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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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übertrug er so viel Kraft, wie er wagte, auf die Diamanten im Gürtel von Beloth dem Weisen.
    Eragon schaute interessiert zu, als Angela ihre grün-schwarze Rüstung anlegte und danach aus zwei einzelnen Holzstangen das Mittelstück ihres Doppelschwerts zusammensetzte, bevor sie die stählernen Klingen in die Enden einschraubte. Sie ließ die fertige Waffe einige Male über dem Kopf rotieren, bis sie zufrieden feststellte, dass sie den Anforderungen der Schlacht standhalten würde.
    Die Zwerge beobachteten sie missmutig und Eragon hörte einen grummeln: »Reinste Blasphemie, dass irgendjemand außer dem Dûrgrimst Quan das 
Hûthvír
 schwingt!«
    Danach vernahm man nur noch die Katzenmusik der Zwerge, die ihre Klingen wetzten.
    Es war kurz vor dem Morgengrauen, als ein Getöse einsetzte. Eragon und Saphira hörten es aufgrund ihrer gesteigerten Wahrnehmung als Erste, aber bald waren die Schmerzensschreie so laut, dass auch die anderen sie vernahmen. Orik stand auf und schaute zu den Truppen des Imperiums hinüber. »Was für Folterknechte sind das bloß, dass sie ihren Opfern ein so furchtbares Geheul entlocken? Da erstarrt einem ja das Mark in den Knochen.«
    »Ich habe ja gleich gesagt, ihr würdet nicht lange warten müssen«, bekundete Angela. Ihre gute Laune war verflogen. Sie war blass und hohlwangig und ganz grau im Gesicht, als wäre sie krank.
    Von seinem Platz neben Saphira aus fragte Eragon: »
Du
 bist dafür verantwortlich?«
    »Ja. Ich habe ihren Eintopf vergiftet, ihr Brot, ihr Wasser - alles, was ich finden konnte. Einige werden sofort sterben, andere später, wenn das Gift seine volle Wirkung entfaltet. Den Offizieren habe ich Nachtschatten verabreicht, damit sie in der Schlacht Halluzinationen bekommen.« Sie versuchte zu lächeln, aber mit wenig Erfolg. »Keine ehrenwerte Art zu kämpfen, aber immer noch besser, als selber den Tod zu finden.«
    »Nur Feiglinge und Diebe benutzen Gift«, rief Orik aus. »Welchen Ruhm bringt es schon, einen geschwächten Gegner zu töten?« Unterdessen wurden die Schreie immer lauter und schmerzerfüllter.
    Angela lachte verdrossen. »Ruhm? Wenn du Ruhm willst - es gibt noch abertausende von Soldaten, die ich nicht vergiftet habe. Ich schätze, nach der Schlacht wirst du schon deinen Anteil am 
Ruhm
abbekommen haben.«
    »Hast du deswegen die Sachen aus Orrins Zelt gebraucht?«, fragte Eragon. Er fand ihr Vorgehen abstoßend, tat aber so, als wüsste er nicht, ob es gut oder schlecht war. Es war notwendig. Angela hatte die Soldaten aus demselben Grund vergiftet, aus dem Nasuada das Angebot der Urgals akzeptiert hatte - weil es um das Überleben der Varden ging.
    »Ganz genau.«
    Die wimmernden Schreie der Soldaten wurden immer zahlreicher, bis Eragon sich am liebsten die Ohren zugestopft und das Geräusch ausgesperrt hätte. Er bekam eine Gänsehaut, wurde nervös und knirschte mit den Zähnen. Doch er zwang sich hinzuhören. Das war der Preis, den man zahlen musste, wenn man sich gegen das Imperium stellte. Es wäre falsch gewesen, diese Tatsache zu ignorieren. So saß er mit geballten Fäusten und verkrampften Kiefermuskeln da, während auf den brennenden Steppen die körperlosen Stimmen sterbender Männer erschallten.
     
     

DER STURM BRICHT LOS
    D ie ersten rot schimmernden Sonnenstrahlen fielen schon auf die Landschaft, als Trianna Eragon übermittelte: 
Es geht los!
 Eine Woge der Energie spülte Eragons Schläfrigkeit hinfort. Er sprang auf und sagte allen Bescheid, während er in Saphiras Sattel stieg und seinen neuen Bogen vom Köcher nahm. Kull und Zwerge umstellten Saphira, und gemeinsam eilten sie die Brustwehr entlang zu der Öffnung, die man in der Nacht geschaffen hatte.
    Die Varden strömten so leise wie möglich hinaus ins Niemandsland. Heerscharen von Kriegern marschierten an ihnen vorbei. Ihre Rüstungen und Waffen waren mit Stofflappen umwickelt, damit sie kein Geräusch verursachten, das ihren Vormarsch verraten hätte. Saphira schloss sich der Prozession an, als inmitten der Männer Nasuada auf einem Rotschimmel erschien. An ihrer Seite ritten Arya und Trianna. Die fünf begrüßten sich mit raschen Blicken, ohne etwas zu sagen.
    In der Nacht hatten sich die stinkenden Dämpfe über dem Boden gesammelt und bildeten nun einen milchigen, in der Morgenröte gelblich schimmernden Nebelschleier. Dadurch konnten die Varden das Niemandsland zu drei Vierteln überqueren, bevor die Wachtposten des Imperiums sie bemerkten. Als vor ihnen die

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