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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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von beiden wirkte sonderlich begeistert.
    Aber ob nun begeistert oder nicht, sie ließen sich von Moder-Ta lenken, unterstützten seine Ansicht und verliehen der Opposition zusätzliches Gewicht. Dass sie es wagten, sich gegen Poseen-Ka zu stellen, oder immerhin verzweifelt genug waren, es zu tun, würde seiner Glaubwürdigkeit schaden. Natürlich würden die Aussagen von Speerkommandeur Eins und Vier diese hier in gewissem Maße ausgleichen; sie saßen auf Poseen-Kas Seite des Raums und starrten mit finsteren Blicken ihre Kameraden an. Poseen-Ka gab sich alle Mühe, seinen Zorn zu zügeln, und schwor sich, später mit den beiden abzurechnen. Immer vorausgesetzt, dass er dann noch lebte.
    Dal-Ba sah mit schiefem Blick zu Moder-Ta hinüber. »Haben Sie dem etwas hinzuzufügen?«
    Moder-Ta sah jedes Ausschussmitglied der Reihe nach an. »Ja, ich würde gerne sagen, dass Ihre Entscheidung nicht nur Einfluss auf die Karriere eines einzelnen Offiziers haben wird. Wenn Kriegskommandeur Poseen-Ka das Kommando behält und weiter nach seiner augenblicklichen Strategie handelt, könnten wir den Krieg verlieren. Millionen von Leben könnten verloren gehen, aber, schlimmer noch, die Überlebenden würden nicht viel mehr als Sklaven sein.«
    Hoskins hatte viel über die Hudathaner gelernt, seit Norwood aus dem Schnee zu ihm gekommen war, und bewunderte jetzt, wie geschickt Moder-Ta auf der Klaviatur der Rassenpsychologie spielte. Wenn die anderen Hudathaner auch nur halb so paranoid waren, wie Norwood behauptete, würde seine Argumentation einen durchschlagenden Erfolg haben.
    Dal-Ba blickte ernst. »Ich danke Ihnen, Vizekommandeur Moder-Ta. Sie dürfen an Ihren Platz zurückkehren. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass Kriegskommandeur Poseen-Ka seinen Standpunkt darlegt. Bitte sprechen Sie.«
    Poseen-Ka stand auf und trat ein paar Schritte vor seinen Stuhl, der ein Symbol seiner Verletzbarkeit war. Er suchte den Blickkontakt mit Dal-Ba. »Ich danke Ihnen. Ich möchte zunächst diesem Ausschuss einen Statusbericht über die augenblickliche Kriegslage liefern.«
    Die Beleuchtung wurde schwächer, bis schließlich Dunkelheit den Raum erfüllte. Mitten im Saal erschien ein dreidimensionales Diagramm. Im Gegensatz zu der Mischung aus Computersimulation und Video, die Moder-Ta benutzt hatte, war diese Präsentation ausschließlich symbolisch.
    Gruppen von roten Sphären repräsentierten die von Menschen kontrollierten Planeten, Gruppen von grünen Sphären standen für hudathanische Welten, und eine Ansammlung von blauen Deltas symbolisierte die Speere Eins, Zwei, Vier und Fünf.
    Als das Modell sich aufgebaut hatte, begann Poseen-Ka zu sprechen. Er berichtete von dem Angriff auf Worber’s World und die Welten, die danach gekommen waren, und wie seine Flotte jede einzelne Schlacht gewonnen hatte. Während seiner Schilderung wurden rote Sphären grün und legten so stummes Zeugnis für die Wirksamkeit seiner Strategie ab und verliehen seiner Argumentation Gewicht.
    »Und so«, schloss Poseen-Ka, »kann man meine Handlungen mit einem einzigen Wort rechtfertigen, dem Wort >Erfolg<. Ja, Fehler wurden begangen, ja, ich habe Speer Drei verloren, aber sehen Sie das doch im großen Zusammenhang. Sehen Sie eine Verlustrate, die deutlich unter den Computerprognosen liegt.
    Sehen Sie sich die Welten an, die Teil des menschlichen Imperiums waren und jetzt grün leuchten. Bedenken Sie, dass unser Rücken von Planeten geschützt wird, die unter hudathanischer Kontrolle stehen; bedenken Sie, dass unsere Nachschublinien unangefochten sind und dass unsere Heimatwelt sicher ist. Und wenn meine Kommandeure jetzt nicht hier wären, um für und gegen mich auszusagen, hätten wir noch mehr Siege, die wir feiern könnten.«
    Die Offiziere betrachteten das Szenario und waren beeindruckt; die grünen Sphären bildeten einen Keil, der auf das Herz des Imperiums der Menschheit zielte. Nicht einmal Pem-Da konnte leugnen, was Poseen-Ka geleistet hatte, und er fragte sich einen Augenblick lang, ob der Kommandeur vielleicht Recht hatte. Aber nein, ein Hinterhalt sieht immer unverfänglich aus, bis man in die Falle getappt ist, und dann ist es zu spät. Außerdem hatte er seine ganze Ehre, sein ganzes Prestige darauf gesetzt, Poseen-Ka zu Fall zu bringen, und es gab kein Zurück. Sein Ausdruck verfinsterte sich.
    »Eine ausgezeichnete Präsentation«, sagte Isam-Ka und signalisierte damit seine Unterstützung, worauf Dal-Ba das Gefühl hatte, Eis in den Adern zu

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