Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
Rotorcar stieg. »Ihr Junge hier verliert Öl.«
    Knuckles krallte eine Hand um meine Schulter. Das war ein Fehler. Außerhalb des Cars mit genug Platz zum Manövrieren und einer Reaktion, die in meinem Kampfsimulator schon bereitlag, hielt ich mich nicht zurück. Ich schnappte ihn am Kopf, trat ihm das linke Bein unter dem Körper weg und schob. Er fiel hin. Dabei schnappte ich ihm geschickt den Bowler vom Kopf. Es war ein beeindruckender Zug. Nicht der Stoß. Jeder mit genug Kraft und dem richtigen Winkel konnte einen Mark 3 umhauen. Den Hut nicht in meiner klobigen Pranke zu zerquetschen war die eigentliche Leistung. Vielleicht verbesserte sich endlich auch meine Feinmotorik.
    Ich staubte den Hut vorsichtig ab, während Knuckles sich abmühte, wieder auf die Beine zu kommen. Es war kein schöner Anblick.
    Ich dachte, Grey würde versuchen, mich mit seinen Gedanken abzuschalten, aber er tat gar nichts. »Lass mich das klarstellen, Megaton. Ich mag dich nicht, und wenn es nach mir ginge, würde ich dich bis zum allerletzten Schaltkreis verbrutzeln.« Seine Augen blitzten eine Sekunde lang grün auf. »Aber Mr. Greenman mag dich. Denkt, du könntest noch nützlich für uns sein. Ich glaube, du hast zu viel aufgezeichnet, aber hey, der Boss sagt, ich soll dich nicht anrühren, also rühr ich dich nicht an. Aber wenn er es sich anders überlegt …«
    Seine Augen blitzten erneut.
    Inzwischen hatte sich Knuckles knarrend auf die Beine zurückgekämpft. Er bellte drei aggressive Pfeiftöne in meine Richtung.
    »Das reicht«, sagte Grey. Er griff in seinen Anzug und zog einen dicken Umschlag heraus, den er mir reichte. »Schönen Gruß von Mr. Greenman. Ich rate dir, ein neues Apartment zu suchen, wieder Taxi zu fahren und das Ganze hier zu vergessen.«
    Grey und Knuckles kletterten zurück in ihr Rotorcar. Ich tippte grüßend an meinen Hut, als die Condor in die Luft stieg.
    Der Umschlag war voller Cash. Nicht schlecht für meinen ersten Arbeitstag als Detektiv. Ich konnte nur hoffen, der nächste Tag würde genauso lukrativ werden.
     

ZEHN
     
    Ich hatte versucht, Julie und die Kinder zu finden, und ich war tatsächlich näher herangekommen, als ich erwartet hatte, was aber überhaupt nicht besonders dicht war. Tony Ringo war jetzt fort, und ich hatte keine Möglichkeit, Abner Greenman zu finden. Selbst wenn ich ihn fand, bezweifelte ich, dass ich ihn überzeugen konnte, mir die Informationen zu geben, die er aus Ringos Kopf gesaugt hatte. Informationen, die höchstwahrscheinlich sowieso nicht viel Wert besaßen, weil Ringo ein Versager gewesen war. Man hätte schon ein Idiot sein müssen, um ihm Geheimnisse anzuvertrauen.
    Da waren aber noch die anderen beiden Schlägertypen, Hasenscharte und Kuppelkopf. Ich hatte keine Chance bekommen, mit ihnen zu sprechen, und inzwischen waren ihre Gehirne vermutlich auch geleert.
    Aber ich gab noch nicht auf.
    Das Bargeld in meiner Tasche, auch wenn ich mir noch nicht die Mühe gemacht hatte, es zu zählen, reichte aus, um zumindest ein paar Wochen lang meine Stromrechnung zu zahlen. Frei von der Bürde einer täglichen Arbeit konnte ich meinen Job vergessen und weitersuchen. Ich glaubte nicht, dass Greenman es schätzte, wenn ich seine Bezahlung verwendete, um mich weiterhin im Getriebe dessen festzuklemmen, was auch immer an schmutzigem Treiben hier passierte. Aber vielleicht tat er es doch. Chuzpe, hatte er gesagt.
    Dieses Ziel weiterzuverfolgen würde mich fast mit Gewissheit zurück zu einer Konfrontation mit Greenmans Schlägern führen. Solange mich Grey am An-/Aus-Schalter hatte, war ich deutlich im Nachteil. Mein eigenes Diagnoseprogramm hatte rein gar nichts in meinem elektronischen Gehirn gefunden. Ich hatte keine Wahl. Ich brauchte einen Experten. Meine Seelenklempnerin war nicht besonders glücklich, mich an ihrer Wohnungstür zu finden. Dies schrieb ich der späten Uhrzeit zu. Sie zog ihren Flanellmorgenrock zurecht.
    »Wie sind Sie an diese Adresse gekommen?«, fragte Doc Mujahid.
    »Telefonbuch«, antwortete ich.
    »Wie sind Sie am Portier vorbeigekommen?«
    »Er schlief. Hätte ihn vielleicht trotzdem geweckt, aber Sie haben ziemlich dicken Teppichboden in Ihrer Lobby, Doc. Also, wollen Sie mich nicht hereinbitten?«
    »Wissen Sie, wie spät es ist?«
    »Ich weiß immer, wie spät es ist, Doc.«
    Ein neugieriges Lächeln ging über ihr Gesicht. »War das ein Witz, Mack?«
    »Vielleicht.« Ich zuckte die Achseln. »Selbst ich bin mir nicht immer sicher.«
    Der

Weitere Kostenlose Bücher