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Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt

Titel: Der Aufstand Auf Dem Jahrmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellis Peters
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Sommerschauer würden ausreichen, so daß sich das Gras wieder erholte, neue Halme sprießen ließ und den zerstampften Lehmboden von neuem bedeckte.
    »Sie gehörte mir, keine Frage«, sagte Wat, als er die Flasche begutachtete. »Die einzige dieser Art, die mir abgeht. Wer kauft schon soviel Schnaps, selbst wenn Jahrmarkt ist? Wer kann es sich leisten?
    Und wer zieht den Schnaps einem guten Bier oder Wein vor? Nicht viele! Ich habe Männer gekannt, die rasches Vergessen im Rausch suchten, um jeden Preis, aber selten zur Jahrmarktszeit. Wenn Jahrmarkt ist, werden sie zuerst lustig, selbst die Traurigen und Griesgrämigen werden davon angesteckt. Ich wunderte mich über diesen, schon als er den Schnaps verlangte und den Preis zahlte, aber er war offensichtlich der Diener irgendeines vornehmen Herrn, er hatte seine Befehle. Er hatte Geld, und ich verkaufe Schnaps.
    Jedenfalls ist das die Flasche, die er füllte, und er war derselbe Mann, den Philip hier kennt.«
    Ein bequemer Winkel in Wat's großer, um dieser Zeit leerer Schankstube war so gut wie jeder andere Ort, um sich zusammenzusetzen, zu überlegen und zu versuchen, die gewonnenen Erkenntnisse zusammenzufügen.
    »Wat hat es gerade in Worte gefaßt«, begann Cadfael. »Wir hätten es eher sehen müssen. Er war offenkundig der Diener eines Herren, er hatte seine Befehle, er hatte Geld. Eines Herren Gefolgsmann oder leibeigener Knecht, der sich von einem Unbekannten zum Mord anstiften ließ oder der sich auf eigene Faust durch Mord und Diebstahl zu bereichern trachtete, daran konnte ich glauben. Aber zwei? Aus demselben Haushalt? Nein, ich denke nicht! Sie sind ihrem Herrenhaus treu und haben nie einem anderen als einem Herren gedient.«
    »Ihr eigener Herr?« flüsterte Philip. Die Ungeheuerlichkeit der Folgerungen verschlug ihm die Rede. »Corbiere? Aber er... Wie ich hörte, versuchte sein Pferdeknecht, ihn niederzureiten. Stieß ihn zu Boden, als er ihn aufhalten wollte. Wie ist das zu erklären? Es ergibt keinen Sinn...«
    »Warte, mein Junge! Fangen wir von vorn an. Sagen wir, daß Fowler an dem Abend, als Meister Thomas starb, den Auftrag hatte, ihn beiseitezuschaffen und an sich zu bringen, was jemand mit aller Macht begehrte. Sein Herr hatte alles ausgeforscht, ihn auf einen Sündenbock hingewiesen, der noch von Nutzen sein konnte, und ihm Geld für den Schnaps gegeben, der ihm nach der Tat als Alibi dienen sollte. Der Mann muß für die Ausführung der Tat Straffreiheit verlangt haben, daher war es wichtig, ihn außerhalb jedes Verdachts zu stellen. Sein Herr hielt sich auf dem laufenden, schloß sich uns an, als wir auszogen, den vermißten Kaufmann zu suchen. Erinnere dich, Hugh, es war Corbiere, nicht wir, der seinen betrunkenen Knecht entdeckte. Wir waren vorbeigegangen, und das wäre dem Plan nicht dienlich gewesen. Er mußte gefunden werden, es mußte festgestellt werden, daß er sinnlos betrunken war, hilflos und seit Stunden unfähig zu irgendwelchen überlegten Handlungen, mußte daraufhin für viele weitere Stunden hinter Schloß und Riegel gebracht werden.
    Zehn Morde hätten in dieser Nacht begangen werden können, und kein Mensch hätte Turstan Fowler auch nur angesehen.«
    »Alles umsonst«, sagte Hugh. »Früher oder später mußte er seinem Herrn berichten, daß dieser Mord vergebens ausgeführt wurde. Meister Thomas trug den begehrten Gegenstand nicht bei sich.«
    »So ist es. Corbiere wird davon erst am nächsten Morgen erfahren haben, als er seinen Mann aus dem Kerker ließ. Darum brachte er Fowler zur Burg, um ein Zeugnis abzulegen, das den Verdacht auf Philip hier lenkte. Und während wir alle pflichtbewußt an der Anhörung teilnahmen, schickte er seinen zweiten Mann aus, die Barke zu durchsuchen. Und wieder vergebens. Ist das soweit einleuchtend?«
    »Einleuchtend genug«, meinte Hugh düster. »Das Schlimmste aber kommt noch. Welcher Mann, glaubst du, hat an dem Tag die Arbeit verrichtet?«
    »Ich glaube nicht, daß sie den jungen Stallknecht hineinzogen.
    Zwei erfahrene Männer genügten, um die Sache zu erledigen. Ich glaube, es war der Pferdeknecht Ewald. Diese beiden fungierten als Hände, die alles taten. Aber sie waren nicht der Kopf.«
    Hugh nickte. »In derselben Nacht drangen sie in den Marktstand ein und setzten ihre Suche dort fort, aber wieder ohne Erfolg. In der nächsten Nacht brachen sie in den Stand des Handschuhmachers ein und töteten Euan von Shotwick. Auch dort wurde alles durchwühlt, abermals vergeblich.

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