Der Aurora Effekt
mit teils militärischer Unterstützung wie du gesagt hattest.«
»Ist es ja auch, neben Instituten wie der Stanford University und der University of California, Los Angeles und dem geophysikalischen Institut der University of Alaska gehört allerdings auch die US-Air-Force mit zu den Investoren. Genauso wie die US-Konzerne Raytheon Corporations, immerhin unter den Top 50 der 500 größten Weltkonzerne zu finden, sowie E-Systems, ein Spezialist in Sachen Kommunikation und Nachrichtendienste.« Angelique las mit etwas monotoner Stimme ihren Zettel ab. »So Mark, jetzt pass aber mal auf, es gab da im Jahr 1994 eine Anhörung vor dem amerikanischen Senat zum Thema HAARP-Projekt. Sämtliche Gelder für das HAARP-Projekt wurden eingefro-ren, nicht weil man im HAARP-Projekt eine Gefahr sieht, sondern vielmehr weil nicht gewährleistet werden konnte, dass mit der HAARP-Technologie Erdtomographie sowie die Kontrolle über die Einhaltung der Atomwaffensperrverträge möglich sei. Verwunderlich ist dabei aber jetzt, dass trotz des Einfrierens sämtlicher staatlicher Mittel unverändert weiter am HAARP-Projekt entwickelt und gearbeitet wurde. Woher kommen diese Gelder?«
Winter hörte Angelique aufmerksam zu, während er angespannt auf die Straße blickte. Sie waren jetzt schon etwas über zwei Stunden unterwegs und die gleichbleibend weiße Schneelandschaft ermüdete seine durch eine dunkle Sonnenbrille geschützten Augen. »Das ist ja in der Tat seltsam, bedenkt man, dass so ein Projekt sicherlich viele Millionen, wenn nicht sogar Milliarden verschlingen dürfte.«
Angelique kam langsam in Fahrt. »Richtig Mark, das ist genau der Punkt. Wie heißt noch mal dieser Spruch? Wer die Musik bestellt, muss diese auch bezahlen. Andersherum, wer bezahlt, was will er mit diesem Projekt erreichen? Es kann sich dabei ja offensichtlich definitiv nicht mehr um reine Forschungsarbeiten handeln.«
Mit gemischten Gefühlen saßen sie eine zeitlang schweigend im Range Rover und betrachteten die vorbeiziehende, surreal schöne Landschaft. Diese Weite des Landes, diese Stille, einfach wunderschön.
Winter wurde den Verdacht nicht los, dass Angelique ihm irgendetwas verheimlichte, verzichtete aber vorerst auf weitere Nachfragen.
Von hinten näherte sich ihnen ein silberner Jeep, der sie hupend mit hohem Tempo überholte. Winter sah zwei männliche Insassen in dem Wagen, die düster zu ihm herüberblickten. Auf der Seitentür des Jeeps erkannte er noch einen großen braunen Bärenkopf, bevor der Wagen zügig an ihnen vorbeipreschte.
»Man, was für Idioten, wie kann man auf dieser Strecke nur so halsbrecherisch heizen. Zum Glück gibt es hier kaum Gegenverkehr.« Winter schaute dem Jeep nach, der schon hinter der nächsten Kurve verschwunden war. Nach drei endlos langen Stunden Autofahrt machten sie eine Pause und Winter kam aus einem kleinen Kiosk, einer scheinbar namenlosen kleinen Ortschaft, mit frischen belegten Brötchen, Heißwürstchen und Wasser zurück. Angelique blickte in Gedanken versunken auf, als Winter sich mit den Lebensmitteln bepackt auf den Fahrersitz fallen ließ. »Fehlt nur noch der Hamburger, Mark.«
»Sorry, das war das einzig Essbare was ich in dem Laden gefunden habe«, entschuldigte sich Winter.
»Kein Problem, Mark, hast super gekocht«, entfuhr Angelique ein verschmitztes Lob.
Eine Stunde später durchfuhren sie die Ortschaft Gakona, von hier aus war es nicht mehr weit bis zum HAARP-Projekt und die Spannung im Range Rover stieg spürbar an. Angelique sagte jetzt gar nichts mehr und Winter schwelgte in Gedanken, ob er dort im Nirgendwo Antworten auf den Verbleib von Isabel finden würde.
Dreißig Minuten später, schon endlos lange hatten sie weder ein anders Fahrzeug noch Häuser oder andere Zeichen der Zivilisation gesehen, fuhren sie an einem kleinen Hinweisschild mit der Aufschrift HAARP vorbei, welches auf eine etwas uneinsichtige Abbiegung links von ihnen zeigte.
»Von wegen öffentlich, das muss man hier erstmal finden«, sagte Winter.
»Man kommt natürlich auch nicht zu jeder Zeit da rein, ich hab ja extra meine Kontakte über das DLR spielen lassen, damit da heute für uns im kleinen Kreis, zusammen mit einigen Wissenschaftlern und Studenten aus Boston, eine Tour organisiert wird.« Angelique zwinkerte Winter zu.
»Vitamin-B, ist schon klar, Angelique. Wer verirrt sich auch sonst normalerweise in diese Einöde außer Wissenschaftlern«, antwortete Winter.
»Normalerweise kann man den
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