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Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Titel: Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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in der Hütte hatte er das Gebräu über seiner kleinen Kohlenpfanne zum Sieden gebracht.
    »Das ist besser! Nun füll mir einen Becher, Hugh, ich bin mehr als reif für einen guten Trunk.« Nach einem großen, genüßlichen Schluck sagte er nachdenklich: »Es gab einige Befürchtungen, daß diese unruhigen Verhältnisse auch diesmal den Jahrmarkt ruinieren könnten, doch scheint der Handel weiterzugehen, während die Adligen in ihren Burgen sitzen und finstere Ränke schmieden.
    Schließlich sind die Aussichten günstig.«
    »Für die Abtei vielleicht«, meinte Hugh Beringar. »Die Stadt ist weniger zuversichtlich, nach allem, was wir auf dem Durchzug hörten.
    Dieser neue Abt hat den Zunftmeistern die Köpfe zurechtgesetzt.«
    »Ah, du hast davon erfahren?« Cadfael erzählte ihm den Hergang des Streites, für den Fall, daß sein Freund nur die eine Seite gehört hatte. »Die Bürger haben recht, wenn sie auf Entlastung dringen, das ist keine Frage. Doch der Abt hat ebenfalls recht, wenn er das Ansinnen zurückweist, und er kann nicht anders handeln, als auf seinen Rechten zu bestehen. Die sind vertraglich festgelegt. Er nimmt sich nur das, was ihm zugebilligt wurde. Und nicht weniger!« fügte er hinzu und seufzte.
    »In der Stadt schlägt die Erregung hohe Wellen«, warnte Beringar.
    »Es sollte mich nicht wundern, wenn es noch Verdruß für euch geben würde. Der Bürgermeister hat die Bedürftigkeit der Stadt nicht übertrieben. Die Bürger vertreten die Ansicht, daß dies gesetzlich sein mag, aber nicht gerecht ist. Aber wie spricht man hier? Wie geht es euch unter der neuen Ordnung?«
    »Selbst innerhalb unserer Klostermauern hört man Gemurmel, wenn man die Ohren offenhält«, räumte Cadfael ein. »Aber ich für meinen Teil habe keine Ursache, mich zu beschweren. Er ist ein strenger Vater, aber gerecht, und mindestens so hart gegen sich selbst wie gegen andere. Unter Heribert sind wir verweichlicht und dem bequemen Leben anheimgefallen, und das neue Regiment erschien uns anfangs ziemlich hart, aber so muß es sein. Ich habe viel Vertrauen zu dem Mann. Er straft, wo er Fehler und Versäumnisse sieht, aber er wird gegen jede Macht der Welt bestehen, wenn die Interessen und der Bestand des Klosters es erfordern. Er ist ein Mann, wie man ihn in jeder Schlacht gern an seiner Seite weiß.«
    »Aber seine Treue beschränkt sich auf die Kirche, den Orden und die ihm anvertrauten Mönche?« fragte Beringar und hob die dunklen Brauen.
    »Wir leben in einer streitsüchtigen Welt«, erwiderte Bruder Cadfael, der mehr als die Hälfte seines Lebens immer wieder im dichtesten Kampfgewühl gestanden hatte. »Wer sagt, daß der Frieden vorteilhaft für uns sein würde? Ich kenne den Mann noch nicht gut genug, um zu wissen, was in seinem Kopf vorgeht. Seine Gelübde gelten jedenfalls dem Orden und diesem Haus. Laß ihm Zeit, Hugh, und wir werden sehen, was herauskommt. Es gab Zeiten, wo ich nicht wußte, was ich von dir halten sollte!« Er lächelte bei dem Gedanken. »Jedoch nicht sehr lange. Bald werde ich auch unseren Ehrwürdigen Vater beurteilen können. Nun gib mir den Krug, Freund, und dann muß ich gehen und die Arznei für die Kälber rühren. Wie lange dauert es noch bis zur Komplet?«
2. Kapitel
    Am 31. Juli strömten die Händler auf der Straße und auf dem Wasserweg herbei. Vom Mittag an wurden die Boxen und Einfriedungen für den Pferdemarkt gegen Entrichtung der Standgelder vergeben. Die Klosterverwalter standen bereit, um Züchter und Händler zu ihren Plätzen zu führen und die Gebühren zu erheben, deren Höhe sich nach der Menge der mitgebrachten Waren richtete.
    Für eine bescheidene Rückentraglast betrug die Marktgebühr einen halben Penny, für die Traglast eines Pferdes einen Penny, für Karrenladungen zwei bis vier Pence, je nach Größe und Ladefähigkeit. Noch höhere Gebühren erbrachten die Waren, die bei der neuen, zeitweiligen Landungsstelle an der Au von den dort festgemachten Flußbarken entladen wurden. Das gesamte Gebiet vor dem Tor war ein buntes, lärmendes Gewoge, die vom Kloster für den Viehauftrieb freigemachten Stallungen und Scheunen außerhalb der Mauern waren voll belegt, und zwischen den Marktständen und den Rädern der Karren rannten aufgeregt Kinder und Hunde herum.
    Innerhalb der Klostermauern wich man nicht vom strengen Plan der täglichen Gottesdienste und Gebetsstunden ab, doch dazwischen hatte sich mit den Gästen eine fröhlich Festtagsstimmung eingeschlichen, und

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