Der Automatische Detektiv
und sie hätte mehr Sinn ergeben, wäre da nicht dieses kleine Teleportationsding gewesen, das mir am Abend vorher in die Hände gefallen war. Auf ein paar Durchbrüche warteten alle in Empire: Zeitmaschinen, Nahrungspillen und Teleportation führten die Liste an. Falls jemand ein brauchbares Teleportationsgerät erfunden hatte, wäre es schon auf dem Markt, mit einem eingängigen kleinen Jingle im Radio und Reklameflächen überall. Die Firma, die damit auf den Markt ging, würde ein Vermögen verdienen, weil jeder in der Stadt eines haben wollte. Vermutlich zwei.
Biologische wurden nicht immer von Barem oder Essen oder der Notwendigkeit, angehäufte Abfallprodukte zu entsorgen, motiviert, aber in der Teleportationsindustrie war eine Menge Geld zu machen. Der einzige Grund, warum es bisher noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt war, war der, dass jemand etwas Besseres vorhatte. Der Versuch, einen technischen Vorteil zu halten, war der stärkste Grund, den ich annehmen konnte.
Also hatte ich es entweder mit einer geheimen Alieninvasion zu tun oder mit einer Untergrundorganisation extremer Mutanten mit sehr fortschrittlicher Technik; entweder mit einer Invasion oder mit einem Aufstand. Beides klang nach Problemen und nach etwas, dem ein kluger Robo aus dem Weg gegangen wäre. Aber ich war schon so weit gekommen. Konnte genauso gut bis zum Ende gehen.
Ich sprang wieder an. Humbolt war schon auf und in Bewegung und wedelte mit einem Staubausrotter im Raum herum. Er ließ mich höflich vorbei.
»Morgen, Mack. Die Lady ist unten.«
»Schon?«
»Sie kennen die Puppe. Sie war nicht in der Lage, sich von dem Ding fernzuhalten.«
Sie konnte nicht viel Schlaf bekommen haben. Meine Defragmentierung hatte vier Stunden und zehn Minuten gedauert. Ich ging ins Labor und fand Lucia über den Tisch gebeugt mitten in Remontage-Versuchen vor.
»Hey, Mack, es dauert ein bisschen länger, als ich dachte. In höchstens ein bis zwei Stunden müsste ich aber fertig sein. Wie war das Nachladen?«
»Aufschlussreich. Ich glaube, ich habe ein paar Dinge verstanden.«
»Und was, Süßer?«
»Kann ich nicht sagen.«
Sie fuhr damit fort, mit einem Miniatur-Infrarotstrahl winzige Schweißnähte zu machen. »Ach, komm schon! Ich kann Geheimnisse bewahren. Ich versprech's!«
»Es ist keine Frage des Vertrauens«, sagte ich. »Es ist ein Programmfehler, an dem ich arbeite.«
»Warum lässt du nicht deine Seelenklempnerin einen Blick drauf werfen?«
»Hab ich schon. Sie sagte, es braucht eben seine Zeit.« Ich scannte die vielen verstreuten Teile. »Bist du sicher, dass du es wieder zusammensetzen kannst?«
»Wieder zusammensetzen? Himmel, Mack, Süßer, ich füge sogar noch ein paar Verbesserungen hinzu!«
»Lucia …«
»Entspann dich, Großer. Das ist mein Job: unabhängige Technologieberatung.« Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich hinterfrage ja auch nicht deine Fähigkeit, Dinge zu zerschlagen, oder?«
»Dinge zerschlagen ist einfacher, als sie wieder zusammenzusetzen«, sagte ich.
»Für dich vielleicht, Schätzchen.«
Humbolt kam mit einem Telefon in der Hand die Labortreppe herunter. »Yo, Mack, Anruf für Sie. Sagt, er sei ein Cop.«
Es war Sanchez. Ich dachte es mir schon. Soweit ich wusste, interessierten sich keine anderen Cops für meine Aktivitäten.
»Hast du eine Minute?«, fragte er. »Ich würde dir gern ein paar Dinge zeigen.«
»Eigentlich bin ich im Moment ziemlich beschäftigt, Sanchez.«
»Das war keine Bitte, Mack.«
Entweder war der Hörer laut genug, dass Lucia das Gespräch mithören konnte, oder sie stückelte sich Sanchez' Seite selbst zusammen. »Geh nur, Mack. Ich brauch dafür noch mindestens ein oder zwei Stunden.«
Sanchez musste sie gehört haben. Oder vielleicht war es ihm einfach egal.
»Ich warte unten«, sagte er. »Lass mich nicht zu lange warten.«
Er hängte auf. Keine Diskussion. Mir war klar, dass er es ernst meinte. Ich mochte ein harter Robo sein, aber wenn ich weitergraben wollte, konnte es nicht schaden, Sanchez auf meiner Seite zu haben.
»Ich bin in einer Stunde wieder da, Lucia. Höchstens in zwei.«
»Bis dahin bin ich fertig, Hübscher.«
Sanchez hielt Wort und wartete am Fuß der Proton Towers auf mich.
»Wie hast du mich gefunden?«, fragte ich.
»Das ist mein Job.«
Er nahm einen langen Zug von seiner Zigarette und schleuderte sie fort. Ein zweibeiniger automatischer Sauger hoppelte herüber, um sie mit mehr Enthusiasmus wegzuputzen, als selbst
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