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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Mann sein! Seine Entscheidung hatte von Anfang an festgestanden.
    Sie brauchten fast eine Viertelstunde, um den Rand der Metropole zu erreichen und den Freeway in Richtung Subport Siebzehn zu verlassen. Obwohl der Raumhafen ziemlich groß war, war er doch nur einer von dreißig, die Imperial City umgaben und das gewaltige Verkehrsaufkommen in der Hauptstadt bewältigten.
    Mosby sah zu, wie Repeller aufflammten und ein riesiges Transportschiff, von dem man nur die von den Navigationslichtern beleuchteten Umrisse erkennen konnte, in eine Startzone bugsiert wurde. Sie hoffte, dass es einer von ihren Transportern war, voll gepackt mit
    Legionären und nur Sekunden von relativer Sicherheit entfernt. Die Limousine bog ab und beschleunigte in eine Nebenstraße hinein. Links und rechts von ihr ragten Lagerhäuser auf. Mosby sah vor ihnen einen Kontrollpunkt, spürte wie die Nase der Limousine sich hob, als der Fahrer die Rotoren abbremste, und stemmte die Füße gegen den Vordersitz, als die Limousine langsamer wurde. Scanner lasen die Strichkodes auf beiden Stoßstangen, ein Computer bestätigte die VIP-Nummernschilder und aktivierte eine Vielzahl automatischer Waffensysteme. Sicherheitssysteme schalteten sich ein, Lichter leuchteten grün auf, und Mosby seufzte erleichtert.
    Wenn Madam Dassers Sicherheitskräfte es schaffen konnten, ein mikrobotisches Schnüffelgerät in den imperialen Palast einzuschmuggeln, dann konnte die Geheimpolizei des Imperators natürlich ohne Mühe das Gleiche tun. Mosby hatte sich auf die sehr reale Möglichkeit einer Falle eingestellt, aber dafür wäre dieser Kontrollpunkt jetzt der ideale Ort gewesen, und dass nichts geschehen war, nahm eine schwere Bürde von ihr.
    Die Limousine schwebte im weiten Bogen um das Terminalgebäude auf die Startbahn hinaus zum Nordende des Feldes. Autolader, Wartungsbots und sonstige Fahrzeuge huschten beiderseits an ihnen vorbei. Durch die Windschutzscheibe konnte man Lichter erkennen, als eine Reihe Transportschiffe ihre Checks durchführten und sich zum Start vorbereiteten.
    Jennings sprach in sein Handy und steckte es wieder weg.
    »Sieht gut aus, General. Ich habe veranlasst, dass Sie an Bord der Enduro gehen. Das ist das größte Schiff und, falls es zu einer Verfolgungsjagd kommen sollte, auch das schnellste.«
    Mosby verspürte gemischte Gefühle, verdrängte sie aber gleich wieder. Obwohl sie normalerweise Offiziere verachtete, die ihren Rang dazu nutzten, um ihre persönliche Sicherheit zu garantieren, war es jetzt von entscheidender Wichtigkeit, dass sie nach Algeron durchkam.
    Falls die Flucht glücken sollte, würde Scolari sie als »Meuterei« bezeichnen und gegen die Legion vorgehen. Mosby hatte die Pflicht, St. James so früh wie möglich zu warnen. Dass sie in seinem Bett willkommen sein würde, war zwar nett, aber im Augenblick ohne Belang.
    Vor ihnen war ein Transportraumschiff in der Dunkelheit zu erkennen. Die Tür der Limousine öffnete sich zischend, und Mosby stieg aus. Sie sah sich um. Wo war ihr Adjutant, der sie an Bord geleiten sollte?
    Sie hatte die Frage noch nicht ausgesprochen, als plötzlich grelles Licht die Nacht in den Tag verwandelte und ein Scheinwerfer sie blendete. Die Stimme kam von nirgends und doch überall.
    »Keine Bewegung! Sie stehen unter Arrest! Jeder Versuch, zu fliehen oder mit anderen Verbindung aufzunehmen, führt zu Ihrem Tod!«
    Vier gepanzerte Truppentransporter umringten die Limousine, richteten ihre Waffen auf sie.
    Mosby erstarrte. Es hatte wenig oder gar keinen Sinn, etwas anderes zu tun. Scolari hatte von Anfang an Bescheid gewusst, hatte auf den perfekten Augenblick gewartet und sie jetzt festgenagelt. Später würde das einen Unterschied machen, den Unterschied zwischen einer Ver-schwörung zur Meuterei und der Meuterei selbst, beides Vergehen, die für die Todesstrafe ausreichen würden.
    Sie hörte Scolari, ehe der Admiral tatsächlich auftauchte. Ihre Stiefelsohlen hatten Metalleinlagen, sodass sie beim Gehen klackende Geräusche erzeugten.
    Das Gesicht des Admirals war schmal, strahlte aber vor Freude. Sie hatte das, was sie sagte, eingeübt.
    »Oh, was haben wir denn hier? Die so hoch gelobte Legion verdrückt sich bei Nacht und Nebel? Nach Hause, wohl? Wie traurig, dass eine so ruhmreiche Organisation einen so schändlichen Tod sterben muss.«
    Mosby zuckte die Achseln. »Ich mag sterben, aber die Legion wird weiterleben.«
    Scolari schüttelte mit gespieltem Mitgefühl den Kopf. »Das glaube

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