Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch

Titel: Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Lesch
Vom Netzwerk:
niemand untersucht.
    Stattdessen liest man nur davon, dass dort immer wieder
Flugzeuge, Schiffe oder Menschen verschwinden (obwohl es dort meines Wissens kaum Zigarettenautomaten gibt). Ein Gebiet, in dem offenbar ganz außergewöhnliche Bewegungen stattfinden, in dem so außerordentliche Kräfte am Werk sind wie im Schleudergang Ihrer Waschmaschine.
    Reißt da etwa die Raumzeit auf? Ist das Bermudadreieck das Tor in andere Universen? Um das herauszufinden, stecken Sie jetzt bitte nicht den Kopf in die Waschmaschine! Oder passieren hier nur ganz banale Gasbewegungen? Der Angriff der Mörderblase also, die mit größter Freude regelmäßig den Stolz der Luftoder Seeflotte in die Tiefe reißt? Masseströmungen, die dazu führen, dass Kompassanlagen von Schiffen eben mal ausfallen, dass man ein bisschen die Orientierung verliert und das Meer anfängt zu brennen (das hat Kolumbus jedenfalls behauptet, ob er nüchtern war oder nicht, entzieht sich meiner Kenntnis)?
    Mit anderen Worten: Handelt es sich hier um etwas übernatürlich Natürliches? Oder handelt es sich um etwas ganz Normales? Eine Nachfrage beim Schiffsversicherer Lloyd hilft bei der Beantwortung dieser Frage kaum weiter. Statistisch gesehen verschwinden im Bermudadreieck nämlich nicht mehr Schiffe als an anderen Orten der Weltmeere.
    Wie also erklärt sich seine Beliebtheit in Sachen Hokuspokus? Alles nur Schmu? Genau genommen ist das Bermudadreieck erst so richtig aufgetaucht, als jemand
ein Buch darüber geschrieben hat. Und seit ungefähr zehn Jahren ist es wieder verschwunden. Also mit anderen Worten: Das Bermudadreieck ist quasi in sich selbst verschwunden. Einfach weg.

… 19, … 20, ich komme!
    Tarnkappenbomber
    Tarnkappe. Sie kennen doch die Geschichte? Ich frage nur, weil, sie stand ja seinerzeit nicht in der Zeitung. Da hat also der Siegfried … Konnte der eigentlich lesen? Und wenn ja, was? Zeitungen jedenfalls nicht. Da geht es ihm wie Ihnen. Die gab’s schließlich noch nicht. Deswegen hatte der auch so viel Zeit für allerlei Aventüren, wie man das damals nannte. Wenn heute einer mit zwölf Kumpels auszöge, um die Angebetete, notfalls mit Gewalt, davon zu überzeugen, bei ihm einzuziehen, und dabei eine Spur der Verwüstung in der nächstgelegenen Kleinstadt hinterließe (sagen wir mal, die Söhne des Bürgermeisters wären tot und auch das Terrarium des örtlichen Zoos um eine Attraktion ärmer), dann stünde das heute ganz sicher in der Zeitung.
    Jedenfalls hat Siegfried gedacht, es würde sich nebenbei ganz gut machen, wenn er Kriemhild etwas Nettes mitbrächte. Einen Hort. Das ist jetzt nicht das, was Sie
vielleicht denken, sondern einfach eine ganze Menge Kohle, die der Bürgermeister quasi am Staat vorbei ins Ausland geschafft hat. Dort hat er das alles fein säuberlich gehortet und von einem kleinwüchsigen Herrn namens Alberich anlegen lassen. Weil der aber eine Tarnkappe hatte, konnte er praktisch von jetzt auf gleich verschwinden. Komplett. Er war einfach unsichtbar. Nicht nur für die Steuereintreiber, CDs gab’s damals ja auch noch nicht, sondern überhaupt und generell.
    Nur der Siegfried, der alte Nibelunge, der hat’s gewusst. Und … Ach, Sie kennen die Geschichte wirklich nicht? Die Nibelungensage von damals? Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen. Eigentlich wollte ich sie auch nur als Analogie benutzen für den Begriff Tarnkappenbomber.
    Das ist nämlich eine ähnliche Geschichte, nur dass damals ein Schatz versenkt wurde, heute nimmt man Steuergelder dazu, die pflichtschuldige Bürger vorher ordnungsgemäß und nicht über die Alberich-Connection abgeführt haben. Genauer: Man braucht zwei Milliarden Dollar, um das neueste Modell »B-2-Spirit« zu bauen. Das nenne ich Fortschritt. Bei Nibelungs war es noch eine Art Mäntelchen, bei Potters ein Umhang - immerhin Weihnachten anno 1991 - heute darf’s etwas mehr sein. Das Prinzip ist immer das gleiche.
    Es geht um ein Verfahren, etwas möglichst unsichtbar zu machen. Also jetzt nicht unsichtbar in dem Sinne, dass man es gar nicht mehr sehen kann, sondern vor
allen Dingen in dem Sinne, dass es für die elektronischen Geräte in den Radaranlagen des Gegners unsichtbar wird. Und wie macht man das?
    Man benutzt bestimmte Formen und Oberflächen, sodass die Radarstrahlen von diesem Objekt so reflektiert und gestreut werden, dass es für den Beobachtenden (also für denjenigen, der da vor dem Radarschirm sitzt) nicht mehr erkennbar ist. Man entwickelt quasi einen Mantel, den

Weitere Kostenlose Bücher