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Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Titel: Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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fähig, wenn dies von zwingender Notwendigkeit gefordert wird.
    »Gnädiger Herr«, stammelte er, als er die Stimme wiedergefunden hatte, »ist - ist das die Wahrheit? Meister Thomas von Bristol ist tot?«
    »Was dir bekannt oder unbekannt sein mag«, entgegnete Prestcote trocken. »Darüber zu urteilen, behalte ich mir vor. Aber es ist wahr, der Kaufmann ist tot. Unsere Hauptaufgabe hier ist die Untersuchung der Umstände, unter denen er gestorben ist.«
    »Aus dem Wasser gezogen, sagte der Mönch. Ist er ertrunken?«
    »Das magst du uns erzählen, wenn du es weißt.« Plötzlich kehrte der Gefangene dem Grafschaftsbeamten den Rücken und richtete seinen Blick auf Emma, und von da an wandte er ihn kaum noch von ihr, selbst wenn Prestcote ihn anredete. Ihr Urteil war offenbar das einzige, das für ihn zählte. »Wertes Fräulein, ich schwöre, daß ich Eurem Onkel niemals etwas zuleide getan und ihn nicht wiedergesehen habe, seit meine Freunde mich von der Anlegestelle wegführten. Was ihm widerfuhr, weiß ich nicht, und Gott weiß, daß ich Euren Verlust bedaure. Ich hätte ihn nicht um alles in der Welt angegriffen, selbst wenn wir zusammengetroffen und von neuem in Streit geraten wären, weil ich wußte, daß er Euer Verwandter war.«
    »Das sind schöne Worte«, meinte der Grafschaftsbeamte, »doch haben Zeugen gehört, daß du Drohungen gegen ihn ausstießest.«
    »Das mag sein. Ich kann nicht trinken, es war töricht von mir, darauf zu verfallen. Ich erinnere mich an nichts von allem, was ich sagte, sicherlich war es töricht und unwürdig. Ich war enttäuscht und verbittert. Was ich mir vorgenommen hatte, war ein ehrliches Beginnen, und dann mußte es so zuschanden werden. Alles war vergebens. Aber wenn ich auch von Gewalt redete, ich habe keine verübt. Ich sah den Mann nie wieder. Als mir von dem Wein schlecht wurde, verließ ich die Taverne und ging hinunter zum Fluß, fort von den Booten, und legte mich dort nieder, bis es mir möglich war, mich wieder zur Stadt zu schleppen. Ich gebe zu, daß meine Worte und Handlungen zu Aufruhr und Gewalt führten, und was sonst noch gegen mich vorgebracht wird, aber nicht dies. Gott ist mein Zeuge, daß ich Eurem Onkel niemals etwas angetan habe. Ihr glaubt mir doch?«
    Emma blickte ihn mit halbgeöffneten Lippen und einem gequälten Ausdruck in den Augen an, unfähig, ja oder nein zu sagen. Wie konnte sie wissen, was Wahrheit und was Lüge war?
    »Laß sie in Ruhe«, befahl Prestcote scharf. »Wir sind es, vor denen du dich zu verantworten hast. Dieser Sache muß tiefer auf den Grund gegangen werden, als es bisher möglich war. Nichts ist bewiesen, aber du stehst unter sehr ernstem Verdacht, und es ist an mir zu bestimmen, was mit dir geschehen soll.«
    »Gnädiger Herr«, sagte der Bürgermeister, der sich bisher mühsam zum Schweigen gez wungen hatte, »ich bin bereit, jede Kaution für meinen Sohn zu entrichten, die Ihr für angemessen haltet. Und ich garantiere, daß er bei der Verhandlung des Geschworenengerichts zu Eurer Verfügung stehen wird und zu jeder anderen Zeit, da Ihr ihn zum Verhör vorladen mögt. Meine Ehre hat niemals in Zweifel gestanden, und mein Sohn, was immer er sonst getan haben mag, ist bekannt dafür, daß er zu seinem Wort steht. Und wenn er sein Versprechen hier gibt, wird er es sicher halten, auch ohne mein Zutun.
    Ich bitte Euer Gnaden, ihn gegen eine Sicherheit nach Haus zu entlassen.«
    »Unter keinen Umständen«, erwiderte Prestcote entschieden. »Die Angelegenheit ist zu ernst. Er bleibt hinter Schloß und Riegel.«
    »Gnädiger Herr, wenn Ihr es befehlt, dann soll er hinter Schloß und Riegel sein, aber in meinem Haus. Seine Mutter...«
    »Nein! Sagt nicht mehr, Ihr müßt wissen, daß es unmöglich ist. Er bleibt hier in Gewahrsam.«
    »In der Angelegenheit dieses Mordfalles«, meint Corbiere großzügig, »liegen bisher keine Beweise gegen ihn vor, abgesehen von den Drohungen, die mein Leibeigener hier bezeugt hat. Und es ist bekannt, daß die großen Jahrmärkte von Dieben besucht werden, die, wenn sie einen Mann von seinen Gefährten trennen können, ihn schon um seiner Kleider willen bedenkenlos töten. Der Umstand, daß die Leiche entkleidet war, läßt sich gewiß leichter mit einem solchen Gelegenheitsverbrechen aus gewinnsüchtiger Absicht erklären.
    Rachsucht kann in einem Bündel gestohlener Kleider keine Nahrung finden. Die Tat ist alles.«
    »Das stimmt«, gab Prestcote zu. »Nehmen wir aber an, ein Mann habe im Zorn

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