem Oberkörper haften. Kharmai erkannte in ihr Fichtners Assistentin. »Mr Fichtner möchte, dass Sie in sein Büro

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