Der Auftrag: Thriller (German Edition)
glaube, mit Ihrer Hilfe könnten wir es schaffen.«
»Ich habe mich nicht bereit erklärt, überhaupt etwas zu tun. Ich sollte über unseren Kontakt sofort Meldung erstatten. Und falls Weaver herausfindet …«
»Aber Sie werden es nicht melden.«
Sie blickte ihn herablassend an. »Woher wollen Sie das wissen?«
»Weil ich sehe, dass Sie diesen Kerl erwischen wollen.«
»Ich wollte diesen Kerl immer schon erwischen. Aber meine Vorgesetzten wollen seine Hintermänner. Das habe ich Ihnen doch erklärt. Ohne sie ist Turkekul wertlos. Ginge es nur um ihn, gäbe es kein Problem. Er würde einfach sterben.«
»Und Sie sind sich sicher, dass es nicht hilfreich wäre, wenn Sie ihn ausschalten?«, vergewisserte sich Chapman.
»Es brächte überhaupt nichts. Die Russen haben ein Dutzend Fuat Turkekuls auf der ganzen Welt verteilt. Und wenn wir unser Blatt zeigen, machen wir eine Gelegenheit zunichte, die es vermutlich nie wieder geben wird. Das ist das Problem bei dieser Mission. Wenn wir Fuat direkt nach Moskau folgen und eine eindeutige Verbindung zwischen der dortigen Regierung und dem russischen Drogenkartell nachweisen können, würden meines Erachtens selbst Russlands Bürger aufhorchen. Die UN würde es mit Sicherheit, genau wie der Rest der freien Welt. Und Russland bliebe keine andere Wahl, als ganz schnell die Finger von seinen grandiosen Plänen zur erneuten Weltherrschaft zu lassen, die es dieses Mal mit Kokain und Heroin erreichen will statt mit Gewehren und Panzern.«
»Ich verstehe seinen Wert jetzt besser. Sie haben die Situation sehr gut erklärt«, sagte Stone.
Sie schaute auf. Ihre Blicke trafen sich.
»Raten Sie mal, wie alt ich bin«, sagte sie.
Stone musterte sie. »Fünfunddreißig?«
»Legen Sie noch zehn Jahre drauf.«
Er schien überrascht. »Für einen so riskanten Beruf haben Sie sich erstaunlich gut gehalten.«
»Äußerlich vielleicht«, erwiderte sie. »Drinnen sieht es ganz anders aus.« Sie blickte ihn an. »Warum glaube ich, dass wir im selben Boot sitzen?«
»Ich glaube, dass man mir mein Alter ansehen kann.«
»Die meisten Männer in Ihrem Alter sind fett und krumm. Sie sehen aus, als könnten Sie den Hindernisparcours der Marines in Quantico absolvieren, ohne dabei einen Tropfen Schweiß zu vergießen.«
Chapman musterte die beiden nervös im Innenspiegel. »Um wieder zum Thema zurückzukommen«, sagte sie schnell, als die beiden einander weiterhin anstarrten.
Friedman ignorierte sie. »Habe ich eigentlich erwähnt, dass ich John Carrs Laufbahn beim Militär und der CIA eingesehen habe? Die unglaublichen Dinge fand ich aus irgendeinem Grund am glaubhaftesten.«
»Ich habe meinen Job erledigt. Genau wie Sie.«
»Nur wenige Leute haben ihren Job wie Sie erledigt. Sie sind mehr als nur eine Legende, John Carr. Sie sind beinahe schon ein Mythos.«
»Ich bin aus Fleisch und Blut. Das war mir von Anfang an sehr deutlich.« Er berührte das Pflaster auf der Kopfwunde. »Und niemals war es mir deutlicher als im Augenblick.«
»Ihre Missionen und Methoden hat man bei der CIA als Unterrichtsmaterial verwendet. Wussten Sie das?«
»Nein, das ist mir neu.«
»Natürlich nicht unter Ihrem Namen, sonst hätte ich schon viel früher von John Carr gehört. Aber ich habe ein wenig nachgeforscht. Abteilung 666. Dieser Name hat mich immer begeistert. Sie sind nie gescheitert.«
»Natürlich.«
»Bescheidenheit.«
»Die Wahrheit.«
»Ich glaube Ihnen nicht.«
Chapman konnte sich nicht mehr zurückhalten. »Das ist ja alles gut und schön, aber wir müssen auf unser Problem zurückkommen, wenn Sie beide nichts dagegen haben.«
»Arbeiten Sie mit uns zusammen?«, fragte Stone. »Bevor ich meinen Plan erkläre, brauche ich diese Zustimmung.«
»Sie bitten mich im Grunde genommen, meine Karriere aufs Spiel zu setzen. Wenn das schiefgeht, bin ich weg vom Fenster, ohne eine Spur zu hinterlassen.«
»Aber wenn wir diese Sache nicht aufhalten, wird noch viel mehr untergehen, nicht wahr? Nicht nur Menschen, vielleicht auch die ein oder andere Stadt.« Er hielt inne. »Nanobots? Die Russen sind dann wieder auf dem globalen Kriegspfad. Und wenn mein Plan funktioniert, könnten auch Sie Ihr Ziel erreichen. Der ganze Schlamassel liegt dann vor Moskaus Türschwelle.«
»Ich bin mir der Situation durchaus bewusst«, erwiderte sie kühl.
»Dann kennen Sie ja den Einsatz. Und ich brauche Ihre Hilfe.«
»Turkekul hat einige Zeit in Afghanistan verbracht. Dort schneidet man seine Feinde gern
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