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Der Attentaeter von Brooklyn

Der Attentaeter von Brooklyn

Titel: Der Attentaeter von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beynon Rees
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auch noch das, was von meinem Leben hier in Brooklyn übrig ist.«
    Omar Jussuf wollte nur noch seinen Jungen von der Polizei wegschaffen. Er kannte Alas Temperament und spürte, dass er gleich explodieren und völlig außer Kontrolle geraten würde. »Mein Sohn, wovon redest du? Lass uns gehen.«
    »Er hat mich hierhergebracht, um zu sehen, was passiert, wenn er mich mit Rania in einem Zimmer zusammensteckt«, sagte Ala. »Um zu sehen, ob sie Geheimnisse ausplaudert und ob ich in dieser Sache drinstecke.« Er deutete auf das Blut am Boden.
    »Warum?«
    »Er denkt natürlich, dass wir Marwan und Nisar ermordet haben. Rania und Ich.«
    Omar Jussuf sah Hamsa stirnrunzelnd an. »Wo ist Rania?«
    Hamsas Gleichgültigkeit schien noch größer zu werden. »Oben.«
    »Wir haben schweigend dagesessen, Papa, und das muss diesen Dreckskerl enttäuscht haben.« Ala drohte Hamsa mit ausgestreckter Hand. »Was glauben Sie denn, was wir uns erzählen würden? Vor zwei Tagen habe ich die Frau, die ich geliebt habe, aufgegeben, und im gleichen Moment ist ihr Geliebter ermordet worden. Jetzt ist ihr Vater tot. Glauben Sie etwa, wir würden die Köpfe zusammenstecken und überlegen, wen wir als Nächsten ermorden, während Sie uns belauschen?«
    »Den Versuch war’s wert.« Hamsas Augen wurden hart und leer.
    Ala schlug mit der Hand auf einen Stahltresen.
    »Aber, mein Junge, jetzt ist es ja vorbei«, sagte Omar Jussuf. »Jetzt bist du frei.«
    »Frei? Papa, ich darf die Stadt nicht verlassen, bis die Polizei ihre Ermittlungen abgeschlossen hat.« Alas Fuß rutschte auf dem glitschigen Boden aus, und er packte seinen Vater an der Schulter, um das Gleichgewicht zu halten.
    »Fallen Sie nicht hin«, sagte Hamsa. »Sonst beflecken Sie sich noch mit Blut.«
    »Das würde Ihnen so passen, nicht wahr, Sie Hurensohn«, sagte Ala. »Sie wären glücklich, wenn mein Blut hier auf den Fliesen verspritzt wäre.«
    »Ich gehe keine Wetten darauf ein, wessen Blut als Nächstes verspritzt wird«, sagte Hamsa. »Aber nicht etwa, weil ich keinen guten Tipp hätte. Sondern nur deshalb, weil Glücksspiel eine vom Satan erdachte Abscheulichkeit ist.«
    »Kommen Sie mir bloß nicht mit dem Koran. Sie sind ja nicht mal mehr ein richtiger Araber. Sie sind ein Amerikaner. Ungläubiger Bastard.«
    Der Junge klammerte sich wie ein Baby, das fürchtet, der Umarmung seiner Eltern zu entgleiten, an Omar Jussufs Arm. Omar Jussuf spürte die Anspannung seines Sohnes am eigenen Leib. Marwan Hammija hatte ihn gemahnt, Ala lieber in der Sicherheit des Gefängnisses zu lassen. In diesem Raum, in dem Marwan ermordet worden war, begriff Omar Jussuf, dass sein Sohn so lange in Gefahr sein würde, bis der Mörder von Nisar und Marwan gefasst wäre. Er sah Hamsa an. Er verstand jetzt die Bedeutung des zynischen Lächelns auf den Lippen des Polizisten und riss vor Empörung weit die Augen auf. »Sie spielen trotzdem ein Glücksspiel – um Alas Leben. Sie lassen ihn frei, weil Sie glauben, dass er der Nächste ist!«, schrie er Hamsa an. »Sie stellen dem Mörder eine Falle.«
    »Eine Falle?«
    Omar Jussuf deutete mit dem Zeigefinger auf seinen Sohn und rief: »Mein Junge ist der Köder.«

Kapitel
18
    Ala verließ das Café und rannte zwischen den niedrigen Schneehaufen auf dem Gehweg davon. Omar Jussuf wollte ihm folgen, aber er war bereits außer Atem, als er noch nicht einmal die Tür erreicht hatte, und er wusste, dass er nicht mit ihm Schritt halten konnte. Er ging wieder in die Küche und packte Hamsas kräftigen Arm. »Sie müssen meinen Sohn schützen!«, schrie er.
    »Finden Sie, dass ich ihm folgen sollte?« Hamsa lehnte sich an den Stahltresen.
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, dass ich verfolgt worden bin. Sie haben versucht, mich auf der Atlantic Avenue zu überfahren. Wer auch immer sie sind, sie glauben, dass ich etwas über diese Morde weiß, was ich nicht wissen sollte. Jetzt werden sie versuchen, auch meinen Sohn umzubringen.« Rania hatte Alas Problem mit der Polizei gelöst, aber ohne den Schutz des Gefängnisses war er jetzt in noch größerer Gefahr. Es sei denn, ich finde die Mörder, bevor sie zu uns kommen, dachte Omar Jussuf.
    »Ihr Sohn wird nicht weit kommen.« Hamsa deutete mit dem Daumen zur Hintertreppe. Langsame Schritte bewegten sich abwärts. Rania erschien in der Tür. »Verstehen Sie, wie ich das meine, Ustas ?«, sagte der Polizist.
    Rania war so blass, dass ihre Venen bläulich durch die Haut schimmerten und ihr die Ängste, die sie

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