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Der Autor und sein Werk

Der Autor und sein Werk

Titel: Der Autor und sein Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Menschen in Verzweiflung stürzt und Blut fließen läßt. Tatsachen und Gefühle, Ideologien und Wirklichkeit des einzelnen stoßen in diesem Roman aufeinander. Sie werden in allen Richtungen ausgelotet und verständlich gemacht. Das geschieht zwar gelegentlich mit Bitternis und Sarkasmus, aber wie sonst soll ein Schreiber, der über diese Ereignisse berichtet, und sei es auch in Romanform, anders reagieren denn als Mensch.
    Offenbach-Post, 8.4.70

    Liebe ist stärker als der Tod

    Modernes Märchen
    Wie ein modernes Märchen mutet Konsaliks Roman ›Liebe ist stärker als der Tod‹ an, allerdings fehlt das Happy-End. Er spielt in dem alten Paris jenseits des Boulevard Saint-Germain-des- Prés , wo in den Dachkammern der hohen, halb verwitterten Mietshäuser auch heute noch mancher Künstler und Pseudo-Künstler darbt und darauf hofft, zum Durchbruch zu gelangen. Genau gesagt: In der Rue de Princesse , wo die Concierge Madame Coco über das Liebesglück des Malers Pierre de Sangries und seiner Ev wacht.
    Da gibt es die wahren Freunde, wie den Theologiestudenten, genannt das Gebetbuch, den noch verkannten Schriftsteller ›Roter Henry‹, dann Ponpon, den einäugigen Schlangenmenschen, den berühmten Kunsthändler Callac, einstiger Liebhaber der Madame Coco und nach sechzig Jahren noch in dieser Erinnerung schwelgend, und nicht zuletzt den Hund ›Bouillon‹, eine häßliche, aber treue Promenadenmischung. Nicht zu vergessen die Zunft russischer Taxifahrer, Emigranten adliger Abstammung. Sie alle tragen dazu bei, daß der künstlerisch sehr begabte Pierre – inspiriert durch seine Liebe zu Ev – als Maler höchste Anerkennung findet. Aber da beginnt für Pierre schon der Wettlauf mit dem Tod, dem er unausweichlich ausgeliefert ist.
    Konsalik versteht es, dieses bittere Ende versöhnlich zu gestalten, wie er überhaupt einfühlsam und ergreifend, jedoch nicht sentimental, dieses Buch geschrieben hat, in einem subtilen Stil, gewürzt mit ironischen Bemerkungen und hin und wieder auch drastischen Ausdrücken, über die man belustigt hinwegliest, denn dies gehört nun mal zu einem echten Konsalik.
    Mit seinen Schilderungen der Provence und der Camargue gelingt es ihm, Sehnsüchte zu wecken nach einem Leben in Freiheit, losgelöst von allen Konventionen, nach einem Stück Paradies, das es auch für Pierre und Ev war. Eine lohnende Lektüre, ohne daß das Gefühl aufkommt, man hätte Derartiges schon einmal gelesen, zumal das Thema nicht neu ist.
    Gerda Muth
    Die Rheinpfalz, Ludwigshafen, 26.11.75

    Engel der Vergessenen

    Abenteuer um Lepra
    Der C.-Bertelsmann-Verlag hat den neuen Konsalik herausgegeben, die unzähligen Verehrer des Erfolgsautors können aufatmen. Und in erprobter Weise, knochenhart, polternd, mit Herz und Schnauze, füllt er die Seiten des exotischen Abenteuerromans ›Engel der Vergessenen‹ mit Intrigen, Liebe, Auf-die-Zähne-Beißen und mit Suche nach Gerechtigkeit. Was dem überlebensgroßen Arzt Dr. Haller alles widerfährt, der da unfreiwillig auszog, das Gruseln zu lernen, vermag auch den Abgebrühtesten wieder munter zu machen: in Deutschland zu Unrecht verfemt, landet er in einem menschenunwürdigen Lepradorf in Hinterindien, einem Müllplatz mit lebendem Unrat, wo die Ärmsten der Armen wie wilde Tiere gehalten werden. Er löst sich aus seinem Selbstmitleid und nimmt den Kampf auf gegen Korruption, Unfähigkeit, Vorurteile und Gleichgültigkeit. Der Privatkrieg gegen sadistische Verwaltungsbeamte und bestochene ›Kollegen‹ ebenso wie berufliche Fähigkeiten rücken den kleinen Bruder von Albert Schweitzer in Götternähe, doch die Dankbarkeit allein seiner Patienten reicht nicht aus zum Schutz gegen Gift und Mord. Unter welchen Umständen. Liebesbeweisen und Gefahren sich der außen rauhbeinige und innen zartbeseelte vom Himmel gefallene ›Engel‹ aus diesem Dschungel rettet, sei hier nicht vorweggenommen.
    Heinz Konsalik zeichnet ein glaubwürdiges Bild der in Sumpf und Schlamm ertrinkenden Aussätzigen, er rüttelt am Schlaf der Gerechten, die immer noch der falschen Meinung anhängen, Lepra komme einem Todesurteil gleich, und so nebenbei wischt er der Entwicklungshilfe eins aus, die aus lauter bürokratischer Gründlichkeit oft an den wirklichen Bedürfnissen vorbeiplant. Im Haudegen-Stil der tollen Kerle geschrieben, serviert der Verfasser früherer Bestseller wie ›Der Arzt von Stalingrad‹, ›Strafbataillon 999‹ usw. die bitteren Wahrheiten in Form sich überstürzender

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