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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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nichts sehen konnte, aber es vibrierte mit dem unmissverständlichen Brummen von startenden Raketen. Ich begann den Countdown für sechs Minuten.
    In dem Transporter stand ich vollkommen still, die Optiken auf die Kiste gerichtet. Ich zuckte mit keiner Servo. Die Zerstörer um mich herum schienen offline, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Bei meiner verringerten Effizienz war ich nicht sicher, ob ich es mit diesen Kerlen aufnehmen konnte. Als die sechs Minuten um waren, bewegte ich mich.
    Keiner der Automatischen interessierte sich dafür. Ich wollte die Kiste aufreißen und nachsehen, ob es Julie und April gut ging. Aber diese Kiste war wahrscheinlich der sicherste Ort für sie. Stattdessen zog ich an einem Hebel, um die Rampe zu senken. Empire City raste unter mir dahin. Zu schnell. Zu weit. Aber es war jedenfalls Empire. Ich war froh, dass sich Lucias Mondtheorie als falsch erwiesen hatte. Meine Differenzmaschine sagte mir, der Aufprall würde zwar ein paar Bolzen lösen, wenn ich sprang, ich würde aber weiterhin funktionstüchtig bleiben. Zu schade, dass man das von Julie und April nicht sagen konnte.
    Ich würde nur den Piloten überzeugen müssen, zur Landung anzusetzen. Selbst in meinem beschädigten Zustand konnte ich noch ziemlich überzeugend sein. Ich riss die Tür auf, ohne mich mit Klopfen aufzuhalten oder zu prüfen, ob sie verschlossen war. Zwei Pilotendrohnen bemannten die Steuerung.
    Ich scannte die Kommandotafel und stellte fest: Ich wusste nicht nur nicht, wie man sie bediente, sie war auch noch nicht einmal für die Bedienung durch eine Nicht-Drohne konstruiert. Die Piloten hatten jeder vier Arme, und sie drückten die Knöpfe mit effizienter Anmut. Da die Piloteneinheiten direkt mit dem Sensorbereich des Transporters verbunden waren, gab es kein Fenster. Zur Hölle, ich passte noch nicht einmal ins Cockpit.
    »Sagt mal, Jungs, ich weiß, das widerspricht euren aktuellen Direktiven, aber würde es euch etwas ausmachen, eine Kursänderung in Betracht zu ziehen? Ich wüsste das wirklich zu schätzen.«
    Die linke Drohne wirbelte ihren knopfartigen Kopf herum, um mich zu scannen. »Zerstörereinheit: in den inaktiven Modus zurückkehren.«
    So viel zur freundlichen Herangehensweise.
    Ich konnte diese Drohnen zerschmettern und hoffen, dass die Maschine störungssicher war und den Transporter notlanden würde. Sie würde sich selbst genauso wahrscheinlich zu einem nahe gelegenen Hangar umleiten, und wenn ich etwas Entscheidendes zerstörte, konnte alles zusammenbrechen. Zarg musste gewusst haben, dass dies passieren würde. Er hatte Julie und April bewusst in Gefahr gebracht, da ich nicht ohne sie gegangen wäre.
    Dann traf es mein Logikraster: Er hatte gewusst, dass sie in Gefahr sein würden, und der Doktor schien nicht die Art von Robo zu sein, die Leute grundlos in Gefahr brachte. Ich ging zu der Kiste hinüber und stemmte den Deckel ab. Keine Julie. Keine April. Nur Ersatzteile. Zarg hatte mich für dumm verkauft, für eine dämliche Niete ohne ein einziges Elektron Verstand.
    Und ich hatte ihn schon fast gemocht.
    Eine Explosion erschütterte den Transporter. Ich wurde zur Seite geschleudert. Zweifellos waren die Raketenmagazine sabotiert worden, damit ich nicht lästig werden konnte. Die Pilotendrohnen hielten uns mit kühler, automatischer Beständigkeit in der Luft. Bis das zweite und dritte Magazin in die Luft flogen.
    Der Transporter sank in steilem Winkel nach vorn, mein Knöchelaktuator und meine Gyros schafften es jedoch nicht mehr, mich aufrecht zu halten. Ich stolperte, krachte in das Cockpit und demolierte die Pilotendrohnen. Nicht, dass es eine Rolle gespielt hätte. Mit nur einem funktionierenden Magazin stürzte der Transporter rasch ab. Ohne Fenster musste ich die Zeit bis zum Aufschlag schätzen.
    Ich verrechnete mich um zwei volle Sekunden.
    Die Details des Aufpralls erfasste ich nicht. Meine Matrix spielte verrückt und ich wurde so lange nicht daraus schlau, bis alles vorüber war. Ich hatte noch weitere innere Schäden erlitten. Die Hydrauliken in meinem linken Arm waren beeinträchtigt, die Gliedmaße war schlaff und unempfänglich. Meine rechte Optik war gesprungen und voller atmosphärischer Störungen. Meine Gyros wurden als uneinheitlich verzeichnet, meine Balance war also nutzlos. Positiv gesehen war ich offenbar hinausgeschleudert worden, sodass ich mich nicht unter zehn Tonnen Altmetall begraben wiederfand.
    Ich lag auf der Seite. Noch versuchte ich nicht, mich zu

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