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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Soll ich den Bruch heilen?«
    »Nein, die Natur soll sich in ihrem eigenen Tempo darum kümmern und mich daran erinnern, dass ich mit Eragon Schattentöter die Klingen gekreuzt habe. Aber du musst nicht glauben, dass deshalb unser morgiger Übungskampf ausfällt. Ich fechte mit links genauso gut.«
    Die beiden verneigten sich noch einmal, dann zog sich Vanir zurück.
    Orik klopfte sich auf die Schenkel und sagte: »Jetzt haben wir eine wirkliche Chance, Galbatorix zu stürzen! Ich spüre es in den Knochen - und Knochen sind wie Steine, heißt es. Ah, darüber werden sich Hrothgar und Nasuada aber freuen!«
    Eragon blieb ruhig und konzentrierte sich darauf, den abstumpfenden Zauber an Zar’rocs Schneide zu lösen, doch er sagte unterdessen zu Saphira: 
Wenn es nur Kraft und Schnelligkeit bedürfte, um Galbatorix zu stürzen, hätten die Elfen es längst getan.
 Trotzdem war er glücklich über seine gesteigerte Leistungsfähigkeit und darüber, dass sein Rücken ihm keine Probleme mehr bereitete. Ohne die ständige Furcht vor den Anfällen war es, als hätte sich ein Nebel von seinem Geist gehoben, sodass er nun wieder klar denken konnte.
    Sie hatten noch ein bisschen Zeit, bevor sie zu Oromis und Glaedr fliegen mussten, daher nahm Eragon Bogen und Köcher von Saphiras Rücken und ging zu dem Bereich, wo die Elfen sich im Bogenschießen übten. Da die Bogen der Elfen eine viel stärkere Schusskraft besaßen als sein eigener, waren ihm ihre Zielscheiben zu klein und zu weit entfernt. Er musste aus halber Distanz schießen.
    Eragon legte einen Pfeil ein und zog langsam die Sehne zurück, erfreut darüber, wie leicht es ihm nun fiel. Er zielte, ließ den Pfeil los und blieb in der Schusshaltung stehen, um zu schauen, ob er ins Schwarze getroffen hatte. Der Pfeil surrte wie eine rasende Hornisse durch die Luft und bohrte sich genau in die Mitte der Zielscheibe. Er grinste. Wieder und wieder schoss er auf das Rund und wurde mit zunehmender Selbstsicherheit immer schneller, bis er in einer Minute dreißig Pfeile abfeuerte.
    Beim einunddreißigsten zog er die Sehne stärker und weiter zurück, als er es je getan - oder gekonnt - hatte. Das Eibenholz brach unterhalb seiner linken Hand mit einem lauten Knall entzwei und die zahllosen Holzsplitter an der Bruchstelle bohrten sich in seine Finger. Seine Hand war taub von der heftigen Erschütterung.
    Eragon starrte auf die Überreste der Waffe, betrübt über den Verlust. Garrow hatte ihm den Bogen vor drei Jahren zum Geburtstag geschenkt. Mit ihm hatte er seinen Verwandten Fleisch besorgt, wenn sie ansonsten hungrig zu Bett gegangen wären. Mit ihm hatte er seinen ersten Hirsch erlegt und seinen ersten Urgal getötet. Und durch ihn hatte er zum ersten Mal Magie eingesetzt. Den Bogen nun verloren zu haben, war, als wäre ein alter Freund gestorben, auf den in jeder Situation Verlass gewesen war.
    Saphira schnüffelte an den beiden Einzelteilen, die an seiner Hand baumelten, und sagte: 
Es scheint, als bräuchtest du eine neue Stockschleuder.
 Er brummte etwas Unverständliches - ihm war nicht nach Reden zumute - und marschierte los, um seine Pfeile zu holen.
    Vom Übungsfeld flogen er und Saphira zu den weißen Felsen von Tel’naeír und gingen zu Oromis, der vor seiner Hütte auf einem Hocker saß und mit seinen scharfen Augen über die Klippen hinwegschaute. »Hast du dich von der mächtigen Magie der Blutschwur-Zeremonie vollständig erholt, Eragon?«, begrüßte der alte Elf seinen Schüler.
    »Ja, Meister.«
    Ein langes Schweigen folgte, während Oromis seinen Brombeertee trank und über den uralten Zauberwald hinwegblickte. Eragon wartete geduldig. Er war derlei Pausen gewöhnt, wenn er bei dem alten Drachenreiter war. Nach einer Weile sagte Oromis: »Glaedr hat mir berichtet, was dir während der Abschlusszeremonie widerfahren ist. So etwas hat es in der Geschichte der Drachenreiter noch nie gegeben... Die Drachen haben wieder bewiesen, dass sie noch viel mehr können, als wir bisher gewusst haben.« Er nippte an seinem Tee. »Glaedr war sich nicht ganz sicher, wie weit deine Verwandlung gegangen ist, deshalb möchte ich, dass du es mir in allen Einzelheiten beschreibst.«
    Eragon fasste rasch zusammen, was sich an ihm alles verändert hatte, beschrieb, wie geschärft seine Sinne plötzlich waren, und beendete den Bericht mit dem Schwertkampf gegen Vanir.
    »Und wie fühlst du dich dabei?«, fragte Oromis. »Bist du erbost, weil man deinen Körper ohne deine

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