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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Menschen hatten ein ähnliches System eingeführt und brachten dazu Rekruten nach Algeron, wo sie ihre ersten Kampferfahrungen sammelten.
    Der Schlüssel zu alldem war die Tatsache, dass der Imperator persönlich der Legion Algeron überlassen hatte und diese daraufhin jede weitere Kolonisierung des Planeten untersagt hatte. Und somit waren die Legionäre, mit Ausnahme einiger weniger früher Siedler, die einzigen Menschen dort, und die Naa hatten gelernt, sich mit ihrer Anwesenheit abzufinden, sie zu tolerieren und sie sogar zu nutzen.
    Der Bildschirm verriet Booly, dass man ihm einen Quad zugeteilt hatte, der offiziell »George Washington« hieß, aber besser unter dem Namen »Gunner« bekannt war. Nicht dass »George Washington« sein richtiger Name gewesen wäre, schließlich durften sich die Rekruten einen nom de guerre zulegen, was die meisten auch taten. Das war so etwas wie ein Band zur fernen Vergangenheit, wo die ursprüngliche, französische Fremdenlegion für Menschen aus vielen Ländern ein Zuhause gewesen war, Menschen, die auf der Flucht waren, sei es vor dem Gesetz, aus einer gescheiterten Beziehung oder vor sich selbst.
    Booly spürte, wie der Boden zitterte, und sah sich um. Ein Quad war hereingekommen. Er war siebeneinhalb Meter groß, wog fünfzig Tonnen, und auf seinen beiden Flanken hatte man große Zielscheiben aufgemalt.
    Booly schüttelte verblüfft den Kopf. Gunner war ein langjähriger Legionär und ein verrückter Hund. Manche Leute dachten, die Zielscheiben seien so etwas wie ein Witz. Booly wusste das besser. Gunner wollte sterben, schien aber vom Schicksal dazu auserlesen, ewig zu leben. Ganz gleich, wie dicht das Schlachtgetümmel auch war, ganz gleich, wie viele Legionäre fielen, Gunner überlebte. Das war sein Segen und zugleich auch sein Fluch.
    Booly ließ den Blick über die Liste nach unten wandern. Er hatte den Quad und ein komplettes Kontingent an Trooper IIs. Drei davon waren erstklassig, mit wenigstens je einer absolvierten Schlacht unter ihrer Tarnung, aber einer, eine Neue mit dem nom de guerre Napoleon Villain, kam frisch von der Erde. Er würde sie im Augen behalten.
    Eine halbe Gruppe von fünf Bios unter dem Kommando eines Sergeant, den sie als »Roller« kannten, vervollständigte seine Truppe und würde auf Gunner sitzen. Booly hätte es begrüßt, einen weiteren Quad oder doppelt so viele Bios zu haben, aber die Truppe war ausreichend. Zumindest hoffte er das.
    Er löschte den Bildschirm, sprang herunter und stellte fest, dass die Patrouille sich formiert hatte. Roller war irgendwie stolz darauf, seine Leute bis zum letzten Augenblick frei herumlaufen zu lassen, und sie dann, wenn es so aussah, als würde er es nicht mehr schaffen, in perfekter Formation aufgestellt zu wissen. Die Quads hinten, Trooper IIs in der Mitte und Bios vorne. Die Offiziere, ganz besonders weniger erfahrene, trieb das in den Wahnsinn. Booly ignorierte es einfach, als besäße er eine so himmlisch gesegnete Natur, dass die Welt um ihn herum sich immer nach seinen Wünschen darstellte.
    Roller war wütend, ließ sich aber davon nichts anmerken; er stand in perfekter Haltung zwei Schritte vor seinen Leuten.
    »Sergeant Major.«
    »Sergeant.«
    »Truppe ist bereit zur Inspektion.«
    »Danke.«
    Booly trat an Roller vorbei und ging auf den ersten Legionär zu seiner Linken zu. Sie hieß Kato, gehörte der Legion seit fünf Jahren an, trug einen Nasenstecker und eine um den Hals tätowierte, gepunktete Linie. Booly baute sich vor ihr auf, musterte ihr Gerät mit geübtem Blick, war damit zufrieden und ging weiter.
    Der nächste Soldat war nicht so glücklich. Er hieß Imai, und Booly brauchte weniger als eine Sekunde, um festzustellen, dass die Peilbake, die an seinem Gürtel hätte befestigt sein sollen, nicht dort war.
    »Sergeant.«
    Roller tauchte rechts von Booly auf. »Sergeant Major?«
    »Die Notbake dieses Mannes fehlt.«
    Roller warf dem Übeltäter einen vernichtenden Blick zu. »Ich bin froh, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben, Sergeant Major. Wird sofort erledigt.«
    »Ja, sorgen Sie dafür«, sagte Booly und wusste, dass er damit Imai zu einer Woche Strafdienst verurteilt hatte. Unangenehm vielleicht, aber immer noch besser als ohne Aussicht auf Rettung in der Wüste abhanden zu kommen.
    Die restlichen Bios, O’Brian, Wismer und Jankolovich, bestanden die strenge Prüfung, und Booly begann mit den Trooper IIs. Sie wirkten etwas humanoider als die Trooper Is und waren

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