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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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gelassen?«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Greenman. »Wir hätten es besser wissen müssen. Wir haben Zellproben von Tausenden von Mutanten gesammelt. Zu reinen Studienzwecken, um sicherzugehen, dass der Prozess glatt verläuft. Niemand außer einer Handvoll Forscher hatte Zugang dazu, aber die Akten waren weder versteckt noch geheim.«
    »Sie haben sie offen liegen lassen?«
    »Wir halten Fakten vor Erdlingen geheim, aber nicht voreinander. Wir hielten es nicht für notwendig. Alles verlief wie geplant. Es gab natürlich Abweichler, aber wir nahmen einfach an …«
    Er seufzte.
    »Es war naiv. Ich gebe es zu. Aber es war nicht so, dass die Akten leicht zugänglich gewesen wären. Sie befanden sich in einem Labor, in einem Aktenschrank.« Er schüttelte den Kopf. »Dumm, doch wir treiben nicht von Natur aus Doppelspiele. Wir sind Siedler, keine Spione.«
    »Hatte der Aktenschrank wenigstens ein Schloss?«, fragte ich.
    »Ja, aber leider kein besonders gutes. Während Ringo kurz bei mir angestellt war, nahmen die Abweichler Kontakt mit ihm auf. Sie zahlten ihm eine hübsche Summe, damit er die Informationen besorgte. Ringo, der sowohl bewundernswert ambitioniert als auch lächerlich dämlich war, fand, dass sie ihm nicht genug zahlten. Er beschloss, es wäre besser für ihn, Holt zu entführen und ihn als Geisel zu halten. Er stellte sich vor, beide Seiten gegeneinander auszuspielen und einen ordentlichen Gewinn einzufahren.
    Sein Plan war, die Bleakers sogar für das Ausleihen ihres Sohnes zu bezahlen. Er nahm Kontakt mit dem Vater auf und schloss ein Geschäft ab.«
    »Gavin hat seinen eigenen Sohn vermietet?«
    »Ja, nun, das war der Gedanke. Zu Mr. Bleakers Verteidigung muss ich sagen, dass ihm gesagt wurde, die Familie könne den Sohn begleiten, ein Auge auf ihn haben. Natürlich war Mrs. Bleaker, als Ringo zur Abholung ging, von der Idee nicht gerade begeistert. Dann gab es eine unerwartete Komplikation.«
    »Mich.«
    Das war es also, in was ich drei Tage zuvor hineingeraten war.
    »Aber Tony ließ sich nicht so leicht entmutigen. Er wartete so lange, bis er wusste, dass Sie nicht in der Gegend waren und startete seinen zweiten Versuch. Diesmal gab es keine Verhandlungen. Nur die Entführung. Er staubte auch noch ein paar Drohnen ab, um Sie zu verschrotten und so vollends mit Ihnen abzurechnen. Der Idiot merkte nicht, wer Sie waren. Sonst wäre er nicht so dumm gewesen, seine Zeit zu verschwenden.«
    »Warum aber die ganze Familie kidnappen? Warum nicht einfach Holt allein mitnehmen?«
    »Weil Ringo ein Idiot war«, sagte Greenman. »Weil er auf seine ihm eigene, seltsame Art dachte, dass sich die Familie, wenn sie erst einmal sah, dass dem Jungen nichts geschah, auf das Geld stürzen würde, das er anbot.«
    »Das ist idiotisch.«
    »Nun, Ringo war ja auch ein Idiot. Ich habe seine Gedanken gesehen, und ich kann Ihnen sagen, es war das chaotische, weitschweifige Wirrwarr eines Schwachkopfs. Warum sollte er sich auch sonst aus der Schutzhaft fortschleichen, um einen Jazzclub zu besuchen, wenn die Hälfte meiner Agenten nach ihm suchte?«
    »Sie sagten, er wollte zweigleisig fahren, aber die Abweichler haben Holt. Wollten Sie nicht zahlen?«
    »Wir hätten es getan. Aber Ringo war der Sache in diesem Fall nicht gewachsen. Die Abweichler fanden ihn. Sie überzeugten ihn, dass ihr Angebot besser sei, als zu sterben. So übergab er Holt und die Familie.«
    »Ich scanne immer noch nicht, warum sie die ganze Familie mitnahmen.«
    »Die Abweichler machten sich Sorgen darüber, was sie gesehen oder gehört haben könnten. Sie wollten die Bleakers nicht töten. Selbst sie sind nicht gänzlich rücksichtslos.«
    Ich hatte keine Lust zu diskutieren, aber Gavin war tot, und ich war ziemlich sicher, dass sein Tod nur dazu gedacht war, um mir ein Bein zu stellen. Die Pilger konnten nicht gerade für sich beanspruchen, moralisch im Recht zu sein. Mutagene ins Wasser schmuggeln, unschuldige Familien entführen, einem Kerl den Schädel einschlagen, um mir Sand in die Zahnräder zu streuen. Es war natürlich ein gefährlicher Weg, und Biologische waren nicht so vernünftig anzuhalten, wenn sie einmal auf die schiefe Bahn geraten waren.
    »Also gut, wie viel Supermutagen haben sie?«, fragte ich. »Wie viel Schaden können sie anrichten? Wie halten wir sie auf, und wie bekommen wir die Bleakers zurück?«
    »Das sind eine Menge Fragen, Mack.«
    »Man kann keine Missionsdirektiven aufstellen, bevor sich die Situation

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