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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Stöhnen, kaum hörbar, drang aus dem Mund des Kindes.
    Warner wandte sich zum Gehen, aber nicht, bevor er noch salopp vor mir salutiert hatte. »Wir sehen uns, Mack.«
    Als seelenlose Maschine weigerte ich mich, das Ganze persönlich zu nehmen, was einfach bedeutete, dass ich, wenn ich ihn schließlich zu fassen bekam, nicht schlampig sein würde. Er hatte mir jedoch versehentlich etwas verraten. Nur, dass es kein Versehen war, weil er mich nicht als Gefahr betrachtete.
    Sie produzierten ein Mutagen, und sie benutzten Holt dazu. Wie so viele Folgerungen, führte auch diese zu neuen Fragen. Empires Wasserversorgung wimmelte bereits von mutagenen Wirkstoffen. Ein paar hundert Hektoliter mehr würden einen unerheblichen Effekt haben. Aber rücksichtslose Alien-Eindringlinge machten sich nicht so viel Mühe, nur wegen eines unerheblichen Effektes.
    Die Arbeit ging weiter, alle ignorierten mich. Ich verschwendete noch einmal drei Stunden Saft damit, hilflos herumzuhängen, und fragte mich, ob mir irgendwer eine Nachladung anbieten würde, wenn es Zeit war. Wenn meine Batterie leer war, würden diese Kerle kein Kontergrav-Feld brauchen, um mich festzuhalten. Nicht, wenn eine Besenkammer genauso gut funktionierte.
    Die Beleuchtung des Labors wurde leuchtend rot, ein tiefes Summen kam aus den Lautsprechern.
    »Was ist los?«, fragte die Schnecke, die jetzt offenbar die Verantwortung trug.
    »Das System meldet einen Kontaminationsstoff in der Luft, der aus Labor sieben entweicht«, antwortete ein anderer Techniker. »Möglicherweise ein falscher Messwert, aber die Sicherheitsabteilung rät, dass wir das Gebiet räumen, bis es bestätigt wird.«
    »Wir hatten doch bisher nie falsche Messungen. Evakuieren Sie das Labor.«
    Sie drückten einen Knopf, und Holt verschwand in einem Loch im Boden. Die Techniker verließen geordnet den Raum. Ich dachte, das könnte meine Chance sein, nur hing ich immer noch im Kontergrav, und sie ließen meinen bösen Zwillingsbruder da, um eine Optik auf mich zu haben.
    Doktor Zarg betrat den Raum, zusammen mit zwei Drohnen mit langen Gliedmaßen. Der Security-Auto machte eine Bewegung, um ihm in den Weg zu treten.
    »Wegtreten!«, befahl Zarg.
    Ich hätte gewusst, dass der Doktor nichts Gutes im Schilde führte, aber mein böser Zwilling verfügte offensichtlich nicht über meine Instinkte. Er stapfte folgsam zu seinem Posten hinüber.
    »Hallo, Doktor«, sagte ich. »Nur auf der Durchreise?«
    Zarg zog an einem Hebel, und ich fiel zu Boden. Ich landete auf den Füßen, aber mein kaputter Knöchel hielt der Belastung nicht stand, und ich fiel hin.
    »Ich schätze, wir haben ein Sechs-Minuten-Fenster, Megaton. Können Sie gehen?«
    Ich stand auf. »Zwar nicht sehr schnell, aber gehen kann ich.«
    Zargs Drohnen näherten sich mir und zielten mit ihren Waffen auf mich. Ich machte keine Bewegung, sie zu stoppen. Wenn Zarg mich verschrottet sehen wollte, hätte er nicht diesen Aufwand betreiben müssen. Die Drohnen gingen dazu über, meine Verkleidung mit demselben goldenen Lack zu besprühen, den meine Zerstörer-Zwillinge trugen. Währenddessen wandte sich Zarg an mich.
    »Wir haben nicht genug Zeit, damit Sie mir Fragen stellen können, Megaton. Ist das klar?«
    Ich hatte keinen Grund, Zarg zu vertrauen. Aber es lief entweder auf das oder auf die Besenkammer hinaus, und mit meinem blitzschnellen elektronischen Gehirn war es keine schwere Wahl.
    »Klar, Doktor.«
    Zarg fertigte eine Fingereinheit an, die mit meiner kaputten identisch war. »Ersetzen Sie Ihren gebrochenen kleinen Finger.«
    Ich löste den alten Finger aus seiner Halterung und steckte den neuen hinein. Ich versuchte, ihn zu bewegen, doch nichts geschah. »Er funktioniert nicht.«
    »Richtig. Das tut er nicht.«
    Die Drohnen waren in sechzehn Sekunden mit meiner Lackierung fertig. Mit dem goldenen Lack glich ich den anderen Zerstörer-Sicherheits-Autos aufs Haar – wenn auch einer schwer beschädigten Einheit.
    »Folgen Sie mir«, sagte Zarg.
    Ich hinkte ihm nach. Wir gingen direkt an meinem bösen Zwilling vorbei, der nichts unternahm, um uns aufzuhalten. Ich klopfte ihm einmal auf den Metallkopf. »Wir sehen uns, Kumpel!«
    Die gesamte Sektion des Komplexes musste evakuiert worden sein, denn es war niemand in der Gegend. Die Drohnen gingen in eine Richtung, und Zarg führte mich in die andere.
    »Sie wechseln schnell die Seiten, Doktor«, sagte ich.
    »Falsch. Ich bleibe auf der logischen Seite. Wenn das Projekt beschleunigt wird,

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