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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Fragen wurden fortgesetzt.
    »Beschreiben Sie den Planeten Algeron.«
    Hoskins fühlte sich wie in Eis gehüllt. Er saß in militärischer Haltung da. »Ich weigere mich, Ihnen Informationen über den Planeten oder seine Verteidigungsanlagen zu liefern.«
    Poseen-Ka musterte ihn streng. »Nach derartigen Informationen habe ich auch nicht gefragt. Sagen Sie dem Gericht, was LEGCOM Algeron bedeutet. Mehr verlange ich nicht.«
    Hoskins zuckte die Achseln. »Es bedeutet Legion Command, Algeron.«
    »Ja«, zischte Poseen-Ka. »Legion Command, Algeron. Hauptquartier der Imperialen Legion! Eine Welt, die bereits von unseren Langstreckenscouts überwacht wird. Ein gut befestigter Planet ohne nennenswerte Zivilbevölkerung, der vorhat, gegen uns zu kämpfen. Warum? Und in Zusammenarbeit mit wem?«
    Poseen-Ka drehte sich herum und zeigte mit dem Finger anklagend auf Moder-Ta. »Sagen Sie uns, Vizekommandeur Moder-Ta, ist das die Art Welt, die wir, wie Sie so schön sagen, links liegen lassen sollten? Ist das die Art Welt, wie Sie sie zwischen unserer Flotte und der Heimatwelt haben möchten? Die Art Welt, um die ich mich, wenn ich nach Ihren Vorstellungen handle, später kümmern soll?«
    Moder-Ta machte den Mund auf, aber es kam nichts heraus.
    Poseen-Ka hatte jetzt die Lage völlig im Griff, und er wirbelte zur Tür herum und schnarrte einen Befehl.
    »Bringt ihn herein.«
    Die Luke schob sich zischend nach oben, und ein Sanitäter trat in den Raum. Hinter ihm kamen eine motorisierte Bahre und ein zweiter Sanitäter. Das Kopfteil der Bahre war hochgeklappt, sodass der stark bandagierte Pilot aufrecht sitzen konnte. Er versuchte eine Ehrenbezeigung. Der erste Sanitäter war ihm behilflich.
    »Das hier ist Flugoffizier Norbu Seena-Ra, der einzige Überlebende von Speer Drei, der einzige Überlebende der einzigen echten Schlacht mit den Menschen. Von dieser Schlacht würden wir nichts wissen, wenn Seena-Ra sich nicht auf heroische Weise bemüht hätte, uns die Nachricht zu überbringen. Er ist viel zu schwach, um ausführlicher Zeugnis abzulegen, und deshalb werde ich mich auf drei Fragen beschränken.«
    Poseen-Ka ging auf die Bahre zu und legte die Hand auf den Arm des Piloten. Sein verbranntes Gesicht war mit im Labor gezüchteter Haut repariert worden. Die Verbände boten gewissen Schutz und hielten das künstliche Gewebe fest. Der Kriegskommandeur sah den Piloten an, stellte mit seinen Schmerz erfüllten Augen Blickkontakt her.
    »Sagen Sie uns, Flugoffizier Seena-Ra, wie haben die Menschen gekämpft?«
    Die Stimme des Piloten war nicht viel mehr als ein Krächzen, und wenn in dem Raum nicht völlige Stille geherrscht hätte, hätte man ihn nicht verstehen können.
    »Die Menschen haben gekämpft wie die Teufel.«
    »Hatten sie Waffen oder Fähigkeiten, die Sie als ungewöhnlich bezeichnen würden?«
    »Sie hatten Cyborgs, riesige Gebilde, die Flugzeuge wie Soldaten vernichten konnten und wie Killerroboter über die Oberfläche des Planeten schritten.«
    »Noch eine Frage«, fuhr Poseen-Ka fort, »dann dürfen Sie in die Krankenstation zurückkehren. Die Soldaten und die Cyborgs … von welcher Einheit waren die?«
    Seena-Ra verdrehte die Augen. Die Worte schienen wie Steine aus seinem Mund zu fallen. »Sie waren Angehörige der Imperialen Legion.«
    »Danke.«
    Poseen-Ka wandte sich wieder dem Ausschuss zu, als der Pilot aus dem Raum gerollt wurde.
    »Da haben Sie es. Vizekommandeur Moder-Ta und diejenigen, die sich seiner Meinung angeschlossen haben, möchten, dass wir genau die Welt ungeschoren lassen, auf der sich das Hauptquartier der tapfersten Soldaten des Menschenimperiums befindet. Und sie wollen, dass wir das tun, ohne das Geringste über irgendwelche anderen Fallen zu wissen, die man uns vielleicht stellt. Ja, wir müssen einen Hinterhalt befürchten, ja, wir müssen den Todesschlag befürchten, ja, wir müssen massiert vorrücken. Aber nicht mit unüberlegten Sprüngen ins Unbekannte, nicht, indem wir eine Strategie aufgeben, die erfolgreich war, und nicht, indem wir uns von der natürlichen konservativen Haltung lossagen, die unsere Rasse so lange geschützt hat. Ich danke Ihnen.«
    Nach diesen Worten schritt Poseen-Ka zu seinem Sessel zurück, nahm Platz und starrte gerade vor sich hin. Er hatte einige Zeugen nicht aufgerufen, aber man konnte vermuten, was sie ausgesagt hätten, und deshalb hatte er diese Entscheidung getroffen. Ja, Poseen-Ka entschied, dass er das Beste getan hatte, was er tun konnte, und

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