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Der Aufstand

Der Aufstand

Titel: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean McCabe
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zurück, den Schwanz zwischen den Beinen.
    Cheap Eddie starrte erst das verängstigte Tier an und dann Alex. Er nahm die Zigarre aus dem Mund. «Was haben Sie mit meinem Hund gemacht?»
    «Noch nichts.»
    Seine blutunterlaufenen Augen traten hervor. «Wer zum Teufel sind Sie?»
    «Jemand, der Sie nachsichtig behandeln wird – falls ich die Informationen bekomme, die ich haben will.»
    Er blickte finster drein, bevor sein stoppeliges Gesicht sich zu einem Lachen verzog. «Ach, tatsächlich? Und um welche Informationen handelt es sich, Hübsche?»
    «Zum Beispiel, wo ich Vierfinger Paulie Lomax und seinen Kumpel Vinnie finde.»
    Eddie zog kräftig an seiner Zigarre und blies ihr eine Rauchwolke entgegen. «Nie von denen gehört.»
    Alex blinzelte nicht einmal, als der Rauch sie einhüllte. «Ich habe keine Zeit für Scherze, Eddie.»
    «Und mir gefällt dein Ton nicht, Süße.»
    «Dann sollten Sie sich besser daran gewöhnen», erwiderte sie, zog ihre Waffe aus dem Holster und trat einen Schritt auf ihn zu. Sie packte ihn am Hals, riss ihn an sich und hielt ihm die Mündung des Revolvers fest unter den Wangenknochen. «Ich wiederhole mich nicht gerne, Eddie.»
    Er kämpfte gegen ihren Griff an, doch trotz seiner hundertachtzig Kilo Muskeln und Fett hatte sie ihn einhändig halb aus seinem Sessel gehoben, und er konnte nicht das Geringste dagegen ausrichten. Schweißperlen traten ihm auf die Stirn.
    «Okay, okay, sie waren vor ein paar Nächten hier. Seitdem hab ich sie nicht mehr gesehen.»
    «Na also, geht doch! Mit wem waren sie da?»
    «Mit ’nem Haufen Fremder. Die haben in einer Ecke miteinander gequatscht.»
    «Ist das alles?»
    «Alles, was ich noch weiß.»
    «Sicher?» Sie spannte ihren Revolver.
    Eddie wurde eine Schattierung blasser. «Warten Sie, da war noch was. Später, nach Ladenschluss, hab ich in der Gasse Kisten gestapelt, und da hab ich Paulie gesehen, wie er mit so ’nem großen schwarzen Kerl und dieser Frau rumgehangen ist.»
    «Eine gutaussehende Schwarzhaarige?»
    Eddie nickte. «Echt stark, die Alte. Wie frisch aus ’nem Männermagazin.»
    Alex dachte nach. Rudi Bertolino hatte sie also gar nicht verraten. Er war lediglich dazu benutzt worden, ihr Informationen zuzuspielen, die sie in eine Falle locken sollten. Doch woher hatten Stones Leute gewusst, dass er ihr Informant gewesen war?
    «Wo wohnt Paulie?», fragte sie Cheap Eddie.
    «Irgendwo in Harlesden.»
    «Genauer, Eddie.»
    «Ich hab die Adresse ganz bestimmt nicht, ehrlich.» Er schluckte. Schweiß floss ihm von der Nase durch die weißen Borsten über seiner Oberlippe. «Aber ich kann sie besorgen.»
    Alex ließ ihn los, und er sackte schwer atmend wieder in seinen Sessel. Sie steckte ihren Revolver zurück ins Holster und nahm sein Handgelenk und einen Kugelschreiber von seinem Schreibtisch.
    «Rufen Sie mich auf dieser Nummer an», sagte sie, als sie ihm die Ziffern auf seinen dicken Handrücken schrieb. «Ich rate Ihnen dringend, sich bei mir zu melden, Eddie, und keinem von unserem kleinen Gespräch zu erzählen. Sonst zwingen Sie mich, wiederzukommen und die Sache zu Ende zu bringen.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 43
    Hauptwache der Polizei von Thames Valley, Kidlington
    13.49  Uhr
    I ch habe gerade telefoniert», sagte Chief Superintendent Page, als Joel von zwei uniformierten Polizisten in sein Büro geführt wurde. «Wollen Sie wissen, mit wem?»
    Joel antwortete nicht. Sam Carter trat nach ihm ein und blieb verlegen im Hintergrund stehen.
    Page starrte Joel von der anderen Seite seines breiten Schreibtischs wütend an. Er war ein stämmiger Mann Mitte fünfzig mit herabgezogenen Mundwinkeln, die wie beim Rasieren zugefügte Schnittwunden aussahen. Wenn er wütend war – und das war er die meiste Zeit –, färbten die geplatzten Äderchen seine Wangen rotviolett. In diesem Augenblick sahen sie aus wie Rote Bete.
    «Ist Ihnen eigentlich klar, wessen Angestellten Sie da verprügelt haben? Oder haben Sie keine Ahnung, welche Art von Freunden Gabriel Stone hat?»
    «Ich habe niemanden verprügelt», murmelte Joel resigniert. «Aber Sie werden es mir wahrscheinlich trotzdem gleich unter die Nase reiben.»
    «Jeremy Lonsdale. Schon mal gehört?»
    «Lassen Sie mich mal nachdenken», sagte Joel. Er spürte förmlich Carters Blick auf seinem Rücken und wusste, dass sein Freund ihn wortlos anflehte, den Mund zu halten.
    «Wahrscheinlich unser nächster Premierminister. Sie suchen sich die Leute, mit denen Sie sich

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