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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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verwundete sie an der Schulter. Eragon hatte die Lanze heransausen sehen und noch versucht, mit einem Bann die Flugbahn zu verändern, war aber zu langsam gewesen. Bei jedem Schritt verspritzte Saphira hunderte von Blutstropfen.
    Neben ihnen fielen drei von Oriks Kriegern und zwei Kull.
    Und die herabsinkende Sonne begann, den Abend einzuläuten.
    Als Eragon und Saphira sich auf den nächsten Angriff vorbereiteten, ertönte im Osten eine Trompete, und König Orrin brüllte aus voller Kehle: »Die Zwerge kommen! Die Zwerge kommen!«
    Zwerge?
 Eragon blinzelte und schaute sich verwirrt um. Er sah bloß Soldaten. Dann durchfuhr ihn ein Ruck freudiger Erregung und er begriff: 
die Zwerge
! Er stieg auf Saphiras Rücken, und sie sprang in die Luft und hielt einen Moment lang inne, um ihre geschundenen Flügel zu schonen, während sie über das Schlachtfeld hinwegschauten.
    Da! Tatsächlich: Von Osten her kam eine riesige Zwergenstreitmacht auf die brennenden Steppen zumarschiert. An der Spitze schritt König Hrothgar, in ein goldenes Kettenhemd gewandet, auf dem Kopf seinen juwelenbesetzten Helm und Volund, seinen alten Kriegshammer, fest in der eisernen Faust. Als er Eragon und Saphira sah, hob er den Hammer zum Gruß.
    Eragon brüllte ihm aus voller Kehle entgegen und erwiderte die Geste, indem er Zar’roc in die Luft stieß. Eine Woge frischer Kräfte ließ ihn seine Wunden vergessen und sich wieder stark und entschlossen fühlen. Saphira stimmte in sein Gebrüll mit ein, und die Varden schauten hoffnungsvoll zu ihr herauf, während die Soldaten des Imperiums furchtsam innehielten.
    »Was habt ihr gesehen?«, fragte Orik, als Saphira wieder zum Boden hinabstieß. »Ist es Hrothgar? Wie viele Krieger hat er bei sich?«
    Ekstatisch vor Erleichterung stellte Eragon sich in die Steigbügel und rief: »Freut euch, Männer! König Hrothgar ist gekommen! Und wie es aussieht, hat er das ganze Zwergenvolk mitgebracht! Wir werden das Imperium besiegen!« Nachdem sich der Jubel der Männer gelegt hatte, fügte er an: »Jetzt nehmt eure Schwerter, und zeigt diesen verlausten Feiglingen, was die Stunde geschlagen hat!«
    Als Saphira auf die feindlichen Soldaten losgehen wollte, vernahm Eragon einen zweiten Ruf, diesmal von Westen her. »Ein Schiff! Ein Schiff kommt den Fluss herauf!«
    »Verflucht«, brummte er. 
Wir können kein Schiff durchlassen, wenn es dem Imperium Verstärkung bringt.
 Sein Geist suchte den Kontakt mit Trianna und ließ sie wissen: 
Sag Nasuada, dass Saphira und ich uns darum kümmern. Wir werden das Schiff versenken, falls es Galbatorix zu Hilfe kommt.
    Wie du wünschst, Argetlam,
 erwiderte die Magierin.
    Saphira stieg, ohne zu zögern, in die Luft und flog über das zertrampelte, qualmende Schlachtfeld hinweg. Als das unablässige Schlachtgetöse hinter ihnen zurückblieb, atmete Eragon tief durch und spürte, wie sein Geist wieder klarer wurde. Es überraschte ihn, als er hinabschaute und sah, wie weit verstreut die beiden Armeen standen. Das Imperium und die Varden waren in viele einzelne Grüppchen zerfallen, die auf der gesamten Ausdehnung der brennenden Steppen gegeneinander kämpften. Und nun drängten die Zwerge in dieses grausige Durcheinander und griffen das Imperium von der Seite an - wie zuvor Orrin mit seiner Kavallerie.
    Er verlor die Schlacht aus dem Blick, als Saphira scharf nach links abdrehte und durch die Wolken zum Jiet-Strom flog. Ein Windstoß blies die Rauchschwaden fort, und dahinter kam ein großes, dreimastiges Schiff in Sicht, das sich mithilfe von Ruderern den rötlich schimmernden Fluss hinaufwälzte. Es war schwer beschädigt und hatte keine Flagge gehisst, die verraten hätte, unter wessen Kommando es stand. Nichtsdestotrotz machte Eragon sich bereit, das Gefährt zu zerstören. Als Saphira darauf zuschoss, hob er das Schwert über den Kopf und stieß einen wilden Schlachtruf aus.
     
     

ZUSAMMENKUNFT
    R oran stand am Bug der 
Drachenschwinge
 und lauschte, wie die Riemen platschend durchs Wasser pflügten. Er hatte gerade eine Ruderschicht hinter sich und verspürte ein schmerzhaftes Ziehen in der rechten Schulter. 
Wird mich das denn ewig an die Ra’zac erinnern?
 Er wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht und verdrängte den Schmerz, um sich stattdessen auf den Fluss vor ihnen zu konzentrieren, der sich hinter dichten, rußigen Rauchschwaden verbarg.
    Elain trat zu ihm an die Reling. »Das Wasser sieht böse aus«, sagte sie, eine Hand schützend über den

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