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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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ignorierte den gequälten Blick seiner Frau und lächelte Madam Dasser zu.
    »Einen schönen guten Tag, Madam Dasser. Was für eine freudige Überraschung.«
    »Überraschung, vielleicht«, erwiderte Madam Dasser, »aber keine besonders freudige. Ich bringe schlechte Nachrichten.«
    Madam Chien-Chus Teetasse klirrte, als ihre Hand zum Mund flog. Die eurasischen Augen, die Chien-Chu vor so vielen Jahren fasziniert hatten, waren vor Entsetzen geweitet.
    Dasser schüttelte den Kopf. »Nein, das war jetzt gedankenlos. Kannst du mir verzeihen, Nola? Die Nachricht hat nichts mit Leonid zu tun. Wenigstens nicht direkt.«
    Chien-Chu seufzte, klappte die Messingbox neben seinem Ellbogen auf und entnahm ihr eine Zigarette. Eigentlich sollte er nicht rauchen, aber das schien jetzt ohne Belang. Er spürte, wie die Zigarette sich entzündete, und sog den Rauch in die Lungen. Dann blies er ihn in einem langen, dünnen Strom von sich.
    »Und?«
    Dasser nippte an ihrem Tee. »Der Imperator hat seine Streitkräfte angewiesen, sich vom Rand zurückzuziehen. Das war gestern Nachmittag. Der größte Teil des 3 rd REI und Einheiten des 4 th und des l st REC haben vor sieben Stunden versucht zu starten. Man hat sie aufgehalten und unter Arrest gestellt.«
    »Und General Mosby?«
    »Der General und ihr Stab sind des Hochverrats bezichtigt worden.«
    Madam Chien-Chu wurde blass. Rückzug bedeutete den fast sicheren Tod all derer, die auf Spindle weilten. Ihre Hand zitterte leicht, als sie auf einen abgedunkelten Holotank wies. »In den Nachrichten war davon aber nichts zu sehen.«
    Dasser lächelte verkniffen. »Das wird bald kommen. Scolari hat die ganze Geschichte vor einer halben Stunde den Medien präsentiert. Ihre Erklärung war recht einseitig, um es gelinde zu formulieren.«
    Chien-Chu dachte an seinen Sohn, seine Schwiegertochter und die Millionen anderer Menschen, die in den
    Randzonen lebten. Der Imperator hatte sie alle geopfert. Er zog an seiner Zigarette. Seine Stimme klang leise, aber man konnte die Wut heraushören.
    »Scolari ist unfähig, eine Idiotin … aber ich hatte auf den Imperator gehofft.«
    Dasser wollte das Offenkundige sagen, ihm einen Anstoß geben, entschied sich aber dann dafür, ganz ruhig zu bleiben.
    »Ja, die ganze Geschichte ist höchst bedauerlich.«
    Er sah ihr in die Augen und wählte seine Worte mit Bedacht.
    »Diese Gruppe von Schritstellem, von der du mir erzählt hast.«
    »Ja?«
    »Könnte ich an einem Treffen teilnehmen?«
    Dasser lächelte. »Wir würden uns sehr freuen.«
    Chien-Chu nickte, drückte die Zigarette aus und fluchte, als er sich dabei den Finger verbrannte.
    Gott weiß, es wäre besser, läge ich aufweichen Seidenkissen Von Duft umhüllt,
    Wo Liebe ausklingt in glückseligen Schlaf. Pulsschlag an Pulsschlag, Atemhauch an Atemhauch,

    ersehnend ein Erwachen leis und innig.
    Doch mich erwartet mit dem Tod ein Stelldichein,
    um Mitternacht in einer Stadt in Flammen, dann, wenn der Frühling dies Jahr wieder nordwärts zieht,
    Und ich das Wort, das ich einst gab, dann halten muss.
    Dann werde ich kommen, zu dem Stelldichein
    Legionär Alan Seeger Gefallen an der Somme Standjahr 1916
    Legionsaussenposten NA-45-16/R,
    GENANNT »SPINDLE«,
    Imperium der Menschheit
    Speerkommandeur Ikor Niber-Ba spürte, wie sein Herz vor Stolz anschwoll, als der gesamte Kampfverband aus Jägern und Truppentransportern in Formation ging und Kurs auf den seltsam geformten Asteroiden nahm. Alle drei Schlachtschiffe unter seinem Kommando waren dem
    Zielobjekt näher gerückt, hatten dadurch den Abstand verringert, den die kleineren Schiffe zurücklegen mussten, und auf die Weise dafür gesorgt, dass auch ihre mächtigen Waffen in das Kampfgeschehen eingreifen konnten. Er sah jetzt die Oberfläche des Asteroiden und darauf Stellen, wo Metall und geschmolzenes Felsgestein kirschrot glühten; und er erfreute sich an der Leistung des Speers.
    Sie hatten den Asteroiden jetzt beinahe einen ganzen hudathanischen Tag lang mit massivem Beschuss belegt, jede einzelne Anlage auf der Asteroidenoberfläche, die sie entdecken konnten, zerstört und damit alles auf den letzten Angriff vorbereitet. Und was das für ein Angriff sein würde! Jeder Soldat, der nicht zur Bedienung der Schiffe benötigt wurde, würde daran teilnehmen.
    Das Licht spiegelte sich in den Rümpfen der Raumjäger, als diese zu einem letzten Tiefflugmanöver ansetzten. Die Truppentransporter schoben sich langsam vor, dunkle Silhouetten vor der

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