Der Auftrag
darüber hinaus mit schweren Waffen ausgestattet.
Jeder war mit einer Laserkanone, einem luftgekühlten Maschinengewehr Kaliber .50 und Lenkwaffen-Zwillings-werfern ausgestattet. Sie konnten mit einer Geschwindigkeit von bis zu achtzig Stundenkilometer laufen und für eine Vielzahl von Umgebungen adaptiert werden, darunter Vakuum, Gasatmosphären der Klassen I bis IX, Unterwassereinsatz, Wüstenhitze und arktische Kälte.
Andererseits wiesen Trooper IIs die Tendenz auf, sich bei länger andauernden Gefechtshandlungen zu überhitzen, in geradezu sagenhaftem Maße Munition und Gerät zu verschleißen; darüber hinaus waren sie für eine Vielfalt durch Mikrobots übertragene Computerviren anfällig.
Ihre größte Schwäche lag allerdings in der Tatsache begründet, dass sie nur so schlau und fähig wie die menschlichen Gehirne waren, die in ihnen lebten. Gehirne, die einmal mit menschlichen Körpern verbunden gewesen waren und dann, als Akt der Vergeltung für irgendwelche kriminellen Gewalttaten oder als Folge eines schrecklichen
Missgeschicks buchstäblich gestorben waren. Gestorben und aus dem großen Abgrund zurückgeholt, um in elektromechanischen Körpern weiterzuleben, in denen sie durchaus erneut sterben konnten.
Diese gemeinsame Erfahrung machte die Cyborgs auf eine Art und Weise anders, die Bios einfach nicht verstehen konnten. Ein Bio konnte sich möglicherweise ausmalen, wie es war, in einem mechanischen Körper zu leben, aber wirklich wissen konnte er es nicht. Er konnte einfach nicht wissen, welches Gefühl der Isoliertheit sich in einem aufbaute, wenn man wie ein Freak aussah, konnte das Sehnen nach körperlichem Kontakt nicht kennen oder den Schmerz, den mechanisches Versagen auslöste; deshalb trennte die Cyborgs ein tiefer Abgrund von den Bios, und deshalb bezeichneten die Medien sie manchmal als »Die Legion der Verdammten«. Dies war auch der Grund, weshalb sie eine Aura des Geheimnisvollen umgab.
Booly war einen Meter fünfundachtzig groß, aber die Trooper IIs überragten ihn. Der Großteil ihres Geräts war in ihre Körper eingebaut, und deshalb überprüfte man die Einsatzbereitschaft, indem man winzige Displays ablas, die an verschiedenen Stellen ihrer Panzerung angebracht waren.
Auf der rechten Brustplatte des ersten Trooper II konnte man in Schablonenschrift den Namen »Rossif« lesen, auf dem linken Arm trug er das Symbol des l st REC, und an der Stelle, wo bei einem Menschen der rechte Bizeps gewesen wäre, ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz. Einer langen Tradition gemäß waren die Cyborgs berechtigt, anstelle der von den Bios bevorzugten Tattoos solche Bemalung zu tragen.
Jeder Trooper II war mit nicht weniger als zehn kleinen Inspektionsplatten versehen. Booly wählte davon willkürlich fünf aus, drückte sie mit dem Daumen auf und überprüfte die Displays. Energie zweiundneunzig Prozent, Kühlmittel achtundneunzig Prozent, Munition hundert Prozent, Lebenserhaltung hundert Prozent, elektronische Gegenmaßnahmen fünfundachtzig Prozent.
Booly blickte zu dem wuchtigen Kopf des Trooper II auf. »Ihre EGM-Bereitschaft ist mit fünfundachtzig Prozent angegeben. Erklärung.«
Der Sprachsynthesizer des Cyborgs klang wie ein auf niedrigen Touren laufendes Mahlwerk. »Hochwertige Filter sind knapp, Sergeant Major. Die Techs haben einen Auftragsrückstand.«
Booly nickte. Ersatzteile waren auf Algeron ein ständiges Problem. Gott sei Dank, dass die Naa relativ low tech waren. Die Wahrscheinlichkeit einer elektronischen Attacke war praktisch gleich Null. Er ging weiter.
Die Trooper Jones und Wutu kamen mit einer nur oberflächlichen Inspektion davon. Dafür zog sich Trooper Villain, die ja schließlich ein Greenhorn war, Boolys besondere Aufmerksamkeit auf sich.
Obwohl sie einen männlichen Namen gewählt hatte und genauso asexuell wie alle anderen war, hatte sie es vorgezogen, »Ms.« vor ihren Namen aufzumalen und ließ damit erkennen, dass sie sich immer noch als weibliches Wesen betrachtete. Booly wusste, dass das bei Cyborgs ein recht delikates Thema war, und nahm sich daher vor, stets weibliche Pronomina zu gebrauchen, wenn er sich auf sie bezog.
Er überprüfte ihre sämtlichen Displays, suchte dann den Boden rings um ihre mächtigen Füße nach irgendwelchen Spuren von Lecks ab und gab schließlich einen Zufriedenheit ausdrückenden Grunzlaut von sich. »Saubere Leistung, Villain. Sie und ich übernehmen die Spitze.«
Villain setzte dazu an, »Danke« zu sagen, erinnerte
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