Der Augenblick der Liebe
not in Service at this time... Das war atemraubend. Das war, als wäre er viel zu schnell bergauf gerannt. Es dauerte längere Zeit, bis er aus dem Japsen herauskam und ihm wieder ein Atmen gelang, ein Durchatmen. Daß ihm das so den Kreislauf zerschlug, erschütterte ihn. Er hatte gedacht, er sei Herr des Verfahrens, er könne planen, entscheiden und auf alles mögliche halbwegs klug und gefaßt reagieren. Und jetzt erlebte er sich in reiner Atemnot! The number you are calling is not in Service at this time ...
Er mußte an diesem Abend trinken. Calvados. Mehr Calva dos als Anna trank er. Zusammen tranken sie eine Flasche Calvados. Anna sagte: Unglaublich. Er sagte: Ich weiß. Aber, sagte er, er sei in einer Not, die er Anna nicht enthüllen könne. Er bat sie heftig, nicht nachzufragen, um welche Art Not es sich handle. Eine Gesundheitsnot sei es keinesfalls. Bitte, Anna, verschieb alle Fragen auf später. Er wird¹s überleben. Dann ... nicht wahr. Annas Augen waren wieder das Meer. Es war in diesen Augen keine Willensäußerung sichtbar oder spürbar. Der reine Blick. Annas reiner Blick. Er sagte: Anna, ich bin dir dankbar, wie ich dir noch nie dankbar war. Sie sagte eben nicht: Warum dankbar, sie sah ihn nur an. Empfing ihn, wie einen nur das Meer empfangen kann. Du spielst keine Rolle. Das tut gut. Es gibt dich nicht. Das hilft.
Den Anruf am nächsten Tag zu wiederholen wagte er nicht. Aber es gelang ihm, in Port of Spain das Tourist Office anzurufen. Madelon Pierpoint? Nein. Jemand, der so heißt, arbeitet hier nicht. Danke. Wieder die Atemknappheit. Plus Schweißausbruch diesmal. Er mußte aus dem Haus. Er ging, rannte fast, nur weg von Anna. Er konnte sich ihr jetzt nicht mehr aussetzen. In ihm stürmten SanFranciscoBerkeley und ChapelHillBilder durcheinander. Er konnte sich dieses Ende nicht gefallen lassen. Vielleicht war er drüben sogar nötig. BeateJulietteThemire! Er könnte jetzt zusagen für immer. Es war durchgespielt. Eine bestimmtere Bestimmtheit gab es nie. Sie, einmal am Telephon: Sie habe die ganze Nacht nicht geschlafen vor Wollen und Nichtdürfen. Er mußte hinüber. Die Dollars waren noch nicht zurückge wechselt. Bravo! Bravo! Bravo! Anna brachte sich durch. Die Töchter brachten sich beziehungsweise ihre Männer durch. Er wird sich durchbringen zusammen mit ihr. Sie wird ihre Diss schreiben. Er kann helfen. Mach mich zu deiner Frau, dann schürft mich Lizard¹s Lächeln nicht mehr. Hatte sie gesagt. In einem der drei Zimmer, in denen sie waren. Sobald die Diss durch ist, beginnt das Leben, von dem sie in ihren drei Zimmern geredet haben. Nächtelang haben sie geredet. Die Diss geschmissen, auf die Diss geschissen. Das wird widerrufen. Was kann sie getan haben? Wo kann sie sein? Nie mehr. Hat sie gesagt. Hat es sich versprochen. Das heißt, er kann sich ihr in den Weg werfen. Wohin kann sie in aller Panik geflohen sein? Mr. Hardy anrufen? Niemals. Professor Rosenne? Niemals. Er muß hinüber. In der Ab teilung wird sie hinterlassen haben, wo sie ist. Sie hat doch noch ihre Klasse. Er muß hin. Sie ist zu einer Freundin. Nein, sie ist bei diesem Jeffrey, dem Ängstlichen, der feudal wohnt, dem sie die Asche seines Vaters auf dem Green ausgestreut hat. Der hat sie aufgenommen. Wahrscheinlich sogar keusch. Aber einen Nachnamen hat sie nie gesagt.
So rannte Gottlieb durch die Wälder. Saß dann vor Anna. Verfluchte die Evolution, die aus jedem einen Geheimnis träger macht. Dieser Menschenpfusch. Da hockt man vor ein ander und keiner sieht in den anderen hinein. Read my
Weitere Kostenlose Bücher