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Der Attentaeter von Brooklyn

Der Attentaeter von Brooklyn

Titel: Der Attentaeter von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beynon Rees
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auf.«
    »Und auch die Alamut-Moschee«, murmelte Hamsa.
    »Eine Moschee, die es gar nicht gibt, mit einer Adresse, die mit Nisars identisch ist«, sagte Omar Jussuf. »Was bedeutet das, Nisar? Ist die Botschaft verschlüsselt?«
    Nisar schien in einen Traum geglitten zu sein. Es dauerte einen Moment, bis er wieder zu sich kam. Er schüttelte den Kopf, und seine langen schwarzen Haare fielen ihm über die Augen. »Sie haben das Logo übersehen«, sagte er. Seine raue Stimme schien ihm in der Kehle stecken zu bleiben.
    Eine kleine Zeichnung über dem Text zeigte einen Mann in traditioneller arabischer Kleidung, der eine Axt über dem Kopf schwang. Ihm folgte ein Pferd mit einem edel und aufrecht sitzenden Reiter, der einen Turban trug.
    »Muss ich Sie etwa an die Lektionen erinnern, die Sie uns erteilt haben, Ustas ?«, sagte Nisar.
    »Was meint er damit?«, fragte Chamis Sejdan.
    Omar Jussuf rieb sich über die weißen Bartstoppeln an seinem Kinn. »Wenn der Führer der Assassinen aus seinem Schloss ritt, ging ihm immer ein Mann voraus, der eine Axt trug und rief: ›Macht Platz für den, der den Tod von Königen in den Händen hält.‹«
    Chamis Sejdan zog Nisars Kopf dicht zu sich heran. »Also?«, sagte er.
    »Es ist noch ein zweiter Attentäter hier, um den Präsidenten zu ermorden«, murmelte Nisar.
    »Das erkennst du aus dem Logo?«
    »Der Mann, der den Tod von Königen verkündete – das ist das Signal. Ein anderer Attentäter ist in der Stadt. Vielleicht war er schon die ganze Zeit als Ersatzmann hier. Wenn die Zeichnung nur den Mann auf dem Pferd gezeigt hätte, würde es bedeuten, dass wir wie geplant vorgehen. Aber jetzt ist es anders.«
    Omar Jussuf strich sich über den Schnauzbart. »Der Islamische Dschihad benutzt Anspielungen auf die Assassinen, um geheime Botschaften zu verbreiten.«
    »Das ist richtig«, sagte Nisar. »Unsere Botschaften hatten alle etwas mit den Assassinen zu tun.«
    »Nachdem du Raschid ermordet hast, hast du an der Stelle, wo sein Kopf war, einen Schleier hinterlassen – ein weiteres Motiv aus der religiösen Sage der Assassinen. Welche Botschaft hast du ihnen damit übermittelt?«
    Nisar verzog das Gesicht. »Ich wollte, dass sie denken, dass der Anschlag verraten wurde – der Mann mit dem Schleier war ein Verräter. Ich ging davon aus, dass die ganze Aktion abgeblasen wird.«
    Omar Jussuf erinnerte sich an den Mann in Schwarz, der aus Alas Wohnung geflohen war. Er hat das Schlafzimmer nie betreten, weil ich da war, dachte er. Er hat die Anspielung auf den verschleierten Mann nicht gesehen. Wenn er vom Islamischen Dschihad war, dann hat die Gruppe Nisars Signal nicht erhalten und führt deshalb ihren Plan weiter aus .
    »Ein anderer Attentäter ist installiert.« Chamis Sejdan packte Nisar am Kragen. »Wie können wir ihn finden?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Nisar.
    »Wenn das Plan B war, musst du doch wissen, was zu tun ist.«
    »Ich sollte warten. Wenn ich diese Anzeige sehen würde, wüsste ich, dass der neue Attentäter zu mir kommen würde. Er würde mich finden und mich wissen lassen, was er von mir braucht.«
    »Dann ist diese Botschaft in der Zeitung für uns nutzlos«, sagte Hamsa.
    »Nicht ganz. Wir wissen, dass die Gefahr für den Präsidenten durch den Tod Raschids, seines designierten Mörders, nicht gebannt ist.« Omar Jussuf sah Chamis Sejdan an. »Wir müssen die Rede absagen. Der Präsident darf sich nicht in der Öffentlichkeit sehen lassen.«
    Chamis Sejdans Bein zuckte nervös. »Sorgst du dich so sehr um sein Leben? Ich dachte, du verachtest Politiker?«
    »Ich sorge mich um den Bürgerkrieg, der zwischen unseren nichtsnutzigen politischen Fraktionen ausbräche, wenn der Präsident angegriffen würde. Ich sorge mich um die Familie und die Freunde, die hineingezogen würden. Du doch auch. Du musst ihn aus der Schusslinie bringen.«
    Der Polizeichef brummte zustimmend.
    »Apropos Schusslinie, ich nehme diesen Dreckskerl mit.« Hamsa legte Nisar seine große Hand auf die Schulter.
    »Sie haben versprochen, ihn nicht zu verhaften«, sagte Omar Jussuf.
    »Sehen Sie etwa Handschellen? Wenn ihm Immunität garantiert werden soll, muss ich das mit der Sergeantin besprechen, und die reicht es dann weiter nach oben durch. Ich nehme ihn mit aufs Revier.«
    »Sie versuchen es also?«
    »Das ist das Beste, was diesem Hurensohn passieren kann.«
    Nisar ließ die Schultern hängen, und das Kinn sank ihm auf die Brust, als läge er bereits in Ketten.
    »Wenn alles

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