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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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kam.
    »Werg«,
 grummelte Orik und öffnete die Lederschnallen, die seine kurzen Beine festhielten. »Ich würde lieber gegen ein Dutzend Kull kämpfen, als noch einmal so einen höllischen Sturzflug mitzumachen!« Er rutschte seitlich aus dem Sattel, sprang auf Saphiras Vorderbein und von dort hinunter auf den Boden.
    Während Eragon noch abstieg, scharten sich dutzende Krieger mit ehrfürchtigem Blick um Saphira. Er erkannte einen der Männer, der die anderen um Haupteslänge überragte: Es war Fredric, der Waffenmeister aus Farthen Dûr, der wieder in seinem haarigen Ochsenlederumhang steckte. »Was glotzt ihr so, ihr Tölpel!«, brüllte Fredric. »Steht hier nicht dumm rum! Zurück auf eure Posten, sonst brumme ich euch ein paar Sonderschichten auf!« Die Männer zerstreuten sich wieder; etliche grummelten verdrossen und drehten sich immer wieder nach Saphira um. Dann kam Fredric näher, und Eragon merkte, wie der Mann bei seinem Anblick erschrak. Er versuchte, seine Verlegenheit zu überspielen, indem er forsch salutierte und sagte: »Willkommen, Schattentöter. Ihr kommt gerade rechtzeitig... Ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr es mich beschämt, dass man Euch beschossen hat. Dieser Irrtum ist durch nichts zu entschuldigen. Ist jemand verletzt worden?«
    »Nein.«
    Erleichterung breitete sich auf Fredrics Gesicht aus. »Welch ein Glück! Ich habe die verantwortlichen Männer umgehend suspendiert. Sie werden ausgepeitscht und ihres Ranges enthoben... Genügt Euch diese Strafe, Schattentöter?«
    »Ich möchte sie sehen«, sagte Eragon.
    Plötzlich wirkte Fredric besorgt. Offenbar fürchtete er, Eragon könnte auf grausame, übernatürliche Weise Vergeltung an den Schützen üben. Er sprach seine Sorge jedoch nicht aus, sondern sagte lediglich: »Wenn Ihr mir bitte folgen würdet, Herr.«
    Dann führte er sie durch das Lager zu einem gestreiften Zelt, in dem sich etwa zwanzig missmutig dreinblickende Soldaten unter den scharfen Blicken von einem Dutzend Bewachern ihrer Waffen und Rüstungen entledigten. Als die Gefangenen Eragon und Saphira erblickten, fielen sie auf die Knie, senkten die Köpfe und riefen wie aus einem Mund: »Seid gegrüßt, Schattentöter!«
    Eragon schritt wortlos die Reihe der Männer ab und studierte ihren Geist. Seine Stiefel sanken unter lautem Knirschen in die siedende Erdkruste ein. Schließlich sprach er: »Ihr könnt stolz darauf sein, dass ihr so schnell auf unser Erscheinen reagiert habt. Falls Galbatorix angreift, solltet ihr genau das Gleiche tun, auch wenn ich bezweifle, dass eure Pfeile gegen ihn mehr ausrichten werden als gegen Saphira und mich.« Die Soldaten schauten ungläubig zu ihm auf. In dem vielfarbigen Lichtschein hatten ihre Gesichter die Farbe von stumpfem Messing. »Ich möchte nur darum bitten, dass ihr euch künftig einen Moment Zeit nehmt, um euer Ziel zu identifizieren, bevor ihr schießt. Nächstes Mal bin ich vielleicht zu beschäftigt, um eure Pfeile aufzuhalten. Habt ihr mich verstanden?«
    »Ja, Schattentöter!«, riefen sie.
    Vor dem vorletzten Mann in der Reihe blieb Eragon stehen und reichte ihm den Pfeil, den er aus der Luft gepflückt hatte. »Ich glaube, der gehört dir, Harwin.«
    Verwundert nahm der Soldat den Pfeil entgegen. »Stimmt! Hier ist der weiße Strich, mit dem ich die Schäfte meiner Pfeile kennzeichne, damit ich sie später wieder finden kann. Vielen Dank, Schattentöter.«
    Eragon nickte und sagte dann für alle vernehmlich zu Fredric: »Das sind gute, ehrliche Männer. Ich möchte nicht, dass man sie wegen des Vorfalls bestraft.«
    »Wie Ihr wünscht, Argetlam«, sagte Fredric lächelnd.
    »Kannst du uns nun zu Nasuada führen?«
    »Ja, Herr.«
    Als er die Soldaten verließ, wusste Eragon, dass er mit seiner Großzügigkeit ihre bedingungslose Loyalität gewonnen hatte und dass sich seine edelmütige Reaktion bei den Varden herumsprechen würde.
    Während Fredric ihn zwischen den Zelten entlangführte, spürte Eragon stärker als je zuvor die Gedanken der Menschen um ihn herum. Hunderte von Bildern, Gefühlen und Sinneseindrücken drängten in sein Bewusstsein. Trotz seines Bemühens, sie von sich fern zu halten, sah er unfreiwillig zahllose Einzelheiten aus dem Leben dieser Leute. Einige Offenbarungen bedeuteten ihm nichts, andere entsetzten ihn und stießen ihn ab und etliche fand er einfach beschämend. Einige der Menschen nahmen die Welt so unterschiedlich wahr, dass ihr Geist allein wegen dieser Unterschiede aus der Menge

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