Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
und aus der Ferne zu beeinflussen. Er brachte den Mann dazu, auf das Katapult zu klettern, das gerade geladen wurde, und ließ ihn mit seinem Schwert auf das Halteseil an der Kriegsmaschine einhacken. Es war zu dick, um zu reißen, bevor seine Kameraden den Soldaten herunterzerrten, aber der Schaden war schon angerichtet. Unter gewaltigem Ächzen riss das halb gespannte Seil, sodass der Katapultarm zurückschnellte und mehrere Männer erschlug. Die Lippen zu einem listigen Grinsen verzogen, nahm Eragon sich das nächste Katapult vor und machte in schneller Folge die übrigen Kriegsmaschinen unschädlich.
    Als er in seinen Körper zurückkehrte, sah Eragon, dass um ihn herum dutzende von Varden zusammenbrachen - ein Mitglied der Du Vrangr Gata war offenbar überwältigt worden. Fluchend nahm er die Verfolgung der magischen Spur auf, und während er denjenigen suchte, der den fatalen Zauber gewirkt hatte, vertraute er das Wohlergehen seines Körpers Saphira und den Wachen an.
    Mehr als eine Stunde lang jagte Eragon die feindlichen Magier, doch vergebens, denn sie waren äußerst gerissen und griffen ihn nicht direkt an. Ihre Zurückhaltung verwunderte Eragon, bis er dem Geist eines Soldaten, kurz bevor dieser sich selbst entleibte, den Gedanken entriss:… 
befohlen, ihn und den Drachen nicht umzubringen... ihn und den Drachen nicht umzubringen
...
    Das beantwortet meine Frage,
 sagte er zu Saphira
, aber warum will Galbatorix uns noch immer lebend fangen? Es ist doch offenkundig, dass wir auf der Seite der Varden stehen.
    Bevor sie antworten konnte, tauchte Nasuada vor ihnen auf. Ihr Gesicht war mit Blut und Schmutz verschmiert, ihr Schild hatte zahllose Dellen und aus einer Wunde am linken Oberschenkel lief Blut an ihrem Bein hinab. »Eragon«, keuchte sie. »Ich brauche dich und Saphira, ihr müsst kämpfen und euch zeigen und den Männern Mut machen... und den feindlichen Soldaten Angst einjagen!«
    Ihr Zustand erschütterte Eragon. »Lass mich erst deine Wunde heilen«, rief er, denn er befürchtete, sie könne jeden Moment besinnungslos zusammenbrechen. 
Ich hätte sie mit einem stärkeren Schutzzauber belegen sollen!
    »Nein! Das hat Zeit. Wir sind verloren, wenn du die feindlichen Angriffswellen nicht aufhältst.« Ihr Blick war glasig und leer; ihre Augen sahen aus wie schwarze Löcher in ihrem Gesicht. »Wir brauchen einen... Drachenreiter.« Sie schwankte im Sattel hin und her.
    Eragon salutierte mit dem Schwert in der Hand. »Ihr habt einen, Herrin.«
    »Dann los«, sagte sie. »Und mögen alle Götter, die es gibt, über euch wachen!«
    Da er auf Saphiras Rücken zu hoch über dem Kampfgeschehen saß, stieg Eragon ab und stellte sich neben ihr rechtes Vorderbein. Orik und Garzhvog rief er zu: »Schützt Saphiras linke Seite. Und egal, was ihr tut, kommt uns nicht in die Quere!«
    »Sie werden dich überrennen, Feuerschwert!«
    »Werden sie nicht«, rief Eragon. »So, und jetzt nehmt eure Plätze ein!« Er legte Saphira eine Hand aufs Bein und schaute in ihr scharf umrissenes blaues Auge hinauf. 
Darf ich bitten, meine Herzensdame?
    Mit Vergnügen, Kleiner.
    Dann verschmolzen sie ihre beiden Identitäten in einem bisher nie gekannten Maße und lösten alle Unterschiede zwischen sich auf, sodass eine einzige Wesenheit aus ihnen wurde. Mit einem wilden Schlachtruf nahmen sie Anlauf und bahnten sich einen Weg zur vordersten Frontlinie. Einmal dort eingetroffen, konnte Eragon nicht mehr unterscheiden, wessen Nüstern die gierigen Flammen ausstießen, die dutzende von Soldaten verzehrten und sie in ihren Rüstungen verkohlen ließen, und wessen Arm es war, der das Schwert durch die Luft schwang und einen Helm nach dem anderen spaltete.
    Ein metallischer Blutgeruch hing in der Luft, und über den brennenden Steppen waberten dichte Rauchschwaden, die die aufeinander prallenden Menschenmassen mal verdeckten, dann wieder offenbarten. Über allem lauerten die Aasfresser auf ihren Festschmaus und die Sonne kletterte immer höher in den Mittagshimmel.
    Durch die Augen der sie umgebenden Krieger erhaschten sie kurze Blicke auf sich selbst und sahen, wie sie den anderen erschienen. Saphira wurde stets als Erste bemerkt: ein großes, nach Beute lechzendes Geschöpf mit bluttriefenden Klauen und Fängen, das jeden, der sich ihr in den Weg stellte, mit Tatzen- und Schwanzhieben erschlug und mit lodernden Feuerstößen ganze Kolonnen auslöschte. Ihre glänzenden Schuppen funkelten wie Sterne und blendeten ihre Feinde

Weitere Kostenlose Bücher