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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Würfel oft genug warf, und ich würde sie werfen, so oft es nötig war.
    »Ich kann Ihnen sagen, woher Sie kommen«, sagte Greenman.
    Ich öffnete halb die Tür und setzte einen Fuß über die Schwelle. »Und ich kann Ihnen sagen, dass es mir egal ist.«
    Es war eine ziemliche Lüge. Ich war ein wenig neugierig, und Greenman wusste das. Aber ich war ein guter Spieler.
    »Okay, Mack. Sie haben gewonnen.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Ich muss mein Fingerspitzengefühl verloren haben.«
    »Nicht Ihre Schuld«, sagte ich. »Ich bin defekt und unberechenbar, wie Sie wissen.«
    »Allerdings, Mack.« Er kicherte. »Das sind Sie.«
    Er führte mich zu einem Büro im Obergeschoss. Es war dreiundneunzig Prozent protziger herausgeputzt als der Rest der Lagerhalle; es war eher eine Lounge mit einem Schreibtisch als irgendetwas anderes. Ein Modell von Empires Stadtzentrum nahm die Mitte des Raums ein. Es war keine echte Version, sondern eine idealisierte alternative Stadtlandschaft. Alle Gebäude waren da, aber nichts von dem Schmutz, der geschwärzten Luft und dem überwältigenden Lärm. Keine Bürger oder Rotorcars oder verstopfte Freeways und kreischende Zip Trains. Keinerlei Leben.
    Greenman nickte in Richtung des Miniaturgrabsteins von einer Stadt. »Es sollte ein Utopia werden, unser Geschenk an die Erdlinge – dafür, dass sie ihre Welt mit uns teilen.«
    Ich verglich das idealisierte Empire mit meinen Speicherdateien des Originals in all seiner schlecht funktionierenden, kaputten, (mutmaßlich) ölig riechenden Pracht. Irgendwo auf dem Weg nach Shangri-La war irgendetwas fürchterlich schiefgegangen.
    »Es war zu viel, zu früh«, sagte Greenman. »Die Erdlinge waren noch nicht bereit dafür. Man kann keine Grundtheorien der Wissenschaft in einer primitiven Welt einführen. Selbst für den Transistor sind sie kaum bereit. Energieflux-Spulen und Antimaterie-Generatoren sind sie noch nicht ganz gewachsen. Oh, sie verstehen sie schon. Sie sind bemerkenswert intelligent und anpassungsfähig. Sie können sie auch bauen. Sie können sogar darauf aufbauen. Aber sie sind einfach noch nicht bereit dafür. Interessieren sich mehr dafür, die Welt zu schaffen, die sie auf den Titelblättern ihrer geliebten Schundzeitschriften gesehen haben.
    Ich denke, es hilft auch nicht, dass wir gewisse Schlüsseltechnologien zurückgehalten haben. Dinge, die zu gefährlich sind, um in ihre Hände gelangen zu dürfen. Dies ist das Endergebnis. Wie sagte noch gleich der Erdling Robert Burns? Auch die besten Pläne von Mäusen und Menschen gehen oft schief? Nun, ich kann Ihnen versichern, Mack, dass dies eine universelle Konstante ist, selbst in Welten ohne Menschen oder Mäuse.«
    Still betrachtete er das Modell.
    »Natürlich waren unsere Beweggründe nicht vollkommen altruistisch. Wir brauchten einen Versammlungsort, wo wir den Assimilationsprozess beginnen konnten.«
    Greenman öffnete eine Zigarrenkiste, die auf seinem Schreibtisch lag, und nahm einen Stumpen heraus. »Sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn ich rauche?«
    »Hab keinen Geruchssinn«, antwortete ich.
    Ich war überrascht, dass die Zigarre in seinen winzigen Mund passte, aber er schaffte es. Seine Antennen zuckten, als er das Ende mit seinen mentalen Kräften anzündete und einen langen Zug nahm.
    »Tabak. Wussten Sie, dass dieses Zeug auf meiner Welt illegal ist? Natürlich sind das die meisten Dinge. Cognac nicht. Aber nur, weil er dort nicht existiert.« Lächelnd schenkte er sich einen Drink ein. Er setzte das Glas an sein nasenloses Gesicht und schnüffelte, was bewies, dass da irgendwo Nasenlöcher versteckt waren, auch wenn ich sie nicht scannen konnte. »Ich liebe diesen Planeten.«
    »Das ist toll, Abner. Sind Sie jetzt fertig mit Philosophieren, oder soll ich später noch mal wiederkommen?«
    »Sie sind wohl nicht so für Smalltalk, wie?«
    »Roboter.«
    »Ja. Zielstrebige Kreaturen, Sie alle. Ich frage mich, ob Sie auch so schroff wären, wenn Miss Napier hier bei uns säße.«
    »Wir sind nicht hier, um über mich zu sprechen«, sagte ich.
    »Ist das Ihre subtile Art, das Thema zu wechseln?«
    »Nein, es ist meine schroffe Art, das Thema zu wechseln. Erzählen Sie weiter, Abner!«
    Er nippte an seinem Cognac und nickte. »Der erste Schritt bei der Assimilierung war, eine Stadt von morgen zu schaffen. Der nächste, die Erdlinge dazu zu bringen, Völker unserer vielgestaltigen und farbenfrohen Physiologie zu akzeptieren.«
    In diesem Augenblick machte es

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