Der Auftrag: Thriller (German Edition)
einen Namen, und das Gesicht des Türken wurde grau.
»Sie sind …«
»Ja. Und die Gruppe, die sie mit der Durchführung dieser Fatwa beauftragt haben, hat den Ruf, niemals zu versagen. Ich werde ihren Namen jetzt nicht erwähnen, aber glauben Sie mir, sie kennen ihn.«
Turkekul war kreidebleich geworden und fummelte mit den Händen herum.
Stone musterte ihn genau. »Ich weiß, dass Ihr Glaube keinen Alkohol erlaubt, aber vielleicht wäre in diesem Fall eine Ausnahme angebracht. Dann können wir darüber sprechen, was Sie für uns tun sollen.«
»Ja, ich glaube auch. Vielleicht einen Schluck Wein«, sagte der Türke schnell.
Friedman winkte den Kellner herbei.
Zehn Minuten später verließ Turkekul zusammen mit Friedman das Restaurant. Nachdem sie weg waren, verließen Stone und Chapman das Gebäude durch den Hintereingang und stiegen in einen schwarzen Yukon mit kugelsicheren Scheiben und gepanzerter Karosserie.
»Gut gemacht, Oliver«, sagte eine dröhnende Stimme von der Rückbank.
Dort saß James McElroy. »Die Übertragung war laut und deutlich. Ich habe alles gehört.«
Stone lehnte sich an die Lederrückenlehne. »Nun, dann wollen wir mal sehen, ob der Mann den Köder schluckt.«
KAPITEL 76
»Er ist unterwegs«, sagte Agentin Ashburn. Sie saß auf dem Vordersitz des SUV und trug ein Headset. Sie drehte sich zu Stone und der MI6-Agentin um. »Ich hoffe, das funktioniert.«
»Wenn nicht, werden wir es bald wissen«, erwiderte Stone.
»Was ist mit seinem Personenschutz?«, fragte Chapman.
»Man hat ihnen befohlen, ihm seinen Freiraum zu lassen.«
»Werden die Männer keinen Verdacht schöpfen?«
»Sie sollen ihn vor anderen beschützen, das ist ihr Job. Nicht vor sich selbst. Er hat gesagt, er wolle schlafen gehen. Sie rechnen nicht damit, dass er sich rausschleicht, was er soeben getan hat.«
Eine Stimme meldete sich in Ashburns Headset. »Okay, er ist gerade in ein Taxi gestiegen. Er muss es in der Wohnung bestellt haben. Er fährt nach Westen.«
»Westen?«, wiederholte Stone. »Aus der Stadt raus?«
Ashburn nickte. »Gerade hat er die Key Bridge überquert. Jetzt biegt er nach rechts auf den GW Parkway ab und schlägt die Richtung nach Virginia ein.« Sie tippte dem Fahrer auf die Schulter. »Auf geht’s.«
Der Wagen fuhr zügig los, überquerte den Fluss und hielt sich auf der Schnellstraße rechts.
»Bleiben Sie ein Stück zurück«, wies Ashburn den Fahrer an. »Wir haben unsere Leute überall. Wir können ihn nicht verlieren.«
Stone schien nicht so überzeugt zu sein. Er warf Chapman einen unbehaglichen Blick zu.
Ashburn schaute wieder nach hinten. »Wenn Riley Weaver Wind davon bekommt, was wir hier tun, wird er Theater machen.«
»Das wäre nicht das erste Mal«, erwiderte Stone und spähte aus dem Fenster in die Dunkelheit. Der GW Parkway gehörte zu den landschaftlich schönsten Straßen im Großraum des DC. Dichte Wälder säumten beide Seiten des Asphalts; die Straße wurde von Steinmauern begrenzt, von denen das Terrain steil zum Potomac River und dem sich nördlich des Flusses ausbreitenden, hell erleuchteten Georgetown abfiel. Aber Stones Gedanken galten nicht der Schönheit der Landschaft. Stattdessen beobachtete er die fernen Rücklichter des Taxis, das gerade in Sicht gekommen war.
»Er verlässt die Straße«, sagte Ashburn kurze Zeit später. »Fährt auf den Aussichtspunkt.«
Stone hatte es bereits gesehen. Die Rücklichter des Taxis verschwanden, als es abbog.
»Vorbeifahren und dann das Tempo verringern«, befahl Ashburn dem Fahrer. Sie sprach den gleichen Befehl in ihr Headset.
Stone wusste nicht, wie viele Fahrzeuge das FBI eingesetzt hatte. Normalerweise bewältigte das Bureau jede Aufgabe mit einer überwältigenden Streitmacht, aber bei dieser Mission ging es nicht darum, Turkekul und jeden zu verhaften, mit dem er sich traf, sondern dieser Person zu folgen und zu hoffen, dass sie sie zum Nächsthöheren in der Kommandokette führte. Vielleicht sogar den ganzen Weg hinauf bis zum russischen Präsidenten.
»Wir haben überall Infrarotaugen«, sagte Ashburn. »Er steigt aus dem Taxi und geht zur Mauer am Ende des Parkplatzes.«
»Steht da noch ein anderer Wagen?«, fragte Stone. »Als wir vorbeifuhren, habe ich keinen gesehen.«
Ashburn schien verwirrt. Sie sprach in ihr Headset. »Wie soll er sich denn sonst mit jemandem treffen? Wird der etwa eingeflogen?« Unvermittelt zuckte sie zusammen. »In Nähe der Mauer ist gerade ein Licht im Wald
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