Der Auftrag meines Lebens! (German Edition)
meinen Mund laufen. Würzig, warm – gar nicht eklig. Ich schlucke, will mehr von diesem Geschmack!
Mein letzter Gedanke, bevor es dunkel um mich herum wird, ist: Ich fasse es nicht, ich werde zu einem Vampir!
A ls ich die Augen aufschlage, wird mir bewusst, was ich getan habe. Mein geschärfter Blick und die Gerüche, die meine Nase fluten, machen mir deutlich, was sich verändert hat. Ich bin kein Mensch mehr.
Ich drehe den Kopf, blicke in das lächelnde Gesicht von Maurice.
„Hallo schöner Mann!“, begrüßt er mich.
„Hallo“, erwidere ich und erschrecke über meine Stimme, die ganz anders ist, als zuvor. Dunkler, sinnlicher und irgendwie exotisch – nein, nicht exotisch. Verlockend scheint mir passender, wobei das Schwachsinn ist. Wie kann ich denn meine eigene Stimme verlockend finden?
„Wie geht es dir?“
„Gut – glaube ich. Anders.“
„Das kann ich nachvollziehen.“ Maurice lächelt mich an, in seinen Augen liegt ein Schimmer, den ich nicht deuten kann.
Mir bleibt keine Zeit, darüber nachzudenken oder zu antworten, denn schon beugt er sich vor und verschließt meinen Mund mit seinem. Von der Heftigkeit der Empfindung, die nur durch diesen Kuss ausgelöst wird, bin ich überrascht. Keuchend weiche ich zurück. Maurice lacht.
„Ich weiß genau, wie sich das anfühlt. Warte nur ab … du wirst erstaunt sein, was du jetzt alles spüren kannst!“
Ich schlucke, bemerke erst jetzt, wie trocken mein Hals ist. Sofort weiß ich, was es bedeutet.
Maurice sieht mich wissend an. „Du hast Durst, nicht wahr?“
Ich nicke, unfähig etwas zu sagen, weil es eigenartig ist. Der Durst kommt mir fremd und doch normal vor. Selbstverständlich. Genau wie die Tatsache, dass sich in meinem Mund die Fänge verlängern, die ich bisher gar nicht wahrgenommen habe. Ich befühle sie mit der Zunge. Maurice lässt sich zurück aufs Kissen sinken, dreht den Kopf, sodass die rechte Halsseite frei liegt. Ich sehe die Vene – sehe sogar das Pulsieren darin.
„Komm, du kannst nichts falsch machen. Es ist jetzt in dir“, ermutigt Maurice mich.
Zögerlich beuge ich mich über ihn. Berühre die nackte Haut seines Oberkörpers mit meinem. Je näher ich ihm komme, umso mehr glaube ich, sein Blut riechen zu können. Was allerdings auch reine Einbildung sein könnte – ich bin mir da nicht sicher. Ich sehe nur die Vene vor mir, bläulich schimmernd und so verlockend. Instinktiv schließe ich die Augen und folge meinen Sinnen. Meine Lippen legen sich über das zarte Klopfen, meine Fänge bohren sich in die Haut. Sofort flutet dieser würzige Geschmack meinen Mund. Warmes Blut, das meinen Durst stillt und einen anderen weckt. Mit jedem Schluck, den ich nehme, schießt mir mehr und mehr Blut in die Lenden. Ich spüre den warmen Körper, halb neben und halb unter mir. Ich höre Maurice stöhnen und der Laut klingt nicht nach Schmerz. Ich rieche ihn – seinen markanten Duft und höre das Pochen seines Herzens. Seine Hände wandern über meinen Körper und ich werde überwältigt von der Flut an Empfindungen, die er durch meine Nervenfasern schickt. So intensiv, dass ich glaube, explodieren zu müssen, doch nichts geschieht. Meine Härte zuckt verlangend, ich schiebe mich gegen Maurice, der spüren muss, wie erregt ich bin.
Schon schiebt er eine Hand zwischen und, umfasst meine Länge und beginnt mich zu reiben. Es ist kaum auszuhalten. Die Lust, die in mir brodelt, hat eine nie gekannte Intensität. Mein ganzer Körper scheint unter Strom zu stehen. Keuchend löse ich mich von Maurice, ziehe meine Fänge aus seiner Haut.
„Du musst drüber lecken, die Haut verschließen“, sagt er heiser.
Ich folge der Anweisung, wenn auch nur halb bei Sinnen. Meine Zunge flattert über die Stelle und die Blutung versiegt. Ich schmecke das Salz auf seiner Haut. Kann kaum noch denken. Reine Ekstase hält mich gefangen und ich lasse geschehen, was Maurice mit mir macht. Schneller und fester wird sein Griff, meine Hüften pumpen ihm entgegen, ohne dass ich es steuern könnte. Die Wucht, mit der mich der Orgasmus überrollt, lässt mir schwarz vor Augen werden. Nur am Rande höre ich ein Brüllen, dass nicht menschlich klingt.
Langsam klingen die Wellen ab, die mich mitgerissen und in die Höhe katapultiert haben. Beinahe schuldbewusst öffne ich die Augen. Es ist mir unangenehm, dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte. Maurice aber blickt mich anerkennend an.
„Ich glaube, du hattest gerade einen monstermäßigen
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