Der Aurora Effekt
Umwelt sowie die Gesundheitsgefährdung der Menschen generell. Winter stutzte, er las plötzlich `was von HAARP als klimabe-einträchtigendem Waffensystem, das man eventuell auf bewegliche Ziele wie feindliche Raketen zu deren Zerstörung ausrichten könne. Ein neues SDI-Projekt? Weiterhin ist in dem Bericht von der Angst die Rede, dass man mit HAARP große klimatische Veränderungen hervorrufen könne, nicht nur im unmittelbaren Umfeld der Anlage. Warum habe ich da noch nie etwas von in der Presse gelesen, fragte Winter sich abermals.
»HAARP steht in Verbindung mit 50 Jahren intensiver Weltraumforschung für eindeutig militärische Zwecke, beispielsweise als Teil des ›Kriegs der Sterne‹, um die obere Atmosphäre und die Kommunikation zu kontrollieren. Solche Forschungsarbeiten sind als schwerwiegend umwelts-chädigend anzusehen, sie können unübersehbare Auswir-kungen auf das Leben der Menschen haben. Niemand weiß heute mit Sicherheit, welche Auswirkungen HAARP haben kann. Der Geheimhaltung in der militärischen Forschung muss entgegengewirkt werden. Das Recht auf Öffentlichkeit und demokratische Kontrolle militärischer Forschungs-projekte und die parlamentarische Kontrolle müssen gestärkt werden.«
Winter las diesen Absatz Angelique laut vor, die ungläubig den Kopf schüttelte. »Das hört sich wirklich nach Science-Fiction an, Krieg der Sterne.«
»Immerhin steht das hier aber wortwörtlich im Bericht des EU-Parlaments. Ich finde das schon sehr merkwürdig, wenn man vor allem bedenkt, was wir in den letzten 24 Stunden erlebt haben.«
Heschenbach, der nichts von Narbengesicht zu wissen schien, legte seine Stirn in Falten. Angelique und Winter warfen sich aber rasch einen Blick zu, der ihnen sagte, dass man Heschenbach noch nicht einweihen wolle. Noch nicht zu diesem Zeitpunkt.
Winter tat so als ignorierte er Heschenbachs Blick und blätterte weiter durch den Bericht, der noch allerlei Formulierungen enthielt, die Bedenken an der HAARP-Technologie äußerten. Aber brachte ihn all dies bei seiner Suche nach Isabel weiter?
Heschenbach brachte eine Runde Earl-Grey-Tee und Winter merkte plötzlich, dass er durstig und hungrig war. Gerade wollten sie ihr Lunchpaket, das Mable ihnen mit auf den Weg gegeben hatte, anbrechen, als Heschenbach mit frisch belegten Broten erneut zu ihnen kam. Während sie sich die Brote schmecken ließen, erzählte ihnen Heschenbach noch Details aus seinem neben der Arbeit ziemlich freudlosen Leben in Alaska. Angelique saß die letzten Minuten stumm daneben und schien über irgendetwas zu grübeln. Winter bemerkte Angeliques abwesenden Blick und schaute sie fragend an.
»Mark, ich glaube, mir ist gerade etwas wichtiges eingefallen. Das Foto von Isabel und diesem Fynn, weißt du noch wie das aussah?«
Winters Magen zog sich zusammen, nur zu gut konnte er sich an dieses Bild erinnern.
Angelique schien plötzlich erregt. »Mark, ich weiß wo dieses Foto aufgenommen wurde«, stiess sie plötzlich aus.
»Sealand, die Meeresplattform heißt Sealand auf der das Foto gemacht wurde«, behauptete sie felsenfest überzeugt. »Ich bin mir ganz sicher, das ist Sealand.«
»Sealand? Was zum Teufel ist Sealand?«, fragte Winter erstaunt.
Heschenbach schaute die ganze Zeit nur sprachlos von Angelique zu Winter und verfolgte ihre Diskussion einen Moment aufmerksam und verschwand dann kurz in der Küche.
»Sealand ist eine Stahlplattform vor der Küste Englands. Man hat diese im zweiten Weltkrieg zur Abwehr von See- und Luftangriffen in der Mündung der Themse errichtet. Das besondere an Sealand ist aber nicht die Plattform an sich, sondern die politischen Umstände, die diese Plattform einzigartig machen. Sealand ist nicht nur irgendeine Plattform im Meer, Sealand ist eine eigene Mikronation. Quasi ein eigener monarchischer Staat mit eigener Währung und eigener Regierung.«
Winter starrte Angelique ungläubig an. »Ich erfahr hier heute Sachen, was kommt als nächstes?«
Angelique verkniff sich ein Lächeln. »Entschuldigung Mark, aber da musst du jetzt durch. Früher war Sealand eine richtige Piratenhochburg. In dem rechtsfreien Raum gaben sich Gesetzlose die Hand. Bis heute ist die genaue Rechtslange ungeklärt, Paddy Roy Bates heißt das Oberhaut von Sealand, das dort bis heute, sagen wir mal, regiert und seitdem für eine Anerkennung durch die Staatengemeinschaft kämpft. Sealand wird heute vorwiegend als sichere Serverfarm genutzt, vor allem für Onlinespielcasinos
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