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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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rannte im Zickzack auf ein paar Felsbrocken zu, hörte zwei weitere Gewehrschüsse und bog um die Ecke. Endlich hatte er wieder massives Gestein hinter sich, das war gut.
    Vor ihm dehnte sich eine Ebene mit einzelnen Felsbrocken und einem steilen Hügel mit abgeflachtem Gipfel. Der Legionär erinnerte sich daran, dass man auf der Erde solche Hügel als »Kopje« bezeichnete und dass sie häufig als eine Art Festungsersatz gedient hatten. Er eilte auf den nächsten zu, atmete stoßweise und hatte das Gefühl, sein Bauch stünde in Flammen.
    Der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln, und er umkreiste den Kopje, erreichte die gegenüberliegende Seite und begann zu klettern. Dabei rutschten unter ihm lockeres Gestein und Schnee weg. Er fluchte, hielt sich an einem Felsbrocken fest und stemmte sich nach oben. Nur noch ein ganz klein wenig, dann würde er den höchsten Punkt erreicht haben.
    Seine Beine arbeiteten, seine Arme zogen, und plötzlich war er oben, kroch über den Rand und ließ sich in eine leichte Vertiefung fallen. Ein herrlicher Ort, an dem die Kugeln ihn nicht erreichen konnten und Luft in seine Lungen strömen konnte.
    Kalte, fast taube Finger tasteten seine Kleidung ab, suchten nach dem Sanitätspäckchen, das Windsüß ihm besorgt hatte, quälten sich mit einem Reißverschluss ab, der ihm den Zugang versperrte.
    Das Antiseptikum brannte höllisch, als er es auf die Wunde sprühte, und die Schmetterlingsklammern konnten die Wundränder nicht ganz zusammenziehen, aber er konnte sich jetzt nicht leisten, wählerisch zu sein. Er wickelte sich ein frisches ABD-Polster mit etwas Gaze über das Hemd, und dann war er fertig. Als Nächstes kamen seine Waffen, oder in diesem Fall seine »Waffe«.
    Er schnallte den Pistolengurt ab, vergewisserte sich, dass die Ersatzmagazine geladen und nicht verschmutzt waren, und machte eine interessante Entdeckung. Die mit der Pistole zu verschießenden Leuchtraketen, die er üblicherweise am Gürtel trug, waren noch da. Er überlegte, entschied dann, dass die Banditen schließlich wussten, wo er war, und drückte den Entriegelungsknopf. Das Magazin fiel ihm in den Schoß.
    Booly blies auf seine kalten, steifen Finger, schob zwei Patronen aus dem Magazin und ersetzte sie durch Leuchtkugeln. Dann drückte er das Magazin wieder in den Kolben der Waffe, hörte ein befriedigendes Klicken und richtete die Pistole zum Himmel. Er drückte ab, sah wie die Leuchtkugel hundert Meter über ihm explodierte und feuerte auch die zweite ab. Jeder Patrouillenführer, der auch nur einen Schuss Pulver wert war, würde wissen, was das bedeutete. »Stecke bis zum Arsch in der Scheiße. Kommt schnell.«
    Aber würde jemand sein Signal sehen? Booly zuckte die Achseln, zog das Magazin heraus und ersetzte die beiden leeren Patronenhülsen. Die Banditen waren jetzt näher gerückt, und er würde jede Kugel brauchen, über die er verfügte.
    Villain entdeckte den Blitz am oberen rechten Rand ihres Sichtrasters. Ziffern tauchten auf und änderten sich, als sie die Vergrößerung erhöhte. Ihre eigene Professionalität überraschte und erfreute sie zugleich.
    »Roller Zwei an Roller Eins. Habe Hot Spot fünf Kilometer voraus, Vektor sieben, Höhe dreihundert und fallend. Temperatur und Höhe entsprechen Leuchtkugel nach Legionsstandard. Bestätigung?«
    »Roger«, ließ sich Gunner vernehmen. »Roller Drei hat es auch.«
    Salazar hatte den Blitz ebenfalls gesehen, jedoch seinen Sensoren nicht vertraut und war deshalb stumm geblieben. Er ärgerte sich, dass er so dumm gewesen war, und dankte seinem Schicksal, dass sie das nicht wussten, besonders Villain nicht, die bis jetzt alles in ihrer Macht Stehende getan hatte, um ihm das Leben zur Hölle zu machen. Warum tat sie das? Er hatte nicht die leiseste Ahnung. Roller riss ihn aus seinen Gedanken. Seine Anweisungen waren knapp und klar.
    »Roller Eins an Roller Patrouille. Einer von den unseren hat Probleme. Aktionsplan fünf ausführen, wiederhole, Plan fünf, und auf die Sensoren achten.
    Roller Drei, Kontaktbericht an Einsatzzentrale durchgeben und Spionauge verlangen. Nicht dass diese Saftsäcke uns eines zuteilen würden, aber fragen kann man ja schließlich.
    Roller Zwei, Frequenzen absuchen, Signalschützen finden und Kontakt herstellen. Ich möchte ID, Lagebericht und Hintergrund.
    Roller Vier, Nachhut übernehmen, und falls wir eins auf den Arsch kriegen, darauf achten, dass du tot bist, wenn die ganze Geschichte vorbei ist.
    So, Leute, und jetzt

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